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Stadt Wörgl würdigt Kulturarbeit mit Kulturpreisen

Die Kulturpreisträger 2014

Bühne frei für ein Fest für und mit den Kulturschaffenden hieß es am 21. November 2014 im Komma bei der Verleihung der städtischen Kulturpreise, die in sechs Kategorien vergeben wurden. Der Kulturehrenpreis ging an die Mundartdichterin Anna Hausberger und der einzige mit Geld dotierte Jugendkulturförderpreis an den begabten jungen Musiker Maximilian Erb.
Als Anerkennung, Wertschätzung und Würdigung besonderer Leistungen im Kulturschaffen verlieh die Stadt Wörgl heuer zum dritten Mal Kulturpreise. Der neue Vergabe-Modus wurde im Rahmen des Kulturentwicklungsprozesses erarbeitet und stellte alle Nominierten ins Rampenlicht, um die vielfältige Bandbreite der Kulturarbeit in der Stadt sichtbar zu machen. „Die Einreichungen kamen aus der Bevölkerung und von den Kulturschaffenden selbst, die Nominierung und Vergabe der Spartenpreise erfolgte erstmals durch eine unabhängige Jury von auswärts unter der Leitung von TKI-Geschäftsführerin Dr. Anita Moser. Der Kulturausschuss folgte dieser Empfehlung“, teilte Wörgls Kulturreferent Mag. Johannes Puchleitner mit.
Im Foyer des Komma wurden alle 19 Nominierten Personen, Vereine und Organisationen mit Plakaten präsentiert, deren Anfertigung die LEA-Produktionsschule Unterland in Kooperation mit dem Verein Komm!unity übernommen hatte. Alle Nominierten wurden auch auf die Bühne gebeten und so blieb es spannend, wer die von Mag. Christoph Kiederer von der Firma Geotec gestaltete Trophäe mit nach Hause nehmen durfte. „Das Wörgler Kulturleben ist sehr lebendig, vielfältig, niveauvoll und überregional wahrgenommen“, erklärte Anita Moser vom Dachverband der freien zeitgenössischen Kulturinitiativen Tirols und bezeichnete Wörgl auch in kulturpolitischer Hinsicht als vorbildhaft, gäbe es nur wenige Gemeinden mit Kulturentwicklungsprozess und Kulturleitbild, das von der Jury bei der Bewertung berücksichtigt wurde.
In der Sparte Kulturinitiativen nominierte die Jury das Heimatmuseum Wörgl, Komma für Kids, den Kulturverein Nischenklänge und die KulturZone Wörgl, welche aufgrund ihres kontinuierlichen Engagements als offener Raum für Kunst und Kultur vieler Genres mit Beteiligung unterschiedlicher Alters- und Zielgruppen mit dem Preis ausgezeichnet wurde. Eine Jugendinitiative erhielt auch in der Sparte Musik den Kulturpreis: das Waldmusical „Randolfo und der eine Ton“ der Landesmusikschule Wörgl. Nominiert waren weiters Franz Haider für 35 Jahre Chorleitung des VHS-Singkreises, Benny Hrdina, The Third Man Band für das Debüt-Album Circus, die Wörgler Rockband Thwaight Village und der Tiroler Motettenchor Stadt Wörgl.
Als Würdigung der gemeinsamen Arbeit von Lehrern und Schülern sowie als Motivation, Kunst und Kultur in den Schulalltag einzubauen, würdigte die Jury in der Sparte Bildende Kunst das Filmprojekt „Erfolgsgeschichten – 30 Jahre NMS2 Wörgl“ mit dem Kulturpreis, für den weiters der Bildhauer Hans-Peter Gruber, die Maler Wilhelm Lientscher und Sepp Rangger sowie der Filmemacher Claus Strigel für die Film-Doku „Der Schein trügt“ nominiert wurden. Der Kinofilm ist eine Expedition in die Rätsel des Geldes, die auch nach Wörgl führt und das Wörgler Freigeld beinhalten. Nach vielfacher Vorführung und TV-Ausstrahlung im deutschen und englischen Sprachraum kommt die Doku jetzt in Frankreich mit französischen Untertiteln in die Kinos.
„Felix Benesch trägt mit seinem Theaterstück Wörgl ein Stück weit in die Welt hinaus und damit zur Internationalität der Stadt bei“ begründet die Jury den Kulturpreis für das Stück „Das Wunder von Wörgl“ zum Thema Wörgler Freigeld in der Sparte Kunst & Literatur, für die weiters die Gaststubenbühne Wörgl, die KulturZone Wörgl für den Poetry-Slam sowie die Stadtbühne Wörgl nominiert waren.
Den mit 500 Euro dotierten Jugendkulturförderpreis überreichte Vizebgm. Evelin Treichl an den hochbegabten 18jährigen Musiker Maximilian Erb. Bürgermeisterin Hedi Wechner würdigte die Kulturehrenpreisträgerin 2014 - die 1925 in Wörgl geborene Anna Hausberger. Die Mundartdichterin veröffentlichte seit 1992 drei eigene Gedichtbände und darüber hinaus in Büchern und Zeitschriften.
Energiegeladene Tanzeinlagen der HipHop-Gruppe Remix der Tanzschule Brugger zählten ebenso zum Rahmenprogramm der gelungenen Feier wie die eindrucksvolle Performance des Jugendkulturförderpreisträgers 2009 Christian Spitzenstätter. Als Klarinettist zeigte er sein Können mit dem MTC-Klarinetten-Trio sowie mit der Jazz-Formation „Die Heißen Hosen“. Der junge Musiker erwarb sich bereits mit eigenen Kompositionen - darunter seine erste Sinfonie - Anerkennung in der Fachwelt und gründete nun sein eigenes Orchester Komp.art, bestehend aus jungen Studierenden von Musikhochschulen im In- und Ausland. Mit Werken von Vivaldi, Schutti, Jovanovic und Barber bestand der junge, exzellente Klangkörper unter seiner Leitung die „Feuertaufe“ bei der Kulturpreisverleihung mit Bravour.
Was bei der Prämierungsfeier nicht zur Sprache kam, war das Ausbleiben von Nominierungen in der Sparte Architektur. Der Aufruf, hier Objekte vorzuschlagen, verhallte ohne Echo in der Bevölkerung. Eine neue Chance dafür, wie auch für alle anderen Sparten, gibt´s in fünf Jahren bei der nächsten Kulturpreisverleihung.

Bildnachweis/Text: Veronika Spielbichler

Veröffentlicht: 04.12.2014