Ungerechtigkeiten der Ärztekammer müssen endlich ein Ende haben

In der jüngsten Tarif-Verhandlungsrunde mit der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) blieb die Ärztekammer bei ihrer Haltung gegen eine Annäherung an die Tarife der Gebietskrankenkassen (GKK). „Jahrelang war die SVA die Melkkuh der Ärzte. Was die SVA nun fordert, ist fair und gerecht. Doch die Ärztekammer antwortet mit einer Kündigung der Verträge. So kann es wohl nicht sein“, kritisiert WK-Präsident Bodenseer. Es sei für die Unternehmer absolut unzumutbar, viel höhere Tarife für die gleiche Leistung zu zahlen. „Die SVA zahlt den Labors für ein Blutbild beispielsweise rund 13 Euro, während die Gebietskrankenkasse Wien für die exakt gleiche Leistung circa drei Euro honoriert“, rechnet Bodenseer vor. Dieses Beispiel zeige die Ungerechtigkeit klar auf.

„Sollte der vertragslose Zustand nun tatsächlich mit Anfang Juni eintreten, ist die SVA bereits gewappnet“, versichert Tirols SVA-Direktor Martin Rieder den rund 70.000 betroffenen Tirolerinnen und Tirolern. Als Partner für die selbstständigen Unternehmer komme die SVA ihrer Verantwortung nach und sichere die ärztliche Versorgung − und zwar durch die partnerschaftliche und faire Zusammenarbeit mit den Vertragsärzten. Das entsprechende Angebot der SVA an die Ärzte liege bereits auf dem Tisch. Noch besteht Grund zur Hoffnung auf ein Einlenken seitens der Ärztekammer in Richtung Vernunft und Verantwortungsbewusstsein: „Was für die SVA eine Selbstverständlichkeit ist, sollte auch von der Ärztekammer gelebt werden. Es geht um die Gesundheit, höchstes Gut vieler Menschen, und die darf nicht zur Spielwiese für strategische Schachzüge werden“, betont Bodenseer.