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10 Jahre nach dem Hochwasser noch kein Schutzdamm

10 Jahre nach dem Hochwasser

Zehn Jahre nach dem verheerenden Hochwasser 2005 das allein in Wörgl über 200 Wohngebäude und rund 30 Firmen darunter auch die Spar Zentrale, Riedhart Großhandel oder auch der ganze Saunabereich des Wave wobei auch die komplette Technik des Hauses vernichtet wurde, steht Wörgl nach wie vor ohne Schutzdamm da. Politikerversprechen sind an Wörgl vorübergegangen wie Schall du Rauch so die rund 200 Teilnehmer einer Veranstaltung „10 Jahre nach dem Hochwasser“ die in Wörgl im Bereich des Pumphauses bei der so genannten Sollbruchstelle veranstaltet wurde. Gekommen waren zu dieser Veranstaltung auch LH-Stv. Josef Geisler, BH Christoph Platzgummer, DI Martin Rottler (Baubezirksamt Kufstein), Bgm. Hedi Wechner eine Reihe von Wörgler Gemeindevertretern unter ihnen auch die beiden Vizebürgermeister Evelin Treichl und Andreas Taxacher sowie NR / GR Carmen Schimanek.

Dr. Josef Schernthaner von der Initiative Hochwasserschutz für Wörgl ist sauer auf die Politik da immer nur versprochen wurde, der Ball wurde hin und her geschoben und geschehen ist nichts. In anderen Gemeinden die damals betroffen waren wurde einfach ohne wenn und aber ein Damm gebaut, wie in Kössen ohne Retentionsflächen, nur wir Wörgler sollen weiterhin absaufen, so Schernthaner der gleich am Anfang den LH-Stv. Josef Geisler in der Höhle des Löwen begrüßte. Wir werden auch in 25 Jahren noch an dieses Hochwasser denken, so was vergisst man nicht, so Schernthaner. Diese Sollbruchstelle wurde einfach nicht für ein hundertjähriges Hochwasser gebaut, der Damm ist falsch und zu niedrig geplant zudem verläuft genau in diesem Bereich auch die Tigas Leitung. Und nur auf Grund dieser massiven Fehlerhäufung ist es zu einer solchen Sollbruchstelle gekommen. Immer wurde eine andere Ausrede gefunden, einmal waren es ökologische Gründe, dann die Regensburger Verträge, dann wieder das Österr. Wasserrecht und jetzt wird die Gründung eines so genannten Wasserverbandes vorgeschrieben, uns reichts einfach, so Dr. Schernthaner.

Geisler meinte das es wohl Gutachten wie Sand am Meer gibt, die bringen aber uns nicht weiter. Wir müssen das Thema jetzt bei der Wurzel fassen. 2008 und 2009 wurde neue Berechnungen angestellt die die ganze Sache einfach in ein anderes, rechtliches Licht rücken. Wir müssen für das Unterinntal eine Lösung herbringen. Dies ist aber nur dann möglich wenn die Nachbargemeinden in diesen Plan miteinbezogen werden, denn der Damm in Wörgl allein ist keine Lösung, so Geisler. Jetzt geht es in die Detailplanung und dann kann die Umsetzung beginnen und wenn alles gut läuft und alle an einem Strang ziehen dann kann 2018 mit dem Bau des Dammes begonnen werden, wobei ein großes Problem die Behördenverfahren sind, so der LH-Stv. Es bringt niemanden etwas sich gegenseitig den Schwarzen Peter zuzuschieben.

Die Erkenntnisse haben sich in den letzten Jahren einfach geändert und damit auch die Beurteilung der Sachlage durch die Sachverständigen, so BH Platzgummer. Dezidiert wurde die Baugenehmigung deshalb abgelehnt da die anderen Gemeinden zu wenig berücksichtigt wurden, es würde dadurch eine größere Gefährdung der anderen Gemeinden wie etwa Kirchbichl und Kufstein, als Wörgl entstehen, so der BH.

Emotionalität die den damaligen Betroffenen jetzt vorgehalten wird gesteht die Bürgermeisterin Hedi Wechner sehr wohl zu. Diese Menschen können und dürfen ein gewisses Maß an Emotionalität an den Tag legen und äußern. Wechner wirft dem Land eine unkoordinierte Vorgangsweise in dieser Angelegenheit vor. Warum wurde nicht sofort nach dem Hochwasser begonnen diese Wasserverbände zu gründen bzw. auszuweisen, dies wurde einfach verabsäumt. Wenn sie, Herr Geisler, hier sagen dass frühestens mit 2018 mit dem Dammbau begonnen werden kann dann heißt das nichts anderes als das Wörgl im günstigsten Fall erst ab 2022 einen Hochwasserschutzdamm haben wird, wir wollen so schnell wie möglich diesen Damm, so die Wörgler Bürgermeisterin. Und noch etwas so Wechner, meine Angst vor eventuellen strafrechtlichen Verfolgungen hält sich in Grenzen wenn ich damit die Sicherheit der Wörgler Bevölkerung verbessern kann.

Viele der damals Betroffenen leben weiterhin in diesem Gebiet dass ja mittlerweile zu Roten Zone erklärt wurde, wir haben bei jedem größeren Regen schlicht und ergreifend Angst. Unsere Häuser sind daher viel weniger wert, wir wissen nicht, falls unsere Kinder einmal da ein Haus bauen möchten ob dies überhaupt möglich ist, diese und andere Fragen versuchten in einer Diskussion Geisler und Rottler zu beantworten wobei Rottler hinter seiner Aussage steht dass er nicht für dem Dammbau in dieser Art und Weise ist da es nichts bringt wenn hier nach dem Florianiprinzip gehandelt wird. Er ist auch der Ansicht dass es nach den Hochwasser 2005 und deren Verbauungsmaßnahmen ein Hochwasser mit diesem Schadensereignis nicht mehr geben wird da es keine Sollbruchstelle in diesem Gebiet in Hinkunft mehr auftreten wird.

Bild / Text: Wilhelm Maier

Veröffentlicht: 03.09.2015