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WÖRGL - NIEDERAU: Bergrettung ehrt langjähriges Mitglied bei ihrer JHVS

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Im Wörgler Volkshaus trafen sich die Bergretter der Ortsstelle Wörgl – Niederau zu ihrer Jahreshauptversammlung, wobei Ortsstellenleiter Martin Flörl, Bgm. Hedi Wechner, PI-Kdt. Hubert Baldemair den Betriebsleiter der Bergbahnen Niederau Peter Schrattenthaler, GR Helmut Feldkircher (Angerberg), ÖBD Bezirksleiter Hermann Schneck, sowie den Landesleiter des ÖBD Tirol Hermann Spiegl begrüßen konnten. Gleich eingangs der Versammlung wurde der Bürgermeisterin zu ihrem fulminanten Wahlsieg gratuliert und ein Ostergeschenkskorb als kleines Präsent übergeben.

Der umfangreiche Bericht des Ortsstellenleiters zeigte auf, dass im letzten Jahr die Bergrettung Wörgl – Niederau zu 40 Einsätzen mit 288 Einsatzstunden gerufen wurde. Bei 12 dieser Einsätze handelte es sich um Bergeinsätze im alpinen Gelände, die restlichen 28 Einsätze waren so genannte Pisteneinsätze. 791 Stunden waren die Bergretter bei Pistendiensten und Renndiensten im Einsatz. An Übungen und Kursen fielen im letzten Jahr nicht weniger als 2215 Stunden an. Zusätzlich wurden 430 Arbeitsstunden im Rahmen des Wörgler Stadtfestes erbracht. Zusammen waren dies 3661 Stunden, die die Bergretter uneigennützig im Dienste der Bevölkerung opferten. In Summe gesehen werden dies an die 5000 Stunden sein, da bei den 3661 aufgezeichneten Stunden viele, viele Tätigkeiten und Arbeiten der Bergretter nicht verzeichnet sind, Martin Flörl.

Einer der dramatischsten Einsätze, so Hermann Schneck, war der Absturz einer Paragleiterin in der Niederau die einen Kurs belegte und bei einem Flug abstürzte, wobei sie in sehr unwegsames Gelände stürzte. Hier waren Bergrettung, Bergwacht, Alpinpolizei, sowie der Notarzthubschrauber im Einsatz. Drei Hundeführer waren mit ihren Hunden dabei und es war schlussendlich auch ein Hund, der die Abgestürzte aufspürte, für sie kam aber leider jede Hilfe zu spät. Dies zeigte einmal mehr die Wichtigkeit von gut ausgebildeten Hunden auf. So konnte eine junge Frau, die ohne Lawinenpieps unterwegs war, nach einem Lawinenabgang nach nur 27 Minuten nahezu unverletzt ausgegraben werden, auch sie wurde von einem Hund geortet. „Zugenommen haben insbesondere die Einsätze auf Grund von Abstürzen von Paragleitern“, so Bezirksleiter und Einsatzleiter Hermann Schneck, „wir hatten noch nie so viele Paragleiter-Unfälle.“

Zurzeit zählt die Bergrettung Wörgl – Niederau einen Mannschaftsstand von 34 aktiven Mitgliedern, sowie 4 Anwärter. Im Hinterhalt stehen dann noch 23 sonstige Mitglieder und 2 Bergrettungsärzte. Stolz ist man auch, dass in den Reihen der Bergretter Flugretter, Notfallsanitäter und diplomiertes Krankenpflegepersonal zu finden ist. Daher wurden auch im letzten Jahr ein EKG sowie ein Pulsoxymeter (zur Messung des Sauerstoffgehaltes im Blut) angekauft.

Aufgezeigt wurde, dass jeder Bergretter seine Einsatzausrüstung, bestehend aus Bergeausrüstung, Erste Hilfe Ausrüstung und Wetterschutz, von der eigenen Tasche bezahlt. Lediglich ein Zuschuss von 850.- Euro wird vom Land zugeschossen. In Summe investiert jeder der Bergretter 4100.- Euro an Eigenkosten damit er im Dienst anderen Menschen helfen kann. Zudem kommt, dass diese Ausrüstung rund alle vier Jahre einer Erneuerung bedarf. Die Kosten sind auch deshalb so hoch, da alle mit einer „Vierjahreszeitausrüstung“ ausgerüstet sein müssen, da Unfälle am Berg in allen vier Jahreszeiten passieren.

„Alle Gemeinden des Bezirks leisten einen gewissen Beitrag für die Bergrettung, wofür wir ein großes Danke sagen“, so Martin Flörl. „Nur bei den Angathern und Wildschönauern müssen wir nochmals anklopfen, diese beiden Gemeinden haben bis dato leider noch nie einen Zuschuss an uns geleistet. Hier hoffen wir aber doch, dass es in Hinkunft ein Umdenken gibt.“

Für 60 Jahre Mitgliedschaft wurde Richard Müller geehrt und ausgezeichnet. Er war von 1975 – 1980 Ortsstellenleiter. Von ihm wurden 1977 die ersten Funkgeräte angekauft und in den Einsatz mitgenommen. Zudem stellte er in seinem Haus kostenfrei Räumlichkeiten als Bergrettungslager zur Verfügung.

Hedi Wechner bedankte sich bei den Bergrettern und wies in ihrer Rede auf die enormen psychischen und physischen Belastungen hin, die Bergretter ausgesetzt sind und dabei immer wieder an ihre Grenzen stoßen. „ Man kann diese Arbeit nicht hoch genug einschätzen. Da die Bergrettung bei der Feuerwehr untergebracht ist“, meinte die Bürgermeisterin, dass sie sich hier eine Art Modulbauweise vorstellt, wobei in erster Linie und als Modul eins die Erweiterung der Fahrzeughalle anstehen wird, da hier Werte von rund 1,5 Mio Euro untergebracht sind. „Ich möchte in zwei bis drei Jahren dann, die Sache Feuerwehr abgeschlossen haben. Hier müssen aber noch Gespräche mit den zuständigen Fachleuten geführt werden“, so Wechner.

Bild / Text: Wilhelm Maier


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