Ein Blog von Arno Abler
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Die Lösung für das Wörgler Nachtleben ist da!

Die unterschiedlichen Interessen der Wörgler Nachtschwärmer, die in den Lokalen Spaß haben wollen und auf spätere Sperrstunden drängen, und der übrigen Bevölkerung, die zu Recht auf ihre Nachtruhe pocht, wurden immer wieder durch wenige uneinsichtige, meist betrunkene Unruhestifter boykottiert, welche am Heimweg oder beim Lokalwechsel Lärm, Sachbeschädigungen oder Raufhändel anzetteln.

Jetzt gibt es in Wörgl endlich eine tragfähige Lösung für alle!

Bei einem sehr konstruktiven Gespräch am Dienstag habe ich zahlreichen Vertretern der Wörgler Gastronomie einen Vorschlag unterbreitet, der für alle Beteiligten zu einem guten Ende führen kann: Ein privater Security-Dienst wird künftig sporadisch, vor allem aber Freitag und Samstag sowie vor Feiertagen in mehreren Einsatzstaffeln, teilweise verstärkt durch Wachhunde, von 23:00 Uhr bis 6:00 Uhr die Wörgler Innenstadt bestreifen und dabei für Ruhe und Ordnung sorgen. Die Wachorgane werden dabei intensiv mit den Beamten der Polizeiinspektion Wörgl zusammenarbeiten.

Im Normalfall genügt bereits die Präsenz eines Exekutivdienstes, um Eskalationen zu vermeiden und Störungen hintanzuhalten. Die Mitarbeiter sind durchwegs psychologisch geschult und können in Gesprächen mit potenziellen Störenfrieden viele Probleme bereits im Keim ersticken.

Die Kosten von rund € 700,-- pro Woche werden gemeinsam von allen Wörgler Wirten, der Stadt Wörgl und - Gespräche sind noch zu führen - eventuell dem Tourismusverband getragen, wobei die Gewichtung jene Lokale etwas höher daran beteiligt, die in der Innenstadt situiert sind und länger als andere offen halten. Der Beitrag für den Einzelnen ist aber so gering, dass der Vorschlag von allen anwesenden Gastronomen sofort akzeptiert wurde. Jene, die nicht dabei sein konnten, werden nun von ihren Kollegen und den Mitarbeitern der Stadtpolizei im Detail informiert und eingebunden.

Durch diese einvernehmliche Lösung wurde ein beispielhafter Weg eingeschlagen, der einerseits den Wirten ein problemloses Nachtgeschäft ermöglichen soll, den nächtlichen Partygängern ein anregendes Nachtleben garantiert und gleichzeitig der Wörgler Bevölkerung ihre Nachtruhe sicherstellt. Ganz abgesehen davon wird damit auch das nächtliche Sicherheitsgefühl in der Stadt deutlich gesteigert. Eine Win-Win-Win-Situation also, die mit Sicherheit Nachahmer in anderen Gemeinden finden wird.

Ich bedanke mich an dieser Stelle ausdrücklich bei den Wörgler Gastronomen, die durch ihre einhellige Zustimmung deutlich gezeigt haben, dass es ihnen nicht nur um Umsatz und wirtschaftlichen Erfolg geht, sondern dass sie auch Mitverantwortung für das gesellschaftliche Leben in Wörgl tragen wollen und ihr Interesse einem guten Miteinander mit der Wörgler Bevölkerung gilt.

Meine Hochachtung! Ich werde diese verantwortungsvolle Haltung gerne meinerseits durch eine großzügige und unbürokratische Behandlung von Veranstaltungsgenehmigungen in den einzelnen Lokalen beantworten.

Arno Abler
Bürgermeister der Stadt Wörgl
a.abler@stadt.woergl.at

Kommentare (3)

Kommentar vom: Donnerstag, 11. März 2010 08:12:39

Verstehe!

Danke für die Antwort! :)

Und welche Befugnisse haben dann diese Privat-Patrouillen? Sind die bewaffnet? Dürfen sie wen anhalten / festnehmen / abführen? Bzgl. der Hunde: Haben dieselben Beißkörbe oder dürfen die auf wen zähnefletschend losgelassen werden?

Ich wußte nicht, daß die Stadtpolizei landauf, landab eigentlich nur Staffage und damit ein zumindest nach 17 Uhr zahnloser Gemeindekörper ist. <--- ? - Das mindert aber nicht meinen Respekt vor den oft mit dokumentarfilmischen Verkehrsmaßnahmen beschäftigten uniformierten Vorbildern. :)







Kommentar vom: Donnerstag, 11. März 2010 01:16:32

Durchs Reden ...

... kommen die Leut' z'samm - offenbar umso eher, wenn es sich dabei um Wirten handelt. ;)

Das Ergebnis hört sich vielversprechend an.

Eine Verständnisfrage für einen Laien in diesen Dingen: Was hindert die Stadtpolizei daran, für akzeptable Verhältnisse zu sorgen? - Ich nehme mal an, es gibt zu wenig Personal?


Antwort auf: Durchs Reden ...
Kommentar vom: Donnerstag, 11. März 2010 06:43:05

Die Stadtpolizei ...

... ist nur für den Tagdienst während der Woche vorgesehen. In Ausnahmefällen bei größeren Veranstaltungen werden die Beamten auch kurzfristig am Wochenende unter Tags für Ordnerdienste eingesetzt. Eine nächtliche Überwachung der Innenstadt, die ja einsichtigerweise nicht allein sondern mindestens in Zweierteams gemacht wird, ist für unseren städtischen Wachkörper unmöglich.

Die Stadtpolizei Wörgl besteht aus drei Polizeibeamten und einem Sekretariat. Eine Rund-um-die-Uhr-Präsenz benötigt jedoch mindestens 10 Polizisten, wie dies in Tirol einzig in Kufstein vorgesehen ist. Aber auch dort hört man immer wieder einmal Kritik über mangelnde Präsenz. Im konkreten Anlass sind jedoch sporadisch zwei oder sogar drei Teams nötig, um die geforderte nächtliche Ordnung sicherzustellen. Der Gemeindewachkörper kann aber unabhängig von seiner Größe nur einen fixen Personalstand haben und nicht flexibel auf einen Pool von Polizeibeamten zugreifen.

Die Beauftragung eines privaten Sicherheitsdienstes für diese spezielle Aufgabe ist daher die logische und vernünftige Konsequenz.

Arno Abler
Bürgermeister der Stadt Wörgl


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