Ein Blog von Arno Abler
panorAAma

Herzlich willkommen auf meinem Blog "panorAAma"!

In diesem Blog zeige ich Ihnen meine Sicht auf Themen, die mich beschäftigen. Ich lade Sie herzlich ein, mit mir zu diskutieren und freue mich auf Ihre Sicht.

Arno Abler


Die erste Auflage des heurigen städtischen Betriebsausflugs, der immer an zwei Terminen abgehalten wird, um möglichst vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Teilnahme zu ermöglichen, ging Freitag/Samstag nach Lienz.

Zentralpersonalvertreter Hans Rieder hatte die Reise wie gewohnt akribisch vorbereitet und damit wohl den für das Wetter zuständigen Petrus stark beeindruckt. Wir fuhren so bei wider Erwarten gutem Wetter über die Großglockner Hochalpenstraße nach Osttirol. Neben mir selbst begleiteten die Gruppe aus Seniorenheim, Stadtwerken und Stadtamt aus dem kommunalpolitischen Lager noch Personalreferent Manfred Mohn und Stadtrat Hannes Mallaun.

Nach Besuch des Manggäwirts, der sein zahmes Murmeltier auf der Schulter trägt und damit den Gästen imponiert, nahmen wir unser Mittagessen im Kaiser-Franz-Josefs-Haus unter der wolkenverhangenen Aufsicht des höchsten Berges Österreichs mit etwas beklemmendem Blick auf die rasant schwindende Pasterze ein.

Nach dem Besuch der Lienzer Altstadt, den nun doch der Regen etwas beeinträchtigte und dem obligatorischen gemeinsamen Abendessen war bis in die frühen Morgenstunden ausgelassene Stimmung bei Hits der Siebziger und Achtziger in der Hausdisco unseres Restaurants angesagt.

Am nächsten Morgen lud uns dankenswerter Weise mein lieber Freund und Kollege LA Andreas Köll, der Bürgermeister der Marktgemeinde Matrei i. O., zu einem luxuriösen Brunch in seiner Heimatgemeinde ein. Bei der Rückfahrt über das Zillertal kehrten wir abschließend noch bei NRAbg. Franz Hörl in Gerlos auf Kaffee und Kuchen und einen kurzen Plausch ein.

Der Ausflug bleibt uns wohl allen in positiver Erinnerung, wurden doch schöne Kontakte zwischen den Abteilungen geknüpft und ist man sich auch persönlich dort und da näher gekommen. Vor allem dazu sind solche Betriebsausflüge eigentlich da. Wenn man sich ein bisschen besser kennen lernt, kann man erst so richtig spüren, was für großartige Leute bei der Stadtgemeinde Wörgl und ihren Betrieben arbeiten. Es war mir eine Ehre, dabei zu sein!

Arno Abler
Bürgermeister der Stadt Wörgl
a.abler@stadt.woergl.at

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betriebsausflug , mitarbeiter



Selten hat mich ein Buch so beeindruckt wie „Der schwarze Schwan“ von Nassim Nicholas Taleb.

Der Titel beschreibt die Tatsache, dass man in Europa über Jahrhunderte hundertprozentig sicher war, dass ein Schwan stets weiß sein muss, bis nach der Entdeckung Australiens mit dem Trauerschwan auch schwarze Schwäne bekannt wurden.

Der schwarze Schwan ist bei Taleb ein Symbol für immer wieder auftretende unvorhergesehene Ereignisse auf allen erdenklichen Gebieten, die enorme Auswirkungen haben. Dabei geht es ihm nicht um den Zufall der Spielcasinos, sondern um extreme Risiken und Chancen, die zwar sehr selten sind, aber niemals ausgeschlossen werden können. Besonders „gefährlich“ sind dabei jene schwarzen Schwäne, deren Existenz man nicht einmal vermutet.

Der Autor widerlegt mit spitzer Zunge und fesselnd unsere ständige Zugrundelegung der Gaußschen Normalverteilung und platonischer Maßstäbe auf Statistik, Wirtschaft, Katastrophen und so gut wie alle unsere „normalen“ Lebenssituationen. Er nennt dieses Land der Berechenbarkeit, das wir uns der Einfachheit halber stets vorgaukeln, Mediokristan und setzt es gegen Extremistan, das Land, in dem wir tatsächlich leben, und dessen Überraschungen wir nie im Voraus kennen.

Die Geschichte betrachten wir immer im Rückspiegel, nachdem alles schon passiert ist, und rechtfertigen dann die Entwicklung der Ereignisse mit logischen Kausalitäten. Im Vorhinein ist es aber – was dieses Buch stichhaltig zeigt – niemals kausal, welchen Weg die Geschichte gehen wird.

„Der schwarze Schwan“ hat mein Bild der Welt verändert. Es hat einen Vorhang zur Seite gezogen, der nie wieder zu schließen sein wird. Und ich bin Nassim Nicholas Taleb sehr dankbar dafür.

Arno Abler
Bürgermeister der Stadt Wörgl
a.abler@stadt.woergl.at

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der schwarze schwan , buchkritik



Heute Nachmittag war einer jener seltenen Gelegenheiten, wo man vor Freude eine Gänsehaut kriegt. Der gesamte Kindergarten "Grömerweg" führte in der Aula des Bundesschulzentrums "Die kleine Raupe Nimmersatt"auf.

Anlässlich des 40. Jubiläums dieses erfolgreichen Kinderbuchs hatten die Kindergärtnerinnen und Helferinnen unter der Leitung von Heidi Achrainer mit ihren Kindergartenkindern die Geschichte mit vielen liebevollen Details, wunderschönen Kostümen und mit den Kindern aufwändig gestalteten Accessoires als Theaterstück einstudiert und gaben dieses als Premiere und gleichzeitig einmalige Aufführung in Anwesenheit der erwartungsfrohen Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde.

Das Lampenfieber zu Beginn der Aufführung war geradezu körperlich spürbar in der großen Halle, in der in einem schlichtem Bühnenbild das Lebensumfeld der Raupe dargestellt war. Und die Kinder gaben ihr Bestes. Sie liefen als Blumen, Raupenbestandteile, Sonnenstrahlen, Obst und Gemüse, Musiker, Erzähler und Schmetterlinge zu darstellerischer Höchstform auf. Man spürte die Begeisterung, die Freude, aber auch die Spannung im ganzen Raum, was am Ende natürlich zu frenetischem Applaus führte.

Wie schön, zuzusehen, wenn sich Kinder für etwas voll begeistern und engagieren können, wenn sie im Hier und Jetzt in ihrer jeweiligen Aufgabe regelrecht aufgehen, wenn sie akribisch ihre Rolle ausfüllen und zuletzt zurecht mit Stolz ihren Beifall genießen. Wir Erwachsenen sollten öfters zu solchen Aufführungen gehen, damit wir nicht vergessen, wie intensiv das Leben ist.

Arno Abler
Bürgermeister der Stadt Wörgl
a.abler@stadt.woergl.at

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kindergarten



In einem Interview im heutigen Standard kritisiert der ehemalige Vizekanzler Erhard Busek (ÖVP), dass man seit dem EU-Beitritt 1995 verabsäumt hätte, die Rolle Österreichs in Europa klar zu definieren, und sieht darin einen der Hauptgründe für die breite EU-Skepsis in unserem Land.

Damit hat er wohl Recht. Die Einstellung der Österreicherinnen und Österreicher, deren Zustimmung zum Beitritt damals durch massive Informations- und Überzeugungskampagnen erreicht worden ist, wurde anschließend sich selbst und damit populistischen Strömungen überlassen. Eine klare, verständliche und transparente Information über die europäischen Ziele und Schwerpunkte fehlt seither weitgehend.

Damit fehlte wohl auch der notwendige Diskurs zur Definition der österreichischen Rolle innerhalb des „Vereinigten Abendlandes“. Zwar wurde gelegentlich vom Brückenkopf nach Osten, der Drehscheibe zum Balkan oder dem neutralen Gegenpol zu einer europäischen Militärzone gesprochen, aber eine klare Ausrichtung oder ein gesamteuropäisches österreichisches Selbstverständnis gibt es bis heute nicht.

Dabei hätte Österreich zahlreiche hervorragende Kompetenzen, die es federführend in der Union einbringen könnte, wie zum Beispiel den alpinen Tourismus, die öffentliche Verwaltung samt eGovernment (hier sind wir seit Jahren Europameister), die im Föderalismus tatsächlich gelebte Subsidiarität, erneuerbare Energien oder auch die historische Wiener Kultur. Offensichtlich fehlt uns aber noch immer das nationale Selbstbewusstsein, das uns 1919 in Saint-Germain abhanden gekommen ist, das jetzt als konstruktive Kraft im Wettbewerb um Ideen und Konzepte mit den anderen Staaten Europas aber sehr hilfreich wäre. Dafür haben wir auf der anderen Seite ein Zuviel an nationalem Pathos, um nicht zu sagen nationaler Überheblichkeit, das uns immer wieder die Nichtkonformität Europas mit unseren post-donaumonarchistischen Werten vor Augen führen will. Dieses Problem teilen wir allerdings mit etlichen anderen Staaten.

Ein unverkrampftes Verhältnis Österreichs zur EU ist für eine gedeihliche Zukunft unumgänglich. Dafür braucht es aber einen Paradigmenwechsel im heimischen Denken vom bipolaren „Die dort in Europa und wir hier in Österreich“, wo ständig über Mängel und Defizite debattiert wird, hin zu einem integrativen Verständnis unseres gemeinsam zu gestaltenden Abendlandes, dessen auf historischen Gemeinsamkeiten aufbauende kulturelle Vielfalt eine einzigartige Chance für die Bewältigung der anstehenden globalen Herausforderungen ist. Heißt schlicht: Das Gemeinsame vor das Trennende stellen!

Die morgige Wahl wird an dem Problem wohl nicht viel ändern. Trotzdem dürfen wir sie nicht ungenutzt verstreichen lassen. Alle demokratisch gesinnten Kräfte, für die Europa nicht nur ein Büro in Brüssel ist, müssen ihr Wahlrecht wahrnehmen. Schließlich zählt bei niedriger Wahlbeteiligung die einzelne Stimme umso mehr.

Arno Abler
Bürgermeister der Stadt Wörgl
a.abler@stadt.woergl.at

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europa , eu-wahl



Am Tiroler Gemeindetag stellte heute Landesrätin Dr. Beate Palfrader erstmals offiziell das neue Gratiskindergartenkonzept für Tirol vor, das bereits ab dem heurigen September in Kraft treten soll.

Hier die Eckdaten:

- Für die zwei letzten Kindergartenjahre vor dem Schulbesuch (Kinder über 4 Jahre) erhalten die Träger (Gemeinden) einen Pauschalbetrag von € 450,-- pro Jahr für jedes betroffene Kindergartenkind (für die 4-jährigen bezahlt den Betrag das Land Tirol, für die 5-jährigen die Republik Österreich. Für letzteres gibt es bundesweit eine 15a-Vereinbarung mit den Ländern, ersteres macht Tirol freiwillig. Die Regelung gilt für 20 Wochenstunden vormittags und deckt den Entfall der bisherigen Gemeindeeinnahmen in jedem Fall ausreichend ab.

- Dafür sind diese beiden Jahre mit Ausnahme allfälliger Gebühren für Verpflegung, Nachmittags- und Sommerbetreuung für die Eltern ab Herbst vollkommen kostenlos.

- Für die 5-jährigen (letztes Kindergartenjahr) wird der Besuch des Kindergartens sozusagen als Vorschuljahr ab 2010 grundsätzlich verpflichtend werden. Die notwendigen Kapazitäten dafür sind bereits weitestgehend vorhanden.

Das Konzept hat am 2. Juni die Tiroler Landesregierung passiert und wird wohl im Juli-Landtag beschlossen. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass dem Land durch diese Regelung ein Meilenstein in der Entwicklung der Kinderbetreuung geglückt ist. Für Geringverdiener war der Besuch ihres Sprösslings im Kindergarten bisher finanziell oft schwer zumutbar, obwohl es in vielen Gemeinden – so auch in Wörgl – bei Bedarf großzügige soziale Hilfen gibt, deren Beantragung aber natürlich auch immer eine Hürde darstellt.

Mit dem bereits bisher bereitstehenden „Kindergeld Plus“ von € 400,-- für die 2 – 4-jährigen wurde nun die Lücke der Kinderbetreuung und –pädagogik bis zur Schule geschlossen. Damit steht jetzt in Ergänzung zur heimischen Erziehung ein durchgängiges, effizientes und hochqualitatives Betreuungs- und Bildungssystem schon vor Schulbeginn zur Verfügung. Nur wer nie gesehen hat, mit wie viel Liebe, Herz und Empathie die Kindergartenpädagoginnen und Helferinnen in unseren Kindergärten arbeiten, kann das wirklich ablehnen. Unter Fachleuten ist der Wert des Kindergartens für die Bildungsentwicklung absolut unbestritten.

Wir haben im Kreise der Bürgermeister nur ein wenig befürchtet, dass die Gemeinden hier neuerlich zum Handkuss kommen und nur Teile des Einnahmenentfalls ersetzt werden. Die Sorge war umsonst. Hut ab, Frau Landesrätin. Dieser Wurf ist gelungen!

Arno Abler
Bürgermeister der Stadt Wörgl
a.abler@stadt.woergl.at

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kindergarten , gratiskindergarten , land tirol



Twitter ist in allen Online-Schlagzeilen. Doch was man damit genau machen kann, liest man dabei selten.

Für Nicht-Insider: Twitter ist ein soziales Netzwerk, auf dem man kurze Meldungen von 140 Zeichen an Leute verschicken kann, die einem folgen (follower). Gleichzeitig bekommt man all die Meldungen von den Leuten, denen man selber folgt. Was das genau für Meldungen sind, steht dem Schreiber frei. Das geht von der bedeutsamen Mitteilung, dass einem das Frühstück geschmeckt hat, über Tipps und Hinweisen zu diversen Themen, Links auf Interessantes im Web und brandaktuelle Neuigkeiten aus aller Welt bis hin zu Werbung und konkreten Angeboten von Unternehmen.

Es ist nicht leicht, sich hier zurechtzufinden, habe ich das Wochenende über bei meinen ersten Gehversuchen im Zwitscheruniversum leidvoll festgestellt, aber irgendwie hat es schon seinen Reiz. Wie bei allen Neuerungen im Web 2.0 muss auch Twitter erst aus der Krabbelstube kommen und seinen konkreten Nutzen beweisen. Einige verdienen bereits jetzt ihr Geld damit, andere versuchen, Interessantes zu erfahren und dabei die Spreu vom Weizen zu trennen.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob das Gezwitscher auch in unseren Breiten seinen Weg machen wird und irgendwann vielleicht im Gemeindebereich für eine rasche und direkte Information eingesetzt werden kann. Derzeit ist es einfach zu unübersichtlich für echte zielgerichtete Information. In ganz Österreich scheinen derzeit erst rund 800 Twitterer auf. Man hat also mit Sicherheit noch nichts verpasst. Bin sehr gespannt, wohin das führt. Wenn Sie auch reinschnuppern, folgen Sie mir doch unter http://twitter.com/Arno_Abler.

Update vom 2.6.09:
Hier gibt es eine gute Erklärung, was Twitter sein kann (http://bit.ly/14pXuT), die mir Twitterer kulturmanager geschickt hat.

Arno Abler
Bürgermeister der Stadt Wörgl
a.abler@stadt.woergl.at

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twitter



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