Ein Blog von Arno Abler
panorAAma

Herzlich willkommen auf meinem Blog "panorAAma"!

In diesem Blog zeige ich Ihnen meine Sicht auf Themen, die mich beschäftigen. Ich lade Sie herzlich ein, mit mir zu diskutieren und freue mich auf Ihre Sicht.

Arno Abler


Stagnierende Einnahmen im Sog der globalen Rezession und gleichzeitig der ständige Ruf nach mehr und besseren öffentlichen Leistungen setzen die Gemeinden gehörig unter Druck.

Immer lauter werden die Stimmen, die als einfaches Rezept nach Gemeindezusammenlegungen rufen und glauben, dass durch die Abschaffung von ein paar Bürgermeistern und Gemeindesekretären alles getan sei. Aber weit gefehlt! Dies würde nur dazu führen, dass regionale Strukturen, Identitäten und Netzwerke zerstört würden und der Grundsatz der Subsidiarität wieder etwas mehr unter die Räder käme.

Der richtige Weg – und der wird sich durchsetzen – ist die Kooperation von Gemeinden, die Spezialisierung auf besondere Kompetenzfelder und die Nutzung von Einsparungen und Synergieeffekten nach wirtschaftlichen Grundsätzen. Denn natürlich ist es nicht vertretbar, dass eine Gemeinde ihr gesamtes Budget für die eigene Verwaltung verwenden muss, ohne noch Mittel für neue Infrastruktur und die kommunale Wohlfahrt übrig zu haben.

Mit anderen Worten: Gemeinden müssen wie erfolgreiche Unternehmen agieren, sich anpassen, zusammenarbeiten und mit innovativen Ideen und Konzepten ihren Bestand immer wieder rechtfertigen, ohne ständig am Tropf des Gemeindeausgleichsfonds zu hängen.

Dabei braucht aus nicht unbedingt starre Gemeindeverbandsstrukturen. Das funktioniert auch ganz einfach und unbürokratisch im Wege des Leistungsaustauschs. Was spricht dagegen, dass eine Gemeinde für alle benachbarten Regionsgemeinden die Lohnverrechnung übernimmt, so wie das schon heute bei den Standesämtern gemacht wird?

Was spricht dagegen, dass eine Gemeinde die Sportstätten der gesamten Region verwaltet und mit modernen Hilfsmitteln ein effizientes Facility-Management für alle führt?

Was spricht dagegen, dass zum Beispiel die dynamische Stadt Wörgl mit ihrer Baukompetenz diese weiter ausbaut und für die gesamte Region die komplexen Bauverhandlungen und –verfahren abwickelt?

Auch bei einer Operation fühlt man sich bei einem routinierten Chirurgen sicherer, der diesen Eingriff täglich macht, als bei einem, der ihn nur zweimal im Jahr durchführt.

Diese Backoffice-Kooperationen müssen sich nicht unbedingt auf physisch benachbarte Gemeinden beschränken. Durch die modernen Möglichkeiten der Informationstechnologie können auch weit entfernte Kommunen auf diese Art zusammenarbeiten.

Durch solche Rationalisierungen können einerseits hohe und sehr spezifische Qualitätsstandards erreicht und andererseits trotzdem erhebliche Kosteneinsparungen lukriert werden. Anwendungsfelder dafür gäbe es viele. Wohnungsverwaltung, Straßensanierung, Bauhofleistungen, EDV-Betreuung, regionale Gemeindezeitung, Meldewesen, Verkehrsregelungen, Veranstaltungswesen, und, und, und.

Die Stadt Wörgl ist mit ihren gerade in Umsetzung begriffenen eGovernment-Maßnahmen auf dem besten Weg in eine solche Zukunft. Und wir werden in Kürze erste Nachbargemeinden einladen, diese Kooperationsmöglichkeiten mit uns gemeinsam zu testen.

Mein Freund und Präsident des Tiroler Gemeindeverbands, Dr. Ernst Schöpf, sieht das übrigens laut Interview in der TT genauso wie ich.

Arno Abler
Bürgermeister der Stadt Wörgl
a.abler@stadt.woergl.at

Tags:
gemeindezusammenlegung



JAA, jetzt ist es soweit! Die Kandidaten der Bürgermeisterliste sind vor den Vorhang getreten und haben sich beim Wahlauftakt, Freunden, Bekannten und den Kolleginnen und Kollegen vorgestellt. Ein tolles Team von A - Z !

In der Aula des Bundesschulzentrums herrschte Samstag Nachmittag ausgelassene Stimmung. Die Listenmitglieder samt zahlreichen Freunden bildeten gemeinsam das Wort "Wörgl" ab, das von Fotograf Christoph Ascher professionell abgelichtet wurde. Geduld und Aufmerksamkeit waren gefordert, aber auch Humor und Kontaktfreudigkeit, bis alle richtig standen und das Schriftbild den kritischen Fotografen zufrieden stellte.

Nach meiner kurzen Präsentation des Arbeitsprogramms "Wörgl 2016" konnte ich die einzelnen Kandidatinnen und Kandidaten der Presse und den Gästen vorstellen. Fast alle der 42 Mitstreiter hatten sich an diesem wunderschönen Nachmittag eingefunden, der sonst für Kitzbühel oder Schifahren genutzt worden wäre.

Und ich bin richtig stolz auf dieses tolle Team!

Jede und jeder Einzelne eine starke Persönlichkeit mit Kompetenz und Engagement. Dabei ist die Liste sehr ausgewogen nach Geschlechtern, Alter, Stadtteilen und Interessensgebieten. Sie alle wollen sich engagieren für eine gute und verantwortungsvolle Weiterentwicklung unserer Stadt Wörgl. Und genau das werden wir gemeinsam tun! Ich werde meine Freunde und Listenkollegen in den nächsten Tagen natürlich ausführlich persönlich vorstellen. Man darf gespannt sein :-)

Aber das Beste zum Schluss. Es gibt diesmal auf der Bürgermeisterliste ein einzigartiges, neues Wahlsystem:

Der Wähler selber bestimmt bei uns, WER von den 42 Kandidatinnen und Kandidaten in den Gemeinderat einzieht !!!!!!

Nähere Details dazu in Bälde hier im Blog. Wir entwickeln die kommunale Demokratie ein Stück weiter!

Arno Abler
Bürgermeister der Stadt Wörgl
a.abler@stadt.woergl.at

Tags:
bürgermeisterliste , gr-wahl



Wenn ich auch in den allermeisten Fällen die journalistische Arbeit der Wörgler Lokalredakteure sehr schätze, kommt es doch gelegentlich vor, dass ich mich fragen muss, ob ich schon in der gleichen Sitzung war, über die berichtet wird. So auch beim Neubau-Beschluss des Bruckhäusler Fußballvereinsheims.

Im gemeinsamen Ortsteil Bruckhäusl teilen sich die beiden zuständigen Nachbargemeinden Wörgl und Kirchbichl die kommunalen Aufgaben seit eh und je brüderlich.

Das gilt für das Feuerwehrhaus genauso wie für die Volksschule, den neuen Kindergarten, das Pfarrheim, die Vereinsräume für Musikkapelle und Schützengilde, die Bahnhaltestelle, die Stockschützenhalle, die anstehende Dorferneuerung und natürlich auch für den Fußballplatz des FCB. Wenn auch fast alle diese Einrichtungen aus historischen Gründen im Kirchbichler Ortsteil liegen, betreffen sie doch die Bruckhäusler Dorfgemeinschaft insgesamt, die sich zu gleichen Teilen aus der Wörgler und der Kirchbichler Bevölkerung zusammensetzt.

Nun hat sich der Wörgler Gemeinderat aus verschiedenen Gründen über längere Zeit nicht dazu durchringen können, dem zeitgemäßen Neubau des Fußballerheims mit dem dafür notwendigen Budgetbeitrag von € 250.000,-- zuzustimmen, obwohl Kirchbichl den gleichen Anteil bereits seit einiger Zeit zugesichert hatte.

Ein Lokalaugenschein, den ich gemeinsam mit Bürgermeister Rieder aus Kirchbichl durchgeführt habe, zeigte aber die enorme Dringlichkeit der Maßnahme aus platzmäßigen, baulichen und vor allem hygienischen Gründen. Nun kann man darüber streiten, ob das Vereinsheim nicht auch in etwas kleinerer Ausführung möglich wäre, aber wenn man etwas angeht, dann soll man es ordentlich und mit Weitsicht machen, und man hat sich von Seiten der Vereinsführung auch viel dabei überlegt.

Der Wörgler Gemeinderat hat nun in seiner letzten Sitzung dem Bau letztendlich zugestimmt und dabei einen ungewöhnlichen aber der Situation entsprechend sehr sinnvollen Weg gewählt.

Nachdem aufgrund der Großwirtschaftslage die österreichischen Gemeinden – so auch Wörgl – schmerzliche Budgetrückgänge zu erdulden haben und daher viele Projekte zurückstellen oder stoppen müssen, wäre eine Finanzierung des Beitrags aus dem laufenden Haushalt schwer zu rechtfertigen gewesen. Die Sache läuft daher nun folgendermaßen ab:

Der Wörgler Anteil von € 250.000,-- wird in Form eines endfälligen Bankdarlehens bereitgestellt, wobei die Gemeinde Kirchbichl, die als Standortgemeinde und Grundeigentümerin des Fußballplatzes das Bauvorhaben abwickeln wird, logischerweise als Darlehensnehmerin aufscheint. Die Stadt Wörgl übernimmt aber von Anfang an den Zinsendienst für diesen Kredit unter dem Titel einer laufenden Vereinssubvention für den FCB und tilgt das Obligo, wann immer sie es für budgetär sinnvoll erachtet. Nicht mehr und nicht weniger wurde vereinbart. Wörgl finanziert seinen Anteil durchaus üblich über einen Kredit, um keine Rücklagen auflösen zu müssen.

Dass darin manche Medien eine Peinlichkeit orten und gar dem großen, schwarzen Wörgl zynisch unterstellen, es stünde finanziell so schlecht da, dass es sich vom kleinen, roten Nachbarn Kirchbichl Geld leihen müsse, und damit noch einen Keil zwischen die beiden hervorragend zusammen arbeitenden Gemeinden treiben, ist für mich die eigentliche Peinlichkeit dabei.

Man müsste nur mit ein wenig Interesse unseren Haushaltsvoranschlag für 2010 lesen, um leicht zu erkennen, dass Wörgl alles andere als pleite ist. Wir besitzen hohe finanzielle Rücklagen und einen Gesamtvermögensüberschuss inklusive Immobilien und Gesellschaftsanteile – wie der Kassasturz vor etwa einem Jahr gezeigt hat – von rund € 70 Mio. (früher immerhin rund eine Milliarde gute alte Schillinge).

Die Aufgabe der Medien ist nach meinem Verständnis nicht, Entscheidungen des Gemeinderats lächerlich zu machen oder die Finanzlage einer Gemeinde schlecht zu reden und damit die Bevölkerung zu verunsichern, sondern Fakten objektiv, übersichtlich und nachvollziehbar darzustellen. Aber vielleicht sehe ich das heutzutage ja falsch.

Arno Abler
Bürgermeister der Stadt Wörgl
a.abler@stadt.woergl.at

Tags:
fcb , medien , bruckhäusl , stadtfinanzen , wörgl



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