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Ein Blog von Arno Abler, Bürgermeister der Stadt Wörgl Österreichische Verwaltungsreform? Ja, bitte, aber nicht so!
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</div><p><b>Kaum eine Woche vergeht, wo nicht in irgendeiner Gazette oder einem Blog über die notwendige Österreichische Verwaltungsreform gezetert wird. Was auf den ersten Blick vernünftig und dringend notwendig anmutet – wird bei näherem Betrachten rasch ein wenig skurril. Warum? Weil dabei meist etwas ganz anderes gemeint ist als gesagt wird.</b></p><p>Wer könnte etwas dagegen haben, überkommene Behörden, denen oft noch ein wenig das ehrwürdige Flair aus K.u.K.-Zeiten anhaftet, ordentlich zu entstauben und den Anforderungen des modernen Lebens anzupassen? Wer würde es ablehnen, die öffentliche Verwaltung auf allen Ebenen effizienter, leistungsfähiger, schneller und besser zu machen?</p><p>Soweit kommt die Diskussion aber gar nicht, denn gleich am Beginn wird stets von missionarischen Zentralisten gebetsmühlenartig die Abschaffung der Bundesländer eingefordert. Zugegeben, so deutlich sagt das kaum einer. Aber wenn die Verwaltungsreform stets an die Vereinheitlichung des Bildungswesens, des Gesundheitswesens, der Bau- und Raumordnung oder der Wohnbauförderung angeknüpft wird, ist das Endziel kein Geheimnis.</p><p>Rasch hat man dann auch die Schuldigen am Scheitern der großen Verwaltungsreform gefunden, nämlich die eigensinnigen Landeshauptleute, die ihre feudal beherrschten Landstriche einfach nicht der Krone überantworten wollen.</p><p>Aber bleiben wir sachlich! Was hier als hehre Verwaltungsreform ins Treffen geführt wird, ist in Wahrheit eine Verfassungsreform, und die brauchen wir nicht. Im ersten Absatz des Artikel 2 unserer Bundesverfassung steht klar und deutlich: „Österreich ist ein Bundesstaat.“ Und das soll auch so bleiben, hat es uns doch zu einem der reichsten, vielfältigsten, differenziertesten und damit erfolgreichsten Länder der Welt gemacht. Subsidiarität ist sogar ein europäisches Grundprinzip!</p><p>Aber Staatsreform hin oder her! Das föderalistische Prinzip hindert uns in keiner Weise daran, tatsächlich unsere Verwaltungen zu reformieren. Es gibt hier unendlich viel zu tun, ohne gleich das Kind mit dem Bad auszuschütten. </p><p>Ein Beispiel: Das Zentrale Melderegister wurde vor kurzem installiert, um endlich in ganz Österreich zu wissen, wer sich wo gewöhnlich aufhält. Wozu braucht es dann immer noch Meldebestätigungen, die von einer Behörde zeitaufwändig erstellt und dem Bürger ausgefolgt werden, damit sie dieser zu einer anderen Behörde hintragen kann, die ebenfalls das ZMR benutzen könnte. Wenn man seine Wohnadresse ändert, genügt es beileibe nicht, sich am Gemeindeamt umzumelden. Nein, auch KFz-Behörde, Waffenscheinregister, Vereinsregister, Wirtschaftskammer, Krankenkasse und viele andere Ämter, Behörden und Organisationen möchten separat davon in Kenntnis gesetzt werden.</p><p>In vielen österreichischen Amtsstuben wiehert immer noch ganz gerne der Amtsschimmel. Bestätigungen, Beglaubigungen, Identitätsnachweise und viele andere bedeutsame Zettel werden im Zeitalter von EDV und Internet noch immer mannigfaltig hin und her gereicht und beschäftigen eine Heerschar an Beamten und noch viel mehr resignierte Bürger und Unternehmen.</p><p>Nicht falsch verstehen! Es ist schon viel Positives passiert in der Bürokratiehochburg Österreich. Die Verwaltung ist im internationalen Vergleich sehr modern, befindet sich auf einem guten Weg und genießt weltweit höchste Anerkennung. Aber es wäre noch viel mehr möglich, ohne vorher unbedingt die Landtage aufzulösen.</p><p>eGovernment heißt das Zauberwort! Immerhin ist Österreich in dieser Disziplin seit 2006 ununterbrochen Europameister.</p><p>Durch moderne elektronische Verfahrensabwicklung verbessert sich nicht nur die Effizienz und Transparenz der Verwaltung sondern wird auch eine bisher ungekannte Abwicklungsqualität auf Augenhöhe mit den Bürgern, den Kunden der Verwaltung, erreicht. One-Stop-Government erübrigt das Pilgern von Pontius zu Pilatus, das Rathaus ist über Online-Zugänge rund um die Uhr von Zuhause aus geöffnet, moderne Expertensysteme beraten den Kunden zielgenau über die in der aktuellen Lebenssituation zu setzenden Schritte.</p><p>Intern zwingt der stringente, prozessorientierte Ansatz von eGovernment die Behörden, ihren Leistungskatalog kritisch zu evaluieren sowie die Verwaltungsabläufe vom Staub der Jahrhunderte zu befreien und zu standardisieren. Viel Sand wird damit aus den malträtierten öffentlichen Getrieben geschaufelt, die danach wieder schnurren, als wären sie neu.</p><p>Der bedeutendste Effekt moderner eGovernment-Systeme ist jedoch die friktionsfreie Kooperation zwischen den Behörden. Keine Briefe müssen mehr zwischen den Gemeindeämtern und dem Landhaus oder der Bezirkshauptmannschaft verschickt werden. Es genügt ein Klick mit der Maus. Gemeinden können sich spezialisieren, qualifizierte Mitarbeiter besser auslasten und für andere Kommunen Aufgaben mit übernehmen, die dadurch wiederum ihren eigenen Verwaltungsapparat straffen. Welch hochkarätige Rationalisierungsjuwelen liegen hier noch im Sand vergraben.</p><p>Wir sollten also pragmatisch die Ärmel hochkrempeln und all diese naheliegenden Reformschritte der österreichischen Verwaltung wacker anpacken, bevor wir beginnen, unseren Staat umzubauen.</p><p>
Arno Abler<br /><a href="mailto:arno.abler@communalconsult.at" target="_self">arno.abler@communalconsult.at</a></p>Die Schuld der Schuldenmacher
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</div><p><b>Wie schön, ihn wieder einmal in seiner ganzen prototypischen Pracht erstrahlen zu sehen – den sozialistischen Geist der unerschütterlichen Staatsgläubigkeit und des ewigen Misstrauens gegenüber individuellem wirtschaftlichem Engagement.</b></p><p>In seinem <a href="http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/568349/" target="_blank">Gastkommentar in der Presse vom 22.5.10</a> findet Österreichs Finanzstaatssekretär Andreas Schider rasch den Schuldigen an der Finanz-, Währungs- und Wirtschaftskrise – den raffgierigen, geifernden Spekulanten.</p><p>Einmal davon abgesehen, dass der Stand der globalen Zocker sich heute nicht mehr nach dem Klischee der 30er Jahre aus zigarrerauchenden, fahlgesichtigen Großkapitalisten sondern vor allem aus Pensionsfondsmanagern, staatlichen Eisenbahngesellschaften, den Staaten selbst und über den Umweg der Anlegerbanken auch aus zahllosen Arbeitern und kleinen Sparern zusammensetzt, erschüttert der Beitrag Schiders aufgrund seiner Ignoranz jedweder gesicherter, wirtschaftlicher Grundlagen.</p><p>Spekulation ist nichts anderes als eine simple Wette. Es gibt IMMER zwei, die gegeneinander halten. Der eine setzt auf steigende, der andere auf fallende Kurse, der eine glaubt an die Kraft einer Volkswirtschaft und deren Währung, der andere sieht das pessimistischer. Der Preis der Wette findet sich automatisch dort, wo die Überzeugungen ausgewogen aufeinanderprallen. Der eine gewinnt am Ende, der andere verliert. So ist das Leben!</p><p>Derzeit glaubt man halt global etwas weniger an den guten alten Euro als noch vor ein paar Monaten, womit der Preis eben derzeit sinkt. Die europäischen Staatenlenker geben ja mometan ihr Bestes, um diese Sicht zu verstärken. Der Grund ist jedenfalls nicht ein geheimnisvoller Metaspekulant, ein verschworener Haufen von Hedgefonds oder eine subversive Rating-Agentur, welche durch ein Medienkomplott der ganzen Welt falsche Tatsachen vorspiegeln, sondern die Tatsache, dass sich die Staaten des Euro-Raums, allen voran nun mal Griechenland, allzuviel Wohlfahrtsstaat geschultert haben. Jedes Milchmädchen weiß, dass man nicht mehr Schulden machen kann, als man zurückzuzahlen in der Lage ist. Tut man es trotzdem, wird man verklagt, gepfändet und schlimmstenfalls unter Verlust von Hab und Gut in den Konkurs geschickt.</p><p>Für Staaten schien das über Jahrzehnte nicht zu gelten. Der Not keinen Schwung! Die Segnungen des Wohlfahrtsstaats haben wir uns ja alle redlich verdient (wodurch eigentlich?). Ein jährliches Staatsdefizit von 3 % (grundsolides Maastricht-Kriterium) bedeutet immer noch, dass das Unternehmen „Staat“ Jahr für Jahr einen Verlust bilanziert. Dadurch werden die Schulden ständig mehr und mehr. Wohin das irgendwann führen muss, liegt wohl auf der Hand.</p><p>Natürlich müssen die Finanzmärkte geregelt werden. Selbstverständlich müssen Investment-Banken daran gehindert werden, too big to fail zu werden. Logisch brauchen Geld und Kapital ein Rahmengerüst, um die gesellschaftliche Ordnung nicht zu gefährden. Die grundlegendste Aufgabe des Staates ist es wohl, solide Rahmenbedingungen für das reibungslose Funktionieren des täglichen Lebens zu setzen und durchzusetzen. Seine Aufgabe ist es aber ganz sicher nicht, Geld auszugeben (oftmals scheint mir dieses Wort als etwas zu vornehm), das er nicht hat, und damit nachfolgenden Generationen eine Misere zu hinterlassen. Nach uns die Sintflut!</p><p>Natürlich mutet es zynisch an, wenn Bezieher niedrigster Einkommen hören, dass wir in Österreich auch auf zu großem Fuß leben. Dies trifft aber nicht für den Einzelnen sondern für den Staat als Ganzes zu und so ist es auch allenthalben gemeint. Dass es noch immer viele Menschen an der Armutsgrenze oder sogar darunter gibt, ist schließlich ebenfalls auf fehlende oder falsche Rahmenbedingungen des jeweiligen Staates zurückzuführen. Das lässt sich aber sicher nicht ändern, indem letzterer noch mehr Schulden anhäuft.</p><p>Der ökonomische Guru – von Marx mal abgesehen – der Sozialdemokratie, John Maynard Keynes, hat völlig zu Recht staatliches Deficit Spending gefordert. Heißt: In konjunkturellen Tälern soll der Staat Schulden machen, um durch zusätzliche Aufträge die Wirtschaft wieder anzukurbeln, in Zeiten der Hochkonjunktur soll er diese Schulden wieder zurückzahlen. Das dämpft die Konjunkturzyklen und führt zu nachhaltigem Wachstum. Stimmt schon. Leider haben aber so gut wie alle Staaten der westlichen Welt auf den zweiten Teil der Botschaft vergessen und auch in guten wirtschaftlichen Phasen fleißig weiter Schulden gemacht. Schließlich muss ja die zahlreiche Klientel befriedigt werden, die nächste Wahl steht ja immer vor der Tür.</p><p>Ich zitiere Sie, Herr Staatssekretär: „Nicht die Schulden haben die Krise verursacht, sondern die Krise die Schulden.“ Da verschlägt es einem den Atem. DAS ist zynisch! Dann ist wohl auch die Bank schuld am Konkurs eines Unternehmens, weil sie ihm zu viel Geld geliehen hat? Welche Krise ist denn dafür verantwortlich, dass wir (der Staat) Jahr für Jahr – Keynes würde sich im Grabe umdrehen – mehr Geld ausgeben als wir eigentlich erwirtschaften? Was gab es denn für eine Krise in den 70ern, als Ihr Parteikollege Bruno Kreisky staatstragend verkündete, dass ihm eine Million Schilling mehr an Staatsschulden lieber wären als ein einziger Arbeitsloser?</p><p>Also bitte, lieber Herr Staatssekretär, lernen Sie diesmal nicht Geschichte sondern das kleine Einmaleins der Ökonomie. Schließlich sind Sie ganz vorne mitverantwortlich für das Wohl und Wehe unserer Gesellschaft.</p><p>
Arno Abler<br /><a href="mailto:arno@abler.woergl.at" target="_self">arno@abler.woergl.at</a></p>Das Ziel unserer Gesellschaft
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</div><p><b>Gemeinderatswahlen geht traditionell immer ein persönlicher Wettstreit um Ideen, Projekte und budgetäre Schwerpunkte voraus, die natürlich auch Ideologien und Richtungsentscheidungen widerspiegeln, in die sich die jeweilige Gemeinde nach Meinung der Proponenten entwickeln soll. Das alles ist natürlich sehr wichtig, aber worum es hinter all den Investitionen, Projektplänen und Vorhaben wirklich geht, ist eigentlich etwas ganz anderes – nämlich die Werthaltigkeit unserer städtischen Gesellschaft.</b></p><p>Das vergangene Jahr der Werte in Wörgl war Anlass, dieses Thema ein wenig in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken. Wir alle sind in der Hektik der täglichen Aktivitäten ein bisschen betriebsblind für unsere ureigenen Interessen geworden. Die Sorge um unseren Wohlstand und die Wahrung unserer materiellen Interessen beschäftigen uns meist mehr als wir vielleicht wollen und verstellen den Blick auf das menschliche Fundament, um das es uns eigentlich geht, wenn wir tief in uns hineinblicken und dabei ganz ehrlich sind.</p><p>Wir alle sehnen uns nach Wertschätzung, wahrer Anerkennung als individuelle Persönlichkeit, nachhaltigem Frieden, Achtung und Achtsamkeit, gemeinsamen Freuden, tiefem Vertrauen, ehrlichen Freundschaften, das Eingebundensein in unser umfassendes menschliches Netzwerk. Zugegeben: Das ist wohl ein Utopia, ein fernes Paradies, zu dem wir seit der legendären Vertreibung aus selbigem ziemlich tollpatschig hinstreben. Eine Welt, in der Frieden herrscht, in der jede/r jede/n wertschätzt und in Freundschaft begegnet, in der Nachbarn von Hilfsbereitschaft und Unterstützung beseelt sind und das soziale Netz nicht durch Gesetze sondern durch menschliche Nähe definiert ist, ist natürlich Theorie. Aber es sollte unsere ganze Anstrengung wert sein, gemeinsam darauf hinzuarbeiten.</p><p>Nachdem bekanntlich der Geruch der Fische vom Kopf ausgeht, ist zuallererst die Gemeindeführung aufgerufen, mit gutem Beispiel voran zu gehen und in Freundschaft und gegenseitiger Achtung zusammenzuarbeiten. Kompetenzen und Interessen sollten ausschlaggebend für die persönliche Schwerpunktarbeit sein und nicht parteipolitische oder fraktionelle Strategien. Vertrauen, Offenheit und echtes Interesse für die unterschiedlichen Standpunkte müssen die kommunalpolitische Arbeit tragen und nicht Taktik und Misstrauen. Die Vielfalt der Positionen und Ansichten müssen als Chance für gute Kompromisse und gemeinsam getragene Entscheidungen wahrgenommen werden und nicht als Grund für Feindschaft und persönliche Angriffe.</p><p>Als nächstes ist die Bevölkerung in die Meinungsbildung und Entscheidungsvorbereitung in Gemeindeangelegenheiten einzubeziehen, soweit sie das möchte und dies demokratisch sinnvoll ist. Dabei hat auch hier zu gelten, dass unterschiedliche Meinungen zu komplexeren, weitsichtigeren und damit tragfähigeren Entscheidungen führen sollen und nicht zu Niederlagen oder Aggressionen.</p><p>Als nächste Ebene muss die Werthaltigkeit innerhalb der Wörgler Gesellschaft gestärkt und unterstützt werden. Ein zielführender Weg dorthin ist die aktive Förderung der Ehrenamtlichkeit und des Vereinswesens. Uneigennütziges Engagement in privaten und halböffentlichen gemeinnützigen Einrichtungen darf nicht zu Ausnutzung und Überforderung führen sondern muss ganz besondere Hilfestellung, Wertschätzung und Anerkennung erfahren. Es gibt unzählige Menschen in unseren Reihen, die Zeit und Energie dafür haben, sich für schwache, hilfsbedürftige, benachteiligte, gehandicapte oder vom Schicksal getroffene Mitbürger zu engagieren. Aber sie wollen gute Rahmenbedingungen vorfinden und sich dabei wohlfühlen und echten Sinn in ihrem Engagement sehen.</p><p>Wir haben in unseren Breiten ein früher kaum vorstellbares materielles Wohlstandsniveau erreicht, das allerdings nicht für alle gilt. Unser individueller Nutzen aus weiteren Gütern, Leistungen und Annehmlichkeiten sinkt zusehends. Immer mehr Menschen finden tiefe Befriedigung darin, sich für andere einzusetzen, anstatt in größeren Autos, weiteren Urlaubsreisen und noch mehr Geldvermögen auf den Tischen des globalen Casinos.</p><p>Natürlich wird es in einer Gemeinde immer um die Zuordnung der finanziellen Mittel gehen, aber das gemeinsame menschliche Glück, die Einbindung Aller in unser gesellschaftliches Netz wird immer mehr zum zentralen Ziel. Wörgl sollte sich diese Veränderungen bewusst machen und auf den erfolgreichen materiellen Weg der vergangenen Jahre einen weiteren erfolgreichen Weg hin zur Wertegesellschaft anschließen. Das Tor steht uns offen!</p><p>
Arno Abler<br />
Bürgermeister der Stadt Wörgl<br /><a href="mailto:a.abler@stadt.woergl.at" target="_self">a.abler@stadt.woergl.at</a></p>Die Lösung für das Wörgler Nachtleben ist da!
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</div><p><b>Die unterschiedlichen Interessen der Wörgler Nachtschwärmer, die in den Lokalen Spaß haben wollen und auf spätere Sperrstunden drängen, und der übrigen Bevölkerung, die zu Recht auf ihre Nachtruhe pocht, wurden immer wieder durch wenige uneinsichtige, meist betrunkene Unruhestifter boykottiert, welche am Heimweg oder beim Lokalwechsel Lärm, Sachbeschädigungen oder Raufhändel anzetteln.</b></p><p>Jetzt gibt es in Wörgl endlich eine tragfähige Lösung für alle!</p><p>Bei einem sehr konstruktiven Gespräch am Dienstag habe ich zahlreichen Vertretern der Wörgler Gastronomie einen Vorschlag unterbreitet, der für alle Beteiligten zu einem guten Ende führen kann: Ein privater Security-Dienst wird künftig sporadisch, vor allem aber Freitag und Samstag sowie vor Feiertagen in mehreren Einsatzstaffeln, teilweise verstärkt durch Wachhunde, von 23:00 Uhr bis 6:00 Uhr die Wörgler Innenstadt bestreifen und dabei für Ruhe und Ordnung sorgen. Die Wachorgane werden dabei intensiv mit den Beamten der Polizeiinspektion Wörgl zusammenarbeiten.</p><p>Im Normalfall genügt bereits die Präsenz eines Exekutivdienstes, um Eskalationen zu vermeiden und Störungen hintanzuhalten. Die Mitarbeiter sind durchwegs psychologisch geschult und können in Gesprächen mit potenziellen Störenfrieden viele Probleme bereits im Keim ersticken.</p><p>Die Kosten von rund € 700,-- pro Woche werden gemeinsam von allen Wörgler Wirten, der Stadt Wörgl und - Gespräche sind noch zu führen - eventuell dem Tourismusverband getragen, wobei die Gewichtung jene Lokale etwas höher daran beteiligt, die in der Innenstadt situiert sind und länger als andere offen halten. Der Beitrag für den Einzelnen ist aber so gering, dass der Vorschlag von allen anwesenden Gastronomen sofort akzeptiert wurde. Jene, die nicht dabei sein konnten, werden nun von ihren Kollegen und den Mitarbeitern der Stadtpolizei im Detail informiert und eingebunden.</p><p>Durch diese einvernehmliche Lösung wurde ein beispielhafter Weg eingeschlagen, der einerseits den Wirten ein problemloses Nachtgeschäft ermöglichen soll, den nächtlichen Partygängern ein anregendes Nachtleben garantiert und gleichzeitig der Wörgler Bevölkerung ihre Nachtruhe sicherstellt. Ganz abgesehen davon wird damit auch das nächtliche Sicherheitsgefühl in der Stadt deutlich gesteigert. Eine Win-Win-Win-Situation also, die mit Sicherheit Nachahmer in anderen Gemeinden finden wird.</p><p>Ich bedanke mich an dieser Stelle ausdrücklich bei den Wörgler Gastronomen, die durch ihre einhellige Zustimmung deutlich gezeigt haben, dass es ihnen nicht nur um Umsatz und wirtschaftlichen Erfolg geht, sondern dass sie auch Mitverantwortung für das gesellschaftliche Leben in Wörgl tragen wollen und ihr Interesse einem guten Miteinander mit der Wörgler Bevölkerung gilt.</p><p>Meine Hochachtung! Ich werde diese verantwortungsvolle Haltung gerne meinerseits durch eine großzügige und unbürokratische Behandlung von Veranstaltungsgenehmigungen in den einzelnen Lokalen beantworten.</p><p>
Arno Abler<br />
Bürgermeister der Stadt Wörgl<br /><a href="mailto:a.abler@stadt.woergl.at" target="_self">a.abler@stadt.woergl.at</a></p>Herausforderung L2 - persönlicher Testbericht
http://www.vivomondo.com/blogs/arno_abler/herausforderung_l2_persoenlicher_testbericht
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</div><p><b>Nun ist sie also im Testbetrieb - die erste Doppellooping-Wasserrutsche der Welt &quot;L2&quot; im Wörgler WAVE. Und wer im Vorhinein sagt: &quot;Das ist definitiv nichts für mich!&quot; oder &quot;Klar hau ich mich runter!&quot; macht es sich zu leicht. Hier ein allererster und brandheißer Testbericht.</b></p><p>Die Entscheidung ist gefallen! Als Bürgermeister muss man die Dinge, die man seinen Bürgern zumutet, schon vorher ausprobieren. Außerdem mag ich Grenzerfahrungen und beurteile viele Dinge aus diesen heraus. Auch die Sportreferentin unserer Stadt, Evelin Treichl, sieht das so und lässt es sich nicht nehmen, den Test mitzumachen. Also nichts wie raus zum WAVE, Badehose und Handtuch im Gepäck, um dem Kick &quot;L2&quot; vor Beginn des offiziellen Testbetriebs auf den Grund zu gehen.</p><p>Die Techniker sind noch voll am Werken, der Aufgang nicht fertig, überall kleben noch Schutzfolien, von den Wänden tropft Kondenswasser - Baustelle eben. Aber man hat uns versichert, dass die Rutsche an sich fertig ist und alle Systeme funktionieren sollten. Vorerst warten wir bei einem hervorragenden Espresso an der Poolbar, bis wir grünes Licht bekommen. Dieses verzögert sich, weil einer der sechs Wasserkreisläufe noch nicht funktioniert und wir nicht streckenweise über trockenes Gelände rutschen wollen. Eineinhalb Stunden später kommt das &quot;Go&quot;. Die Systeme sind hochgefahren, das Wasser läuft überall, wo es soll - L2 ist bereit für den ersten Test.</p><p>Die enge Treppe hinauf zum Startpodest scheint kein Ende zu nehmen. Mit jeder Stufe stellt sich nun ganz zaghaft ein mulmiges Gefühl ein. Man bekommt doch Respekt vor 25 Metern Höhe und erinnert sich dumpf an die waghalsigen Sprünge vom 10-Meter-Brett in der Jugendzeit. Endlich oben angelangt, öffnet sich uns ein beeindruckendes Panorama über das Inntal durch eine offene Glasfront und damit auch ein erster Blick auf die Rutschenkonstruktion, die nach einer fast senkrechten Röhre erst weit unter uns in einen ersten waagrechten Teil übergeht, der zum ersten Looping führt. Der Respekt steigt!</p><p>In der Mitte des Startraums ragt in Form einer runden Telefonkabine das oberste Ende der Rutschenröhre heraus, daneben eine Steuerkonsole zur Überwachung der Parameter und zum manuellen Auslösen des Starts.</p><p>Mein Blick trifft sich mit dem der Sportreferentin und wir sind uns ohne Worte einig: Da müssen wir jetzt wohl durch! Der Puls geht nicht nur aufgrund des vorangegangenen Aufstiegs etwas schneller. Mit Walkie-Talkies kommunizieren die Techniker an den verschiedenen Stellen der Rutsche und bestätigen nacheinander das Funktionieren der einzelnen Systeme.</p><p>Als erstes rutscht der Konstrukteur. So soll es sein! Immerhin hat er die Rutsche entworfen und gebaut und soll auch als Erster wissen, wenn sie nicht funktioniert ;-) Aber auch er hat erheblichen Respekt vor seinem Baby. Nach einigen Vorbereitungen steigt er in die Startkabine, kreuzt die Arme vor der Brust und gibt durch die Glastür das Zeichen der Bereitschaft. Der Operator löst den Start aus - der Konstrukteur verschwindet blitzschnell im Boden. Nach einiger Zeit kommt die Bestätigung per Funk, dass er tatsächlich wohlbehalten unten angekommen ist. Beruhigend! Jetzt bin ich dran!</p><p>Die Glastür zur Startkabine muss noch händisch aufgeschoben werden, weil der entsprechende Motor noch nicht angeschlossen ist. Ich steige mit mulmigem Gefühl in die enge Kabine und stehe nun auf der metallenen Startklappe, die sich in wenigen Sekunden schlagartig unter mir öffnen wird. Zurückgelehnt an die Wand, die Arme wie vorexerziert vor der Brust gekreuzt, warte ich darauf, dass mir der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Über meinem Kopf quillt Wasser heraus und strömt meinen Rücken entlang in den Schlund unter der Klappe. Ich nicke dem Operator zu. Bereit! Endlos scheint mir die Zeit, in der nichts passiert, aber ich weiß, dass wieder über die Funkgeräte die Funktion der Systeme abgestimmt wird. Aus heiterem Himmel gibt der Boden unter mir nach und die Adrenalinschleusen in meinem Körper öffnen sich. Nahezu freier Fall über 15 Meter! Aber man kommt gar nicht dazu, darüber nachzudenken, denn schon - mittlerweile auf 67 km/h beschleunigt - wird es flacher, drückt es mich mit 2,5facher Erdanziehung an die Wand, und es geht wieder nach oben in den ersten Looping. Wahnsinn!</p><p>Die Rutsche ist lichtdurchlässig, sodass man den Weg, den man in enormer Geschwindigkeit entlanggleitet, gut sehen kann. Die Falllinie ist schnurgerade wie in einer Bobbahn. Kein Hin-und-Her-Pendeln stört den rasanten Lauf. Schon geht es fast kopfüber über den ersten Loopinghöhepunkt und danach gleich noch einmal steil nach unten. Wieder ein Tiefpunkt, jetzt der Wechsel auf die andere Seite (ich denke für einen Moment unwillkürlich an Kurvendiskussionen und Differentialgleichungen) und wieder nach oben in den zweiten, etwas flacheren Looping. Wieder nach unten und in einem langgezogenen Bogen, den man blitzschnell durchmisst, donnere ich nach gerade mal 10 Sekunden Rutschzeit in den mit Wasser gefüllten Landeteil, der mich ziemlich brutal abbremst.Wow! Geschafft! Die Endorphine wallen durch meinen Körper. Der absolute Wahnsinn! </p><p>Ich steige aus dem Landebecken und warte auf Evelin. Wieder vergeht viel Zeit, bis alles gecheckt ist. Dann höre ich am Dröhnen aus dem Rutschenschlund, dass jemand auf dem Weg ist. Sekunden später schießt sie wie zuvor ich mit High-Speed aus der Röhre und bleibt Sekunden wie betäubt im Landebecken liegen. Auch sie muss die grenzwertige Fahrt erst verdauen. Aber dann lächelt sie.</p><p>Resümee: Die neue Rutsche ist der absolute Overkick. Es kostet erhebliche Überwindung, aber wenn man es geschafft hat, entschädigt die Erfahrung und das Glücksgefühl für Vieles. Die Rutsche ist nunmehr auch vom TÜV geprüft und freigegeben und die Überwachungssysteme samt Absicherungsmaßnahmen machen die L2 nicht nur zur spektakulärsten sondern wohl auch zur sichersten Wasserrutsche der Welt. Beide Daumen hoch!</p><p>
Arno Abler<br />
Bürgermeister der Stadt Wörgl<br /><a href="mailto:a.abler@stadt.woergl.at" target="_self">a.abler@stadt.woergl.at</a></p><p>Ein paar Fakten:</p>
<ul>
<li>Die L2 im WAVE ist die erste Doppellooping-Wasserrutsche der Welt</li>
<li>Die L2 kostet € 900.000,-- wovon aus regionaltouristischen Gründen € 720.000,-- der Tourismusverband &quot;Ferienregion Hohe Salve&quot; beisteuert.</li>
<li>Die Rutsche ist ab 14 Jahren zugelassen</li>
<li>Mindestgewicht 40 kg, Höchstgewicht 130 kg</li>
<li>Mindestgröße 1,30 m.</li>
<li>Testbetrieb € 1,50 ohne Limit (so oft man will)</li>
</ul>
„Ausländerpolitik“ – das zentrale Thema im Wörgler Wahlkampf
http://www.vivomondo.com/blogs/arno_abler/auslaenderpolitik_das_zentrale_thema_im_woergler_wahlkampf
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</a>
</div>
</div>
</div>
</div><p><b>Die Integration von Migranten ist zweifellos das emotionalste und auch mit Abstand präsenteste Thema im derzeitigen Wörgler Gemeinderatswahlkampf und ich bekomme immer wieder eMails und Briefe, welche die Sorgen der Bevölkerung zu diesem Thema zum Ausdruck bringen.</b></p><p>Hier daher meine zentrale und hoffentlich deutliche Stellungnahme dazu:</p><p>
Ich bekenne mich ganz klar zu einem vernünftigen und werthaltigen Weg der Mitte.<br />Integration mit allen Konsequenzen einfordern, aber in menschlich anständiger und wertschätzender Weise!</p><p>Das bedeutet konkret:</p><p>1. Eine klare Absage an linkes Gutmenschentum nach dem Motto „Alle MigrantInnen sind lieb und herzlich willkommen“!</p><p>2. Eine ebenso klare Absage an rechte Hetze und Pauschalverurteilungen gegen Muslime, Türken oder Angehöriger anderer Rassen und ethnischer Minderheiten wie die psychologische Untergriffigkeit hervorgehobener „Ös“ und „Üs“ auf aktuellen Wahlplakaten.</p><p><b>Zu folgenden Grundsätzen bekenne ich mich:</b></p>
<ul>
<li>
Ja, ich fordere ganz klar die Erlernung der deutschen Sprache von allen Zuwanderern als Grundvoraussetzung für gegenseitiges Verständnis und ein harmonisches Zusammenleben.<br /> </li>
<li>Ja, ich fordere die Anerkennung und Berücksichtigung unserer Bräuche, Kultur und Rechtsordnung. Wenn es bei uns seit Urzeiten der Brauch ist, dass man auf der Straße zurückgegrüßt wird, dann sollten das auch die Migranten beherzigen, ohne dabei ihre väterliche Kultur aufgeben zu müssen.Wenn man sich bei uns gerne in gemeinnützigen Organisationen für das Gemeinwohl engagiert, dann würde das auch den Migranten nicht schlecht zu Gesicht stehen, die ja auch von diesen Organisationen profitieren. Ich hatte kürzlich die Freude, ein äußerst positives Beispiel dafür bei der Wörgler Feuerwehr für unser Stadtmagazin zu interviewen.Wenn man bei uns einer Frau mit dem gleichen Respekt und Achtung begegnet wie einem Mann, dann haben das auch die zugewanderten Männer uneingeschränkt zu akzeptieren.</li>
<li>
Ja, ich fordere den ehrlichen Willen zur Integration von den Zuwanderern und die Bereitschaft, sich mit ihrer neuen Heimat aktiv auseinanderzusetzen.<br /> </li>
<li>Und ja, ich erteile jedweder Parallelgesellschaft in Wörgl, die sich selbst genügt und der Integration entgegen arbeitet, eine vehemente Absage.</li>
</ul>
<p>Aber dafür braucht es einerseits den Dialog, den ich seit Jahren erfolgreich pflege (warum wohl kandidiert in Wörgl keine Migrantenliste??), und gibt es andererseits durchaus auch bei uns <b>Hausaufgaben </b>zu machen, die uns – man staune – gerade unsere gern in den Abwehrkampf geworfene christliche Wertetradition aufgibt.</p>
<ul>
<li>Wir müssen auch zulassen, dass die „Neuen“ in unsere Gesellschaft integriert werden. Integration ist keine Einbahnstraße! Sie braucht Bereitschaft auf BEIDEN Seiten. Und es ist mehr als naiv anzunehmen, man könnte diese Menschen einfach einpacken und wieder nach Hause schicken, wo immer ihr „Zuhause“ auch sein mag.</li>
<li>Wir müssen die Migranten trotz der Forderung nach Integration in ihrer kulturellen und religiösen „Andersartigkeit“ akzeptieren und dürfen ihnen nicht das Recht auf ihre Geschichte, Religion und Kultur absprechen. Das würden wir uns in der Fremde doch auch nicht gefallen lassen! Vielfalt bedeutet in einer Gesellschaft IMMER mehr Chancen, höhere Krisensicherheit und komplexere Lösungskonzepte bei auftretenden Problemen. </li>
<li>Wir sollten schon aus Eigennutz auch Interesse für DEREN Werte und Lebenskonzepte zeigen, weil das nicht nur zum gegenseitigen Verständnis beiträgt sondern durchaus auch unseren älplerischen Horizont erweitern kann.</li>
<li>Wir müssen die Zuwanderer als Menschen achten und wertschätzen, weil es aus dem Wald zurückhallt, wie man hineinruft, vor allem aber, weil das DER fundamentale Grundwert unserer christlichen Gesellschaft ist.</li>
</ul>
<p>Der Verein „Integrationszentrum Wörgl“ arbeitet zum Beispiel intensiv an all diesen Dingen und ist eifrig bemüht, Vertrauen zu schaffen statt Misstrauen, Verständnis statt Vorurteile, Zusammenarbeit statt Aversion. Gerade diesen aktiven Verein abschaffen zu wollen und gleichzeitig von fehlender Integrationsarbeit zu sprechen, ist ein Hohn und an Zynismus kaum mehr zu überbieten.</p><p><b>Hier noch das Ende der Märchenstunde unserer kommunalen Möglichkeiten:</b></p>
<ul>
<li>Die Stadt hat absolut KEINEN Einfluss auf die Zuwanderung – reine Bundeskompetenz!</li>
<li>Die Stadt hat KEINEN Einfluss in der Vergabe der österr. Staatsbürgerschaft – reine Bundeskompetenz!</li>
<li>Die Stadt hat KEINE Möglichkeit, die Migranten-Schüleranzahl in den Klassen zu limitieren – reine Bundeskompetenz!</li>
<li>Die Stadt kann lediglich über die Vergabe der Sozialwohnungen gewisse Limitierungen einführen, die wir kürzlich als erste Gemeinde Tirols beschlossen haben (max. 15 % Anteil an nicht EU-Bürgern pro Wohnblock und grundsätzliche Deutschkenntnisse vorausgesetzt). Allerdings werden diese Richtlinien bereits mit dem Vorwurf der EU-Widrigkeit angefochten. Wir werden trotzdem dafür kämpfen.</li>
</ul>
<p>
<b>Und noch ein paar interessante Zahlen:</b><br />Insgesamt setzen sich derzeit die rund 15 % Nichtösterreicher (dieser Anteil findet sich in etwa in allen Ballungszentren Tirols) im Rahmen der 12.907 Wörglerinnen und Wörgler aus 55 (in Worten: Fünfundfünfzig) unterschiedlichen Nationalitäten zusammen – von Afghanistan bis Zypern.</p><p>Davon stellen die Migranten aus den Ex-Jugoslawischen Staaten mit 663 die größte Gruppe, dann kommen die Türken mit 563 Vertretern und gleich danach die Deutschen mit 392.</p><p>Mit Hass und Feindschaft kommen wir jedenfalls genauso wenig weiter wie mit dem Hinhalten der anderen Backe.</p><p>Der Bürgermeister und die Gemeinderäte haben die Verantwortung, für ein friedliches und fruchtbares Zusammenleben ALLER in Wörgl zu sorgen. Und das funktioniert nicht mit zynischen, populistischen Feindbild-Parolen, die zu Hass und Gewalt führen, und auch nicht mit blauäugiger Naivität, die zum Ausnutzen unseres Systems führt, sondern nur Schritt für Schritt mit vernünftigen, konsequenten Maßnahmen. Dafür stehe ich!</p><p>
Arno Abler<br />
Bürgermeister der Stadt Wörgl<br /><a href="mailto:a.abler@stadt.woergl.at" target="_self">a.abler@stadt.woergl.at</a></p>Braucht Wörgl um jeden Preis eine Fußgängerzone?
http://www.vivomondo.com/blogs/arno_abler/braucht_woergl_um_jeden_preis_eine_fussgaengerzone
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</a>
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</div>
</div>
</div><p><b>Der Wunsch, die Bahnhofstraße für den motorisierten Verkehr zu sperren und auf Dauer den Bummlern, Window-Shoppern und Flaneuren zu reservieren, ist schon Jahrzehnte alt. Und gerade vor Gemeinderatswahlen <a href="http://www.tt.com/csp/cms/sites/tt/%C3%9Cberblick/Politik/PolitikTirol/PolitikTirolContainer/240381-8/fu%C3%9Fg%C3%A4ngerzone-wieder-thema.csp" target="_blank">keimt diese Diskussion gerne wieder auf</a>. </b></p><p>Es ist schön, wenn man durch die Wiener Kärntnerstraße, die Salzburger Getreidegasse oder die Innsbrucker Altstadt promenieren und ungestört von Autos die Auslagen der zahlreichen Souvenier- und Einzelhandelsgeschäfte bewundern kann. Aber lässt sich dieses Ambiente, das wir auch von den Fußgängerzonen unserer beliebten Urlaubsdomizile kennen, einfach auf Wörgl übertragen? Das Experiment hätte einen enorm hohen Preis, wenn der Erfolg ausbliebe und die Geschäfte aufgrund erheblicher Umsatzeinbußen der Reihe nach schließen müssten.</p><p>Daneben gilt es noch, ganz pragmatisch die Rahmenbedingungen (Zufahrten, Verkehrsströme, Anlieferung, etc.) zu berücksichtigen. Der Teufel steckt eben oft im Detail. So ist zum Beispiel die Zufahrt zu zahlreichen Liegenschaften der Bahnhofstraße nur durch selbige möglich. Man kann aber wohl nicht ganze Häuser (inkl. der Apotheke) ihrer Zufahrt berauben. Zahlreiche Ausnahmen für Anrainer, Behinderte, Taxis, City-Busse, etc. würden aber andererseits das Konzept so sehr verwässern, dass man im Endeffekt wieder nur von einer Verkehrsberuhigung sprechen könnte.</p><p>Ein Versuch an den Wochenenden über eine längere Zeit und auch die gelegentlichen Straßensperren bei Veranstaltungen haben eindeutig ergeben, dass die betroffenen Geschäfte in den gesperrten Zeiten durchwegs Umsatzrückgänge zu verzeichnen hatten, was derzeit, wo es aufgrund der wirtschaftlichen Situation ohnehin alle schwer haben, besonders fatal wäre. Fußgängerzonen brauchen ein touristisches Umfeld, das in Wörgl nur in der Hochsaison bei Schlechtwetter gegeben ist, wo die Gäste der Region bei uns Shoppen gehen.</p><p>Das schöne Gefühl, ungestört bummeln zu können, sorgt allein offenbar noch nicht für höhere Kaufkraft. Vor leeren Geschäften zu flanieren, kann aber auch nicht das Ziel sein. Viele der Geschäfte in der Wörgler Bahnhofstraße sind aufgrund ihres Sortiments derzeit kaum geeignet für eine Fußgängerzone. In einer solchen darf es normalerweise nur Dinge geben, die man in einem Plastiksackerl mitnehmen kann. Sicher kann man argumentieren, dass sich die Geschäftsstruktur langfristig den Rahmenbedingungen anpassen würde, aber das ist zynisch, bedeutet es doch, dass die „unpassenden“ Geschäfte ihre Existenz verlieren würden.</p><p>Die vier Adventssamstage, an denen die Innenstadt für den Fußgängerverkehr reserviert ist, sind sehr beliebt, aber sogar an diesen klagen die Geschäfte über geringere Umsätze als sonst. Es braucht für eine funktionierende Fußgängerzone neben gewachsenen Strukturen und einem touristischen Umfeld zahlreiche Rahmenbedingungen wie ein effizientes Stadtmarketing, das wir derzeit gerade neu aufstellen, Verkehrslösungen wie Zufahrten und Parkplätze, vor allem aber eine zuversichtliche Grundstimmung der Betroffenen.</p><p> Es ist nicht die Zeit für riskante Experimente. Das Umfeld spricht derzeit gegen eine Fußgängerzone in der Wörgler Bahnhofstraße. Man wird sehen, was die Zukunft bringt, aber solch gravierende Entscheidungen sind mit großer Sorgfalt und Verantwortung vorzubereiten und zu treffen. Und verantwortungsvolles Handeln darf nicht durch populistische Forderungen geleitet werden.</p><p>
Arno Abler<br />
Bürgermeister der Stadt Wörgl<br /><a href="mailto:a.abler@stadt.woergl.at" target="_self">a.abler@stadt.woergl.at</a></p>Wörgl auf dem Weg zur partizipativen Demokratie
http://www.vivomondo.com/blogs/arno_abler/woergl_auf_dem_weg_zur_partizipativen_demokratie
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</div><p><b>Die Österreichische eGovernment-Konferenz 2010 der Donau-Universität Krems, des österr. Städtebundes und des österr. Gemeindebunds fand – hochkarätig bestückt – am 5. Februar im Wörgler Veranstaltungszentrum KOMMA statt.</b></p><p>Und das war kein Zufall!</p><p>Ich hatte dabei die Ehre, mit einschlägigen Persönlichkeiten am Podium zu diskutieren und in einem eigenen Vortrag das bereits viel beachtete Modell Wörgl zu skizzieren. Einen Bericht über die Konferenz gibt es auf <a href="http://digitalgovernment.wordpress.com/2010/02/05/e-government-konferenz-aktuell/" target="_blank">Digital Government 2.0</a>.</p><p>Die Stadt Wörgl hat sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem österreichweiten Referenzmodell für kommunales eGovernment entwickelt und steht heute kurz vor der Umsetzung der Vision, die städtischen Verwaltungsverfahren durchgängig vom Antrag bis zur Erledigung medienbruchfrei und damit papierlos abwickeln zu können.</p><p>Haben wir vor etwa zwei Jahren die innovative Gemeindeplattform <i>vivomondo</i> entwickelt, auf der <a href="http://www.woergl.at/" target="_blank">www.woergl.at</a> läuft und die von Anfang an als Frontend für eGovernment konzipiert war, gibt es heute bereits echte <a href="http://www.vivomondo.com/de/rathaus/woergl/stadtamt/buergerservice/formulare/lehrlingsfoerderung_2009" target="_blank">Online-Formulare</a>, welche die Informationen direkt in einen amtsinternen elektronischen Akt weiterleiten. Dort werden sie von den zuständigen Sachbearbeitern effizient und mit hoher Qualität bearbeitet und erledigt. In Kürze – die dafür notwendige offizielle Amtssignatur der Stadt ist bereits in Vorbereitung – werden diese Erledigungen auch online zustellbar und damit der Kreis geschlossen sein.</p><p>Damit ist es aber nicht getan! Natürlich ist eine Straffung der Verwaltung, die mit Kosteneinsparungen und gleichzeitig höherer Qualität verbunden ist, ein sehr erstrebenswertes Ziel. Die Zukunft bietet aber noch viel mehr, und zwar auf zwei parallelen Wegen.</p><p>Zum Einen bietet eGovernment die Chance für Städte und Gemeinden, effektiv zusammenzuarbeiten. Es ist nun realistisch möglich, dass sich eine Gemeinde in einem bestimmten Fachgebiet spezialisiert und dieses Feld auch für andere Kommunen mitbetreut. Ein gutes Beispiel dafür ist das Bauverfahren, das höchst komplex und rechtlich anspruchsvoll ist und hohe organisatorische Anforderungen stellt. Eine kleine Gemeinde, die nur zwei bis drei Bauvorhaben jährlich abwickeln muss, ist dabei rasch überfordert. Dabei ergeben sich enorme Einsparungen im Verwaltungsbereich und gleichzeitig eine wesentliche Verbesserung der Verfahrenssicherheit und -qualität. Die Stadt Wörgl wird in Kürze erste gemeindeübergreifende Kooperationsmodelle starten und hier Erfahrungen sammeln.</p><p>Der zweite Weg ist noch spannender. Er betrifft die Gemeinde und ihre Mitglieder im weitesten Sinne, also die Bürger, Unternehmen, Vereine, Organisationen, Politiker und Verwaltungsmitarbeiter. Sie alle haben konkrete Interessen an der Entwicklung ihrer Heimatstadt und sie alle könnten sich – die organisatorischen und technischen Grundlagen vorausgesetzt – in diesen Interessensfeldern aktiv einbringen, an der Meinungsbildung und Entscheidungsfindung teilnehmen, Informationen beitragen oder sich einfach nur selber im Detail informieren.</p><p>Dazu sind aber Werkzeuge zu entwickeln, die diese Partizipation reibungslos ermöglichen, und damit unsere Gesellschaft zu einer neuen gemeinsamen Qualität führen können. Solche Werkzeuge sind bereits in Entwicklung und werden in Kürze vorgestellt. Über die nächsten Jahre müssen sie ergänzt, optimiert, erweitert und den konkreten Anforderungen angepasst werden. Ideen dazu sind herzlich willkommen!</p><p> Die modernen Möglichkeiten des eGovernment können so helfen, unsere Gesellschaft zu einer neuen <b>partizipativen Demokratie</b> als goldenem Mittelweg zwischen der Repräsentativ- und der Basisdemokratie weiterzuentwickeln, die ungeahnte Chancen eröffnen wird. Ich freue mich sehr darauf, diese beiden Wege zu beschreiten.</p><p>
Arno Abler<br />
Bürgermeister der Stadt Wörgl<br /><a href="mailto:a.abler@stadt.woergl.at" target="_self">a.abler@stadt.woergl.at</a></p>Zusammenlegung von Gemeinden ist der falsche Weg
http://www.vivomondo.com/blogs/arno_abler/zusammenlegung_von_gemeinden_ist_der_falsche_weg
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</a>
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</div><p><b>Stagnierende Einnahmen im Sog der globalen Rezession und gleichzeitig der ständige Ruf nach mehr und besseren öffentlichen Leistungen setzen die Gemeinden gehörig unter Druck.</b></p><p>Immer lauter werden die Stimmen, die als einfaches Rezept nach Gemeindezusammenlegungen rufen und glauben, dass durch die Abschaffung von ein paar Bürgermeistern und Gemeindesekretären alles getan sei. Aber weit gefehlt! Dies würde nur dazu führen, dass regionale Strukturen, Identitäten und Netzwerke zerstört würden und der Grundsatz der Subsidiarität wieder etwas mehr unter die Räder käme.</p><p>Der richtige Weg – und der wird sich durchsetzen – ist die Kooperation von Gemeinden, die Spezialisierung auf besondere Kompetenzfelder und die Nutzung von Einsparungen und Synergieeffekten nach wirtschaftlichen Grundsätzen. Denn natürlich ist es nicht vertretbar, dass eine Gemeinde ihr gesamtes Budget für die eigene Verwaltung verwenden muss, ohne noch Mittel für neue Infrastruktur und die kommunale Wohlfahrt übrig zu haben.</p><p>Mit anderen Worten: Gemeinden müssen wie erfolgreiche Unternehmen agieren, sich anpassen, zusammenarbeiten und mit innovativen Ideen und Konzepten ihren Bestand immer wieder rechtfertigen, ohne ständig am Tropf des Gemeindeausgleichsfonds zu hängen.</p><p>Dabei braucht aus nicht unbedingt starre Gemeindeverbandsstrukturen. Das funktioniert auch ganz einfach und unbürokratisch im Wege des Leistungsaustauschs. Was spricht dagegen, dass eine Gemeinde für alle benachbarten Regionsgemeinden die Lohnverrechnung übernimmt, so wie das schon heute bei den Standesämtern gemacht wird?</p><p>Was spricht dagegen, dass eine Gemeinde die Sportstätten der gesamten Region verwaltet und mit modernen Hilfsmitteln ein effizientes Facility-Management für alle führt?</p><p>Was spricht dagegen, dass zum Beispiel die dynamische Stadt Wörgl mit ihrer Baukompetenz diese weiter ausbaut und für die gesamte Region die komplexen Bauverhandlungen und –verfahren abwickelt?</p><p>Auch bei einer Operation fühlt man sich bei einem routinierten Chirurgen sicherer, der diesen Eingriff täglich macht, als bei einem, der ihn nur zweimal im Jahr durchführt.</p><p>Diese Backoffice-Kooperationen müssen sich nicht unbedingt auf physisch benachbarte Gemeinden beschränken. Durch die modernen Möglichkeiten der Informationstechnologie können auch weit entfernte Kommunen auf diese Art zusammenarbeiten.</p><p>Durch solche Rationalisierungen können einerseits hohe und sehr spezifische Qualitätsstandards erreicht und andererseits trotzdem erhebliche Kosteneinsparungen lukriert werden. Anwendungsfelder dafür gäbe es viele. Wohnungsverwaltung, Straßensanierung, Bauhofleistungen, EDV-Betreuung, regionale Gemeindezeitung, Meldewesen, Verkehrsregelungen, Veranstaltungswesen, und, und, und.</p><p>Die Stadt Wörgl ist mit ihren gerade in Umsetzung begriffenen eGovernment-Maßnahmen auf dem besten Weg in eine solche Zukunft. Und wir werden in Kürze erste Nachbargemeinden einladen, diese Kooperationsmöglichkeiten mit uns gemeinsam zu testen.</p><p>Mein Freund und Präsident des Tiroler Gemeindeverbands, Dr. Ernst Schöpf, sieht das übrigens laut <a href="http://www.tt.com/csp/cms/sites/tt/Tirol/175210-2/gemeinde-fusionen-werden-uns-nicht-retten.csp" target="_blank">Interview in der TT</a> genauso wie ich.</p><p>
Arno Abler<br />
Bürgermeister der Stadt Wörgl<br /><a href="mailto:a.abler@stadt.woergl.at" target="_self">a.abler@stadt.woergl.at</a></p>Wahlkampfauftakt der Bürgermeisterliste Arno Abler
http://www.vivomondo.com/blogs/arno_abler/wahlkampfauftakt_der_buergermeisterliste_arno_abler
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</a>
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</div><p><b>JAA, jetzt ist es soweit! Die Kandidaten der Bürgermeisterliste sind vor den Vorhang getreten und haben sich beim Wahlauftakt, Freunden, Bekannten und den Kolleginnen und Kollegen vorgestellt. Ein tolles Team von A - Z !</b></p><p>In der Aula des Bundesschulzentrums herrschte Samstag Nachmittag ausgelassene Stimmung. Die Listenmitglieder samt zahlreichen Freunden bildeten gemeinsam das Wort &quot;Wörgl&quot; ab, das von Fotograf Christoph Ascher professionell abgelichtet wurde. Geduld und Aufmerksamkeit waren gefordert, aber auch Humor und Kontaktfreudigkeit, bis alle richtig standen und das Schriftbild den kritischen Fotografen zufrieden stellte.</p><p>Nach meiner kurzen Präsentation des Arbeitsprogramms &quot;Wörgl 2016&quot; konnte ich die einzelnen Kandidatinnen und Kandidaten der Presse und den Gästen vorstellen. Fast alle der 42 Mitstreiter hatten sich an diesem wunderschönen Nachmittag eingefunden, der sonst für Kitzbühel oder Schifahren genutzt worden wäre.</p><p>Und ich bin richtig stolz auf dieses tolle Team!</p><p>Jede und jeder Einzelne eine starke Persönlichkeit mit Kompetenz und Engagement. Dabei ist die Liste sehr ausgewogen nach Geschlechtern, Alter, Stadtteilen und Interessensgebieten. Sie alle wollen sich engagieren für eine gute und verantwortungsvolle Weiterentwicklung unserer Stadt Wörgl. Und genau das werden wir gemeinsam tun! Ich werde meine Freunde und Listenkollegen in den nächsten Tagen natürlich ausführlich persönlich vorstellen. Man darf gespannt sein :-)</p>
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</a>
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</div><p>Aber das Beste zum Schluss. Es gibt diesmal auf der Bürgermeisterliste ein einzigartiges, neues Wahlsystem:</p><p><b>Der Wähler selber bestimmt bei uns, WER von den 42 Kandidatinnen und Kandidaten in den Gemeinderat einzieht !!!!!!</b></p><p>Nähere Details dazu in Bälde hier im Blog. Wir entwickeln die kommunale Demokratie ein Stück weiter!</p><p>
Arno Abler<br />
Bürgermeister der Stadt Wörgl<br /><a href="mailto:a.abler@stadt.woergl.at" target="_self">a.abler@stadt.woergl.at</a></p>Fußballclub Bruckhäusl (FCB) bekommt endlich neues Vereinsheim
http://www.vivomondo.com/blogs/arno_abler/fussballclub_bruckhaeusl_fcb_bekommt_endlich_neues_vereinsheim
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</div><p><b>Wenn ich auch in den allermeisten Fällen die journalistische Arbeit der Wörgler Lokalredakteure sehr schätze, kommt es doch gelegentlich vor, dass ich mich fragen muss, ob ich schon in der gleichen Sitzung war, über die berichtet wird. So auch beim Neubau-Beschluss des Bruckhäusler Fußballvereinsheims.</b></p><p>Im gemeinsamen Ortsteil Bruckhäusl teilen sich die beiden zuständigen Nachbargemeinden Wörgl und Kirchbichl die kommunalen Aufgaben seit eh und je brüderlich.</p><p>Das gilt für das Feuerwehrhaus genauso wie für die Volksschule, den neuen Kindergarten, das Pfarrheim, die Vereinsräume für Musikkapelle und Schützengilde, die Bahnhaltestelle, die Stockschützenhalle, die anstehende Dorferneuerung und natürlich auch für den Fußballplatz des FCB. Wenn auch fast alle diese Einrichtungen aus historischen Gründen im Kirchbichler Ortsteil liegen, betreffen sie doch die Bruckhäusler Dorfgemeinschaft insgesamt, die sich zu gleichen Teilen aus der Wörgler und der Kirchbichler Bevölkerung zusammensetzt.</p><p>Nun hat sich der Wörgler Gemeinderat aus verschiedenen Gründen über längere Zeit nicht dazu durchringen können, dem zeitgemäßen Neubau des Fußballerheims mit dem dafür notwendigen Budgetbeitrag von € 250.000,-- zuzustimmen, obwohl Kirchbichl den gleichen Anteil bereits seit einiger Zeit zugesichert hatte.</p><p>Ein Lokalaugenschein, den ich gemeinsam mit Bürgermeister Rieder aus Kirchbichl durchgeführt habe, zeigte aber die enorme Dringlichkeit der Maßnahme aus platzmäßigen, baulichen und vor allem hygienischen Gründen. Nun kann man darüber streiten, ob das Vereinsheim nicht auch in etwas kleinerer Ausführung möglich wäre, aber wenn man etwas angeht, dann soll man es ordentlich und mit Weitsicht machen, und man hat sich von Seiten der Vereinsführung auch viel dabei überlegt.</p><p>Der Wörgler Gemeinderat hat nun in seiner letzten Sitzung dem Bau letztendlich zugestimmt und dabei einen ungewöhnlichen aber der Situation entsprechend sehr sinnvollen Weg gewählt.</p><p>Nachdem aufgrund der Großwirtschaftslage die österreichischen Gemeinden – so auch Wörgl – schmerzliche Budgetrückgänge zu erdulden haben und daher viele Projekte zurückstellen oder stoppen müssen, wäre eine Finanzierung des Beitrags aus dem laufenden Haushalt schwer zu rechtfertigen gewesen. Die Sache läuft daher nun folgendermaßen ab:</p><p>Der Wörgler Anteil von € 250.000,-- wird in Form eines endfälligen Bankdarlehens bereitgestellt, wobei die Gemeinde Kirchbichl, die als Standortgemeinde und Grundeigentümerin des Fußballplatzes das Bauvorhaben abwickeln wird, logischerweise als Darlehensnehmerin aufscheint. Die Stadt Wörgl übernimmt aber von Anfang an den Zinsendienst für diesen Kredit unter dem Titel einer laufenden Vereinssubvention für den FCB und tilgt das Obligo, wann immer sie es für budgetär sinnvoll erachtet. Nicht mehr und nicht weniger wurde vereinbart. Wörgl finanziert seinen Anteil durchaus üblich über einen Kredit, um keine Rücklagen auflösen zu müssen.</p><p>Dass darin manche Medien eine Peinlichkeit orten und gar dem großen, schwarzen Wörgl zynisch unterstellen, es stünde finanziell so schlecht da, dass es sich vom kleinen, roten Nachbarn Kirchbichl Geld leihen müsse, und damit noch einen Keil zwischen die beiden hervorragend zusammen arbeitenden Gemeinden treiben, ist für mich die eigentliche Peinlichkeit dabei.</p><p>Man müsste nur mit ein wenig Interesse unseren Haushaltsvoranschlag für 2010 lesen, um leicht zu erkennen, dass Wörgl alles andere als pleite ist. Wir besitzen hohe finanzielle Rücklagen und einen Gesamtvermögensüberschuss inklusive Immobilien und Gesellschaftsanteile – wie der Kassasturz vor etwa einem Jahr gezeigt hat – von rund € 70 Mio. (früher immerhin rund eine Milliarde gute alte Schillinge).</p><p>Die Aufgabe der Medien ist nach meinem Verständnis nicht, Entscheidungen des Gemeinderats lächerlich zu machen oder die Finanzlage einer Gemeinde schlecht zu reden und damit die Bevölkerung zu verunsichern, sondern Fakten objektiv, übersichtlich und nachvollziehbar darzustellen. Aber vielleicht sehe ich das heutzutage ja falsch.</p><p>
Arno Abler<br />
Bürgermeister der Stadt Wörgl<br /><a href="mailto:a.abler@stadt.woergl.at" target="_self">a.abler@stadt.woergl.at</a></p>Friedvolle und gesegnete Weihnachten!
http://www.vivomondo.com/blogs/arno_abler/friedvolle_und_gesegnete_weihnachten
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</div><p>Ich wünsche dir von ganzem Herzen</p><p>hell entflammte Weihnachtskerzen.</p><p>Nicht nur Lichter sind gemeint,</p><p>die am Weihnachtsbaum vereint</p><p>zeugen in der Heil’gen Nacht</p><p>vom Weihnachtswunder, einst vollbracht.</p><p>Ich mein‘ viel mehr den zarten Schimmer</p><p>der uns Menschen heut und immer</p><p>eint, befreit und fest verbindet,</p><p>Gottes wahre Welt verkündet,</p><p>der uns Friede, Güte lehrt</p><p>und tief in uns die Liebe nährt.</p><p><i>(Arno Abler 2009 – CC-by-sa)</i></p>Die Fehler der Audimaxisten
http://www.vivomondo.com/blogs/arno_abler/die_fehler_der_audimaxisten
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</div><p><b>Den österreichischen Studenten ist Respekt zu zollen, dass sie 62 Tage ausgehalten haben, um ihren Anliegen im besetzten Auditorium Maximum der Uni Wien Nachdruck zu verleihen.</b></p><p>Und dankbar sollte man ihnen auch sein für das kompromisslos basisdemokratische Modell, das zwar letztendlich scheitern musste, aber als realer Feldversuch in nächster Zeit ein Eldorado für engagierte Soziologen und Politikwissenschaftler sein wird.</p><p>Zwei Fehler fallen aber auf, wenn man einen objektiven Standpunkt einnimmt und die Dinge mit etwas Distanz betrachtet, welche einen echten Erfolg der Bewegung, der durchaus mit Spätzündung noch kommen mag, bis auf Weiteres verhindert hat.</p><p>Zum einen ist es der bereits erwähnte basisdemokratische Justamentstandpunkt, der den Studenten wichtiger war als ein schlagkräftiges Verhandlungsteam, das –demokratisch gewählt – den Anliegen Gesicht und Stimme gegeben hätte. Die Vertreter der Politik, allen voran der zuständige Wissenschaftsminister Gio Hahn, taten sich unendlich schwer, Schritte zu setzen, die zu einem tragfähigen Kompromiss führen könnten, wenn kein Ansprechpartner zur Verfügung steht und sich die Forderungen und Dogmen ständig ändern vom bekannten freien Studienzugang bis hin zum für das zentrale Anliegen völlig irrelevanten bedingungslosen Grundeinkommen für alle. Mit einer anonymen, inhomogenen Menschenmenge zu einem Konsens zu kommen, ist schlicht nicht möglich.</p><p>Der zweite – gravierendere – Fehler war die Definition der Basisforderung. Die Studenten verlangten zu Recht bessere Rahmenbedingungen für ihr Studium. Schön und legitim! Sie verknüpften diese jedoch von Anfang an mit dem Weg, der dahin führen sollte – nämlich enorme zusätzliche Budgetmittel der öffentlichen Hand. Ausgeschlossen wurden Studiengebühren, auch wenn sie sozial gestaffelt wären, und Zugangsbeschränkungen, auch wenn sie objektiv auf den schulischen Leistungen beruhen.</p><p>Freilich wäre es schön (Thomas Morus lässt grüßen), wenn jeder Staatsbürger das Recht hätte, ohne Studiengebühren und ohne Zugangsbeschränkung an allen österreichischen Hochschulen zu studieren, wie es ihm gerade gefällt. Ein Bildungsschlaraffenland muss man sich aber erst leisten können, und das kann Österreich wie auch die meisten anderen Länder dieser Welt definitiv – gerade jetzt – nicht.</p><p>Man schwächt aber seine Position, wenn man den Verhandlungspartner so sehr einschränkt, dass dieser keine Möglichkeit mehr hat, die Forderungen auf die eine oder andere Art zu erfüllen oder ihnen zumindest näher zu kommen.</p><p>Allgemein gesagt: Wenn man etwas wirklich erreichen möchte, darf man für maximalen Erfolg nur das eigentliche Ziel als Dogma präsentieren, nicht aber den Weg, der dorthin führen soll. Diesen sollte man tunlichst dem Verhandlungspartner offen lassen. Mit jeder Einschränkung der Art der Zielerreichung wird selbiges schwerer erreichbar. Und wenn man alle Wege, die dorthin führen, analog der Quadratur des Kreises ausgeschlossen hat, ist jede weitere Bemühung vergebene Liebesmüh.</p><p>Die Ablehnung von Studiengebühren und gleichzeitig von Zugangsbeschränkungen (z.B. Numerus Clausus) führen dazu, dass man aufgrund hoher Studentenzahlen die Studienbedingungen nur mit enorm viel Geld verbessern kann, das nun einmal derzeit einfach fehlt.</p><p>Ende!</p><p>Außer, eine der Einschränkungen wird aufgehoben, dann geht’s wieder voran.</p><p>
Arno Abler<br />
Bürgermeister der Stadt Wörgl<br /><a href="mailto:a.abler@stadt.woergl.at" target="_self">a.abler@stadt.woergl.at</a></p>Am 14. März wählt Wörgl einen neuen Gemeinderat
http://www.vivomondo.com/blogs/arno_abler/am_14_maerz_waehlt_woergl_einen_neuen_gemeinderat
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</div><p><b>Wie aufmerksame, sehr sensible Beobachter bereits wahrgenommen haben und alle anderen unweigerlich in den nächsten Wochen noch wahrnehmen werden, steht mit 2010 nach sechs Jahren wieder ein kommunales Wahljahr auf dem Programm, in dem am 14. März in ganz Tirol und damit auch in Wörgl die Gemeinderatsmandate neu verteilt werden.</b></p><p>Es ist also wieder an der Zeit, dass die Wörgler Bevölkerung im Wettstreit der Ideen, Konzepte und Vorschläge die Eckdaten für die künftige Gestaltung unserer städtischen Gesellschaft festlegt und im Wege des Grundrechts der demokratischen Wahl (das ich durchaus als bürgerliche Pflicht verstehe) jene Personen in das Gemeindeparlament entsendet, denen sie das am ehesten zutraut.</p><p>Die einzelnen wahlwerbenden Gruppierungen werden sich in steigender Intensität präsentieren, für ihre Schwerpunkte werben und mit Persönlichkeiten aufwarten, die Kompetenz und Visionen vermuten lassen.</p><p>Die Wahl kann nur dann eine solche sein, wenn man zwischen mehreren Optionen auswählen kann. Das ist gut so und notwendig. Diese Auswahl sollte sich jedoch auf Konzepte der öffentlichen Gestaltung und der politischen Schwerpunkte beschränken und nicht die Wertebasis – wir beenden dieser Tage das Wörgler &quot;Jahr der Werte&quot; mit einem Diskurs über die wichtigsten ethischen Säulen unserer Gesellschaft – in Frage stellen. Ich lade daher alle Gruppen und Kandidaten ein, die Wahlauseinandersetzung in einem Klima der Wertschätzung, der Toleranz, der Menschlichkeit und der persönlichen Integrität zu führen, weil die (bisherige wie künftige) Führungsspitze unserer Gemeinde eine große Verantwortung für das Klima und den menschlichen Umgang in der Wörgler Gemeinschaft hat.</p><p>Die Stadt Wörgl steht zwar nach wie vor finanziell auf soliden Säulen, trotzdem werden sich aufgrund der nur zaghaft anspringenden Konjunktur keine teuren Wahlversprechen ausgehen. Wir sind im Gegenteil ganz besonders gefordert, alle Möglichkeiten von Effizienzsteigerungen und Einsparungen auszuloten, um den städtischen Haushalt durch kargere Zeiten zu führen. Die Konzepte der nächsten Jahre werden sich daher nicht mehr so sehr auf Investitionen in die öffentliche Infrastruktur stützen, hier sind wir bereits sehr gut aufgestellt, sondern vor allem auf eine weitsichtige Weiterentwicklung des gemeinsamen Zusammenlebens. Genau hier sind die Ideen der Gemeinderatsfraktionen gefordert und genau hier können sie auch mit Vorbildwirkung vorangehen.</p><p>Die Themen, die Wörgl in diese Richtung führen werden, sind ziemlich offensichtlich. Neben einer verantwortungsvollen Integrationspolitik, die neben einer menschlichen Grundhaltung durchaus auch deutliche Forderungen an die Migranten stellen muss, ist die beherzte Umsetzung der städtischen Verwaltungsreform für spürbare Effizienzsteigerung und die endgültige Ausrichtung auf den Bürger nach dem New-Public-Management-Modell wichtig. Und damit wird auch die Transparenz der Politik und der Verwaltung mit umfassender Information vom und zum Bürger in den Mittelpunkt rücken. Eine Weiterentwicklung der Demokratie sozusagen.</p><p>Nicht jeder kann oder möchte sich persönlich in die laufende Gestaltung der Gemeinschaft einbringen, und Modelle wie die Lokale Agenda 21 bieten zwar gute Möglichkeiten der Partizipation, stellen aber gleichzeitig für Viele auch Hürden und Zugangsbeschränkungen auf oder überfordern ihr verfügbares Zeitbudget. Es sind daher Wege zu eröffnen, die einerseits der Einzelnen und dem Einzelnen genau dann die Chance zur direkten Einflussnahme gibt, wenn dies aus der eigenen Interessenslage gewünscht ist, andererseits aber auch den gewählten Repräsentanten die Entscheidungssicherheit durch umfassende Informationen und ein möglichst vollständiges Bild des zu gestaltenden Umfelds gibt. Basisdemokratie und Repräsentativdemokratie müssen sich auf Augenhöhe begegnen und dabei eine neue gemeinsame Qualität entwickeln. Eine Aufgabe, die wir in Wörgl versuchen sollten, die aber in ganz Europa zur dringenden Lösung ansteht.</p><p>Dazu braucht es wie gesagt nicht nur moderne Bürgerinnen und Bürger, die sich für ihre Stadt interessieren und engagieren sondern auch „wertvolle“ Politiker, die gemeinsam an der großartigen Sache „Wörgl“ arbeiten und gestalten wollen. Da erscheint es fast wie ein göttliches Zeichen, dass sich gerade am Ende des kommenden Jahres eines der bedeutendsten Ereignisse in unserer Stadtgeschichte zum hundertsten Mal jähren wird. Am 31. Dezember 1910 wurden die bis dahin getrennten Gemeinden Wörgl-Kufstein und Wörgl-Rattenberg durch beherzte Menschen vereinigt, um künftig ihren äußerst erfolgreichen Weg gemeinsam zu gehen.</p><p>
Arno Abler<br />
Bürgermeister der Stadt Wörgl<br /><a href="mailto:a.abler@stadt.woergl.at" target="_self">a.abler@stadt.woergl.at</a></p>Wörgl begrüßt Wolfgang Amadeus Mozart mit seinem Vater Leopold
http://www.vivomondo.com/blogs/arno_abler/woergl_begruesst_wolfgang_amadeus_mozart_mit_seinem_vater_leopold
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</div><p><b>Naja, eigentlich ist es schon ein Weilchen her, dass dieser Gruß ausgesprochen wurde und er war damals sicher auch etwas verhalten und entbehrte wohl noch jedweder enthusiastisch entgegengebrachter völkischer Verehrung.</b></p><p>Genauer gesagt: Es war vor exakt 240 Jahre, am 14. Dezember Anno Domini 1769, als das Salzburger Wunderkind Wolfgang Amadeus Mozart im zarten Knabenalter von 13 Jahren mit seinem Vater per Postkutsche in Wörgl Station machte und hier bei uns die Nacht verbrachte. Das allein mag ja vielleicht noch nicht so sensationell sein. Schließlich hat jeder berühmte Reisende an zahllosen Orten irgendwann Station gemacht, ohne dass gleich sein Ruhm auf den zufällig gewählten Wirt abgefärbt hätte.</p><p>Aber so zufällig war in diesem Fall die Wahl des Wirts gar nicht. Mozarts hatten nämlich Freunde hier in Wörgl, bei denen sie übernachteten, wahrscheinlich in dem ehemaligen Baslergut, einem kleinen Bauernhof dort, wo früher die Wörgler Molkerei stand und heute das Veranstaltungszentrum KOMMA steht (vielleicht sollte man auf diesem edlen Boden mehr Mozart spielen?).</p><p>Noch viel bedeutender macht seinen Aufenthalt in Wörgl aber eine andere Tatsache, die mit Mozarts musikalischem Schaffen nur indirekt zu tun hat. Von hier schrieb W.A.Mozart seinen allerersten noch erhaltenen Brief. Wörgl genießt daher in allen Ausgaben der Mozartbriefsammlung das Privileg der ersten Seite. Und diesen Brief, den Mozart an seine Schwester Nannerl schrieb, möchte ich den geneigten Lesern meines Blogs nicht vorenthalten.</p><p>--&gt;</p><p>
<i>Wirgel, den 14. Dezember 1769</i><br /><i>Meine liebste Schwester.</i></p><p>
<i>Wir sind in wirgel Gott sei Dank sehr gut angekommen. Wenn ich die Wahrheit berichten soll, muss ich also sagen, dass das Reisen auf diese Weise recht vergnüglich ist, dass es nicht kalt und in unserem Wagen warm wie in einem Zimmer ist.</i><br /><i>Wie geht es mit dem Halsweh? Ist unser Herr Plagegeist am Tag, an dem wir aufgebrochen sind, nicht gekommen?</i></p><p><i>Wenn du Herrn Schiedenhofen siehst, erzähle, dass ich immer singe: Tralaliera, Tralaliera und sag ihm, dass es jetzt während meiner Abwesenheit von Salzburg nicht notwendig ist, Zucker in die Suppe zu geben. </i></p><p><i>In Lofer haben wir zu Abend gegessen und bei Herrn Helmreich, der hier Pfleger ist, übernachtet. Seine Gattin ist eine liebe Frau, sie ist die Schwester des Herrn Moll. </i></p><p><i>Ich bekomme Hunger, habe große Lust auf Essen. Lass es dir mittlerweile gut gehen, leb wohl!</i></p><p><i>Wolfgang Mozart.</i></p><p>
<i>PS. Eine Empfehlung an alle meine guten Freunde, an Herrn Hagenauer, an seine Frau, an ihre Söhne und Töchter, an Frau Rosa und an ihren Mann, ferner an Herrn Adlgasser und Spizeder.</i><br /><i>Den Herrn Hornung frag statt meiner, ob er nicht noch einmal geglaubt hätte, dass ich statt deiner im Bett wäre.</i></p><p>--&gt;</p><p>Wie schön, dass Mozart Komponist geworden ist und nicht Schriftsteller.</p><p>
Arno Abler<br />
Bürgermeister der Stadt Wörgl<br /><a href="mailto:a.abler@stadt.woergl.at" target="_self">a.abler@stadt.woergl.at</a></p>Sperrstundeneinschränkung in Wörgl aufgehoben!
http://www.vivomondo.com/blogs/arno_abler/sperrstundeneinschraenkung_in_woergl_aufgehoben
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</div><p><b>Tja, nun ist es soweit. An der Wörgler Sperrstundenfront tut sich was. Die Gewerbebehörde der Bezirkshauptmannschaft Kufstein hat der ONYX-Bar die Betriebsanlagengenehmigung mit einer Öffnungszeit bis 5:00 Uhr Früh erteilt und damit der bisherigen Regelung, dass in der Wörgler Innenstadt die Lokale um 2:00 Uhr zusperren müssen, ein Ende gesetzt.</b></p><p>Wie bekannt sein dürfte, habe ich vor einiger Zeit aufgrund immer mehr ausufernder nächtlicher Ruhestörungen, Sachbeschädigungen und Randalenakte und daraus resultierender Hilferufe aus der Bevölkerung die Notbremse ziehen müssen und per Bescheid die Sperrstunde dreier Lokale, die bis dahin eine spätere Sperrstunde hatten, auf 2:00 Uhr verkürzt.</p><p>Dafür war ein umfangreiches, vorausgehendes Gutachterverfahren notwendig, bei dem die Polizei genau erhoben hatte, welche Übertretungen in der Stadt vorgefallen waren, die mit einer späteren Sperrstunde in ursächlichem Zusammenhang standen. Einer der Bescheide wurde bis zum Verwaltungsgerichtshof angefochten, aber letztendlich als hieb- und stichfest bestätigt.</p><p>Die nächtlichen Problemfälle hatten sich daraufhin um über die Hälfte reduziert und gaben dem drastischen Schritt, der vielen vergeblichen Versuchen zur Eindämmung nächtlicher Rücksichtslosigkeit folgte, in der Praxis Recht. Viele junge Wörglerinnen und Wörgler, die nichts dafür konnten, haben die „verkürzte“ Partynacht natürlich sehr bedauert.</p><p>Durch die nunmehrige BH-Genehmigung für das Innenstadtlokal ONYX-Bar, ab sofort bis 5:00 Uhr offen zu halten, ist diese Regelung obsolet geworden, weil es nicht einzusehen ist, andere Lokale wirtschaftlich zu benachteiligen, wenn dadurch der Zweck der Übung ohnehin nicht erreicht werden kann. Gerechtigkeit und faire Rahmenbedingungen sind für mich ein unabdingbares Grundprinzip.</p><p>Ich habe daher die betreffenden Bescheide mit sofortiger Wirkung aufgehoben, was bedeutet, dass die Wörgler Lokale wieder bis zu ihren ursprünglichen Sperrzeiten offen halten dürfen.</p><p>Ganz deutlich sei aber gesagt: Der Beobachtungszeitraum beginnt nunmehr von vorne. Nach einem halben bis dreiviertel Jahr wird wiederum evaluiert, ob sich durch die Änderung neuerlich ein unzumutbares Ansteigen der nächtlichen Ausschreitungen zeigt, oder ob vielleicht bei den Betroffenen doch die Vernunft eingekehrt ist. Schließlich geht es um ihr eigenes Nachtleben und das ihrer Freunde, welches nur durch rücksichtsloses Verhalten Einzelner gefährdet wird.</p><p>Ich würde mich freuen, wenn die neuerliche Einschränkung der Sperrstunde in Zukunft nicht mehr nötig wäre, weil ab nun IN den Lokalen gefeiert wird und nicht mehr auf dem Heimweg.</p><p>Ich appelliere daher eindringlich an jeden einzelnen von euch, liebe Gäste des nächtlichen Wörgl, auch nach ein paar Gläschen am Nachhauseweg Vernunft und Rücksicht zu zeigen und dies auch von euren Kollegen, Freunden und Cliquenmitgliedern einzufordern.</p><p>Ich wünsche allen Partyfans ein vergnügliches Nachtleben und dem Rest der Bevölkerung ruhige, erholsame Nachtstunden.</p><p>
Arno Abler<br />
Bürgermeister der Stadt Wörgl<br /><a href="mailto:a.abler@stadt.woergl.at" target="_self">a.abler@stadt.woergl.at</a></p>Tiroler Landwirtschaft fehlt es an Selbstbewusstsein
http://www.vivomondo.com/blogs/arno_abler/tiroler_landwirtschaft_fehlt_es_an_selbstbewusstsein
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</div><p><b>Was für ein provokanter Titel für diesen Blogbeitrag! Und ich muss sogleich klarstellen, bevor der Sturm der Tiroler Landwirte über mich hereinbricht, dass ich nicht den heimischen Bauernstolz oder ein mangelndes politisches Gewicht der Tiroler Landbevölkerung meine sondern einzig eine selbstbewusste Markenpflege für Tiroler Lebensmittel.</b></p><p>Anlass für diese Zeilen ist die sehr erfreuliche und vernünftige Firmenfusion der TirolMilch bei uns in Wörgl, die für das Unternehmen viele Synergieeffekte bringt und die Produktion und Vermarktung unserer Tiroler Flaggschiff-Milchmarke massiv verbessern wird.</p><p>Aber was man neben den stolzen Berichten über den Neubau in Wörgl und das innovative Betriebskonzept der TirolMilch immer wieder durchhört, ist die existenzielle Sorge der Tiroler Landwirte über den niedrigen Milchpreis einerseits und das drohende Auslaufen der EU-Milchwirtschaftsförderung andererseits.</p><p>Die Situation ist schnell erklärt: Solange Milch gleich Milch ist, gibt es mehr oder weniger einen Einheits-Milchpreis, der sich bei den Endverbrauchern wie immer nach Angebot und Nachfrage richtet. Und nachdem mehr Milch produziert wird als in den Förderquoten festgelegt ist, sinkt der Preis. So simpel ist das.</p><p>Nun könnte man sicher in Tirol die Menge drosseln, was aber angesichts der 150 Mio. Tonnen, die in der EU jährlich produziert werden, so gut wie keinen Effekt hätte. Die zweite Lösungsmöglichkeit des Problems liegt aber viel näher:</p><p>Milch ist nicht gleich Milch!</p><p>Tiroler Milch wird mit den feinsten Almgräsern der Welt produziert, mit dem saubersten und besten Quellwasser, das man sich wünschen kann, und in kleinstrukturierten, liebevoll geführten Bauernhöfen, auf denen jede Kuh individuell betreut wird und noch einen Namen hat.</p><p>Diese einzigartigen Rahmenbedingungen sollten wir endlich selbstbewusst in die Waagschale werfen und eine Marke von Tiroler Milchprodukten kreieren, die man sich leisten können muss. Diese hochwertigen Produkte sollten in den Gourmet-Abteilungen Europas stehen und nicht in 2-zum-Preis-von-1-Dumping-Manier verschleudert werden. Milch, Butter und Käse aus Tirol könnten in edel designten Verpackungen als Luxusware hochpreisig europaweit die Speerspitze der Qualitäts-Lebensmittel bilden. Viele Menschen können es sich immer noch leisten, für kompromisslose Spitzenqualität erheblich mehr zu bezahlen als für das übliche Nahrungsmittel-Einerlei. Und sie würden das auch gerne tun, wenn sie die Wahl hätten.</p><p>Milchprodukte und natürlich genauso Obst, Gemüse, Fleisch und all die anderen hervorragenden Produkte aus Tirol könnten in einem Atemzug genannt werden mit Schinken aus Parma, Trüffel aus dem Piemont, Schokolade aus Belgien, Wein aus dem Bordeaux oder Schaumwein aus der Champagne.</p><p>Dazu müssen sich die Tiroler Bauern nur entscheiden, sich vom Tropf der EU-Förderungen zu lösen und sich strengen Produktionskriterien unterwerfen, die aber nirgends so leicht erfüllt werden könnten, als im klimatisch und landschaftlich gesegneten Tiroler Land. Das Label „Bio“ sollte unseren Landwirten dabei nur ein müdes Lächeln Wert sein. Natürlich geht so etwas nicht von heute auf morgen, aber man kann ja mit einer kleinen Gruppe beginnen, eine exklusive Marke innerhalb der TirolMilch und die Kriterien für die Produktion definieren und dann immer mehr Produzenten in den elitären Reigen aufnehmen, die ihre Zukunft ebenfalls nicht von der EU abhängig machen sondern selber in die Hand nehmen wollen.</p><p>Nur Mut, liebe Bauern, vom Jammern wird nichts auf dieser Welt besser. Nur beherzt voran geschritten kommen wir der Zukunft näher. Und diese kann für uns in Tirol sehr erfolgreich sein, wenn wir es wollen. Mander 's isch Zeit!</p><p>
Arno Abler<br />
Bürgermeister der Stadt Wörgl<br /><a href="mailto:a.abler@stadt.woergl.at" target="_self">a.abler@stadt.woergl.at</a></p>Wörgler Wohnungsvergabe sucht gesunde ethnische Mischung
http://www.vivomondo.com/blogs/arno_abler/woergler_wohnungsvergabe_sucht_gesunde_ethnische_mischung
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</div><p><b>In seiner jüngsten Sitzung hat der Wörgler Gemeinderat mit großer Mehrheit die Wohnungsvergaberichtlinien neu geregelt. Ziel war dabei, Wohnghettos zu verhindern und das gemeinschaftliche Element einer funktionierenden Wohngemeinschaft in den Vordergrund zu stellen.</b></p><p>Dafür wurden zwei Elemente in den Richtlinien verankert, welche bereits im Vorfeld zu medialem Schlagabtausch und ideologischem Zwist im Spannungsfeld zwischen rechten Ausländer-Raus- und linken Alle-Sind-Lieb-Parolen in der Öffentlichkeit geführt hatten.</p><p>1. Die Wohnungsvergabe an Nicht-EU-Bürger wurde mit 15 % pro Wohnblock limitiert, wobei darauf zu achten ist, dass sich diese 15 % möglichst auf verschiedene Kulturen und Nationalitäten verteilen sollen.</p><p>2. Wenn ein Wohnungswerber die deutsche Sprache nicht zu einem Mindestmaß selber beherrscht – als Leitfaden wurde dabei definiert, dass er in der Lage sein muss, seinen konkreten Wohnbedarf zu artikulieren, den Wohnungsantrag zu verstehen und diesen selber auszufüllen – verschlechtert dies durch Punkteabzug seine Reihung und damit Zuteilungschance.</p><p>Nun muss man wissen, dass der Anteil der Nicht-EU-Bürger in der Stadt Wörgl unter 10 % liegt (vor allem Türken, Serben, Bosnier und Kroaten) und daher bei dringendem Wohnbedarf – niedrigere Einkommensschichten fragen natürlich vermehrt nach sozialen Mietwohnungen nach als Mittel- und Oberschicht – ohnehin sogar eine überproportionale Wohnungsbereitstellung für diese Bevölkerungsgruppe möglich ist. Allerdings ist durch die Einführung dieser Obergrenze nun sichergestellt, dass sich keine Konzentrationen einzelner Nationalitäten mehr bilden können, welche ab einer kritischen Menge unweigerlich zur Flucht der einheimischen Bevölkerung aus dem betroffenen Wohnblock und damit zur Ghettobildung mit allen Nachteilen einer Parallelgesellschaft führen.</p><p>Die möglichst bunte Durchmischung der Ethnien dieses Einwohneranteils in der einzelnen Wohnsiedlung soll zur kulturellen Bereicherung aufgrund einer hohen Vielfalt an Konzepten, Ideen und Lösungsansätzen beitragen, welche jeder allzu homogenen Gesellschaft erfahrungsgemäß ganz gut tut.</p><p>Die in den Vergabekriterien neu eingeführte Schlechterstellung (nicht Ausschließung) jener Migranten, die sich beharrlich verweigern, die deutsche Sprache in einem zur Verständigung mit der einheimischen Bevölkerung notwendigen Mindestmaß zu erlernen, ist der Hauptstreitpunkt. Ich betrachte die Maßnahme absolut für gerechtfertigt und auch dringend notwendig.</p><p>Nichts ist schlechter für eine Gemeinde, ein Land oder einen Staat als die Bildung von Parallelgesellschaften, die sich kulturell und wirtschaftlich abschotten und deren Entwicklung nicht mehr mit jener der Hauptgesellschaft korreliert. Die Folgen sind kollektive Entfremdung vom ethischen Grundkonsens und vom nationalen Rechtsverständnis und natürlich steigendes Misstrauen, zahlreiche Missverständnisse und wachsende Konflikte. Ursache für solche Parallelgesellschaften ist aber fast immer die fehlende Verständigungsmöglichkeit, um von Anfang an Meinungen, Positionen oder kulturelle Unterschiede austauschen und erklären zu können. Nur durch die Sprache lernt man sich kennen und vermeidet Missverständnisse und damit Ablehnung, aus der in der Folge leicht Hass wird.</p><p>Wörgl hat sich daher entscheiden, dass die deutsche Sprache eine wichtige Voraussetzung zu einem gedeihlichen Zusammenleben in den heimischen Wohngemeinschaften sein muss, und mit den neuen Richtlinien einen Anreiz für Migranten geschaffen, deutsch zu lernen und damit einen großen Schritt in Richtung echter Integration zu machen.</p><p>
Arno Abler<br />
Bürgermeister der Stadt Wörgl<br /><a href="mailto:a.abler@stadt.woergl.at" target="_self">a.abler@stadt.woergl.at</a></p>Studentenproteste rücken Bildungsdiskussion in den Fokus
http://www.vivomondo.com/blogs/arno_abler/studentenproteste_ruecken_bildungsdiskussion_in_den_fokus
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</div><p><b>Man kann den Studenten, die derzeit Hörsäle und Universitätseinrichtungen besetzen, vieles vorwerfen: dass sie nicht wissen, was sie eigentlich wollen, dass sie objektiv für falsche Dinge eintreten, dass sie unorganisiert und chaotisch agieren, usw. Mag sein! Aber genauer hingeschaut, geht es in erster Linie nicht um einen konkreten Forderungskatalog, auf den ein Teil der Öffentlichkeit noch immer wartet, sondern um einen Hilfeschrei über ein ineffizientes, unbefriedigendes Bildungssystem, das durch die studentischen Aktivitäten nun endlich in den Blickkegel der Öffentlichkeit gelangt ist und dringend breit und vernünftig diskutiert werden muss. Allein dieser Verdienst ist den Aktivisten hoch anzurechnen.</b></p><p>Worum geht’s also? Die Universitäten bersten in letzter Zeit vor Studenten aus dem In- und vor allem Ausland, die sich in Österreich nicht nur die Studiengebühren sondern auch den Numerus Clausus sparen können. Eine außergewöhnliche Dummheit der zuständigen Politiker, keinen dieser beiden Selektionsmechanismen anzuwenden. Damit war vorgezeichnet, dass sich Österreich als Studieneldorado für europäische Jugendliche positioniert, deren schulische Leistungen zu schlecht für ein Studium in ihrem Heimatland waren. Das passt ziemlich genau zur Philosophie, lieber Einwanderer der unteren Bildungsschicht ihrer Heimatländer vor allem für unqualifizierte Billiglohnarbeiten anzuwerben, statt wie z.B. in den USA die globale Bildungselite zur Unterstützung der Leistungsgesellschaft.</p><p>Wenn man sich also dazu entschlossen hat, zweitklassige europäische Studentenscharen hier in Österreich auszubilden, muss man auch die notwendigen Ressourcen dafür bereitstellen. Heißt: Bringt im Endeffekt weniger, weil die Top-Leistungsfähigkeit fehlt, kostet aber mehr, weil man ganz einfach mehr Ressourcen dafür braucht. Ein Milchmädchen würde diese Strategie als nicht besonders schlau bezeichnen.</p><p>Wir brauchen schon allein aus Kostengründen ein Bildungssystem mit Studiengebühren für jene, die es sich leisten können (wofür hat man diese Gruppe eigentlich finanziell entlastet?), und ein kostenloses Studium für jene, die bestimmte Vermögens- oder Einkommensverhältnisse nicht überschreiten. Zusätzlich wäre ein großzügiges Stipendium für all jene angebracht, die an den Unis außergewöhnliche Leistungen erbringen, um Motivation und Handlungsspielraum unserer geistigen Elite zu verbessern.</p><p>Nun zum „Bologna-Prozess“: Die Änderung der ursprünglich völlig freien, an Forschung und Wissenschaft orientierten Studien hin zu einer Ausbildung nach Bedarf am Arbeitsmarkt, obwohl dieser Trend schon recht alt ist, wird besonders stark kritisiert. Hier liegt die Wahrheit wie so oft in der Mitte.</p><p>Unsere Gesellschaft kann nur nachhaltig erfolgreich sein, wenn wir die PS unserer menschlichen (Bildungs)Ressourcen auch auf den Boden bringen. Heißt, wenn wir die Uni-Abgänger in der Wirtschaft auch einsetzen können, sodass sie für unsere Volksökonomie eine möglichst hohe Wertschöpfung bringen. Vor allem zu diesem einen Zweck haben wir ihre (Aus)Bildung vorfinanziert.</p><p>Daneben braucht es aber auch Platz für geistige Entfaltung, die Grundlagenforschung, die Wissenschaften, die Kultur des Denkens, Folgerns und Kombinierens. Das Splitting zwischen praxisorientiertem Bachelorstudium und wissenschaftsorientiertem Masterstudium ist daher grundsätzlich eine richtige Entwicklung und der in Bologna gestartete europäische Prozess sollte nicht mit dem Bad ausgeschüttet werden.</p><p>Aber: Die richtige Mischung macht es aus, und die muss erst gefunden werden. Ich würde mir heute als Student ein freies Studium wünschen, das einerseits einen klaren berufsorientierten Ausbildungsplan mit regelmäßigen transparenten Prüfungszielen verfolgt und daneben zur Spezialisierung im gewählten Fachgebiet ausreichende weiterführende freie Studien ermöglicht. Auf einen schulischen Lehrplan mit Anwesenheitspflicht und Frontalunterricht könnte ich nach der Matura getrost verzichten. Hier sollte man wohl so wie früher auf die Eigenverantwortung der Studenten vertrauen und ihnen die Aneignung des geforderten Basiswissens innerhalb oder außerhalb der Uni selbst überlassen. Quellen dafür gibt es heutzutage mehr als genug.</p><p>Beginnen wir also endlich die längst überfällige Bildungsdiskussion für Österreich. Und sparen wir dabei auch das Schulsystem nicht aus, denn nicht nur an den Universitäten könnten Didaktik, Bildungskanon, Lehr- und Lernmethoden und damit die gesamte Bildungseffizienz eine Entstaubung ganz gut vertragen.</p><p>
Arno Abler<br />
Bürgermeister der Stadt Wörgl<br /><a href="mailto:a.abler@stadt.woergl.at" target="_self">a.abler@stadt.woergl.at</a></p>Ein zweiter Blick lohnt sich
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</div><p><b>Oft ist man versucht – und ich ertappe mich selber immer wieder mal dabei – einer Meldung, Aussage oder Nachricht bequemlichkeitshalber sofort zu vertrauen und die Dinge nicht angemessen zu hinterfragen. Dabei sitzt man leider sehr oft Irrtümern auf, die man mit einem etwas sorgfältigeren zweiten Blick leicht vermeiden könnte. Ein paar Beispiele gefällig? Gern!</b></p><p>Der SV Wörgl baut derzeit einen Kunstrasenplatz im Stadion, der für Trainingszwecke der Kampfmannschaft wie auch der Nachwuchskader dient und so nebenbei die laufenden Wartungskosten deutlich reduziert. Erste Reaktionen, die ich gehört habe, waren: „Für sowas hat die Stadt Geld?“</p><p>Der zweite nähere Blick auf die Situation würde zeigen, dass die Stadt Wörgl dafür keinen Cent aufzuwenden hat. Der Platz wird vielmehr aus Mitteln der Tiroler Sportstättenförderung, aus Geldern des Fußballverbands für das in Wörgl eingerichtete Landes-Ausbildungszentrum (LAZ), aus Werbemitteln und Leistungen des Vereins sowie aus künftigen Einnahmen bei der Nutzung des Trainingsplatzes finanziert, und ist damit ein tolles Beispiel, wie mit innovativen Ideen Vereinsprojekte realisiert werden können, ohne immer auf Gemeindemittel angewiesen zu sein.</p><p>Ein anderes Beispiel: Das WAVE errichtet derzeit neben einigen weiteren Maßnahmen die erste Doppelloupingrutsche der Welt – die sensationelle L2, die den Benutzern allen Mut abverlangen wird. Kostenpunkt: rund € 900.000.--. Erste Reaktion: „Dafür hat die Stadt Geld?“ Der zweite Blick hinter die Kulissen relativiert auch hier wieder vieles. Allein unser Tourismusverband beteiligt sich mit € 720.000,-- an der Attraktivierung unseres Erlebnisbades, um es auch künftig für die Gäste in der Region interessant zu halten. Die Maßnahmen waren überdies dringend notwendig, um die Gästefrequenz und Einnahmen der Wörgler Wasserwelt auch künftig zu sichern. Was viele nicht wissen: Unser Bad ist eines der ganz wenigen, die ihre laufenden Kosten selbst erwirtschaften können.</p><p>Noch ein Beispiel: Die Sperrstunde von drei Wörgler Lokalen in der Innenstadt wurde vor einiger Zeit auf 2:00 Uhr festgesetzt. Reaktion: „Der Bürgermeister möchte uns die Nächte vermiesen und reduziert für ganz Wörgl die Sperrstunde.“ Nun, das möchte er nicht. Er ist ja selber einer, der gern mal etwas länger sitzt. Und um ganz Wörgl geht es eben auch nicht. Fakt ist: Alle anderen Gastbetriebe hatten schon bisher spätestens um 2:00 Uhr Sperrstunde. Daran hat sich absolut nichts geändert. Durch die Beschränkung der drei Lokale sind vielmehr die nächtlichen Vandalenakte, Sachbeschädigungen, Ruhestörungen und Schlägereien um über 50 % (in Worten: Fünfzig Prozent) zurückgegangen. Ein geringfügiger Nachteil für die Nachtschwärmer, aber ein Riesenvorteil für die Lebensqualität zahlloser Bürgerinnen und Bürger, die am frühen Morgen wieder zur Arbeit müssen.</p><p>Letztes Beispiel: „Das Perchtenlaufen wurde in Wörgl verboten,“ hieß es. Unsinn! Die Perchten, Teufel und Hexen sind am 5. Dezember nach wie vor herzlich willkommen. Aufgrund zweier schwerwiegender Unfälle (Personenbrand und Augenverletzung) hat die Veranstaltungsbehörde aber Sicherheitsauflagen erlassen, welche zum Schutz der Zuschauer wie auch der Darsteller dienen. Oder würden Sie ein von einem meterlangen afrikanischen Gnuhorn in teuflischer Ausgelassenheit ausgestochenes Auge Ihres Kindes akzeptieren? Eben!</p><p>Jedes Ding hat zwei Seiten, heißt es. Die meisten haben allerdings unzählige mehr. Nur wenige Dinge im Leben sind schwarz/weiß. Die meisten sind farbenfroh und bunt und sehen von jedem Blickwinkel etwas anders aus. Je mehr man darüber weiß, desto besser kennt man die Auswirkungen einer Veränderung. Viele dieser Veränderungen beruhen auf Entscheidungen. Entscheidungen im Privatbereich für das familiäre Umfeld genauso wie in der Politik für eine gesamte Gesellschaft.</p><p>Entscheidungen sollten niemals einfach nur willkürliche Befindlichkeiten sein, sondern stets in Abwägung aller bekannten Tatsachen in reiflicher Überlegung getroffen werden. Immer gibt es Leute, die davon profitieren, und welche, die einen Nachteil erleiden. So gut wie nie sind alle Menschen froh darüber. Das ist aber wohl oder übel die eigentliche Aufgabe der Gemeindemandatare und des Bürgermeisters: kluge Entscheidungen zu treffen, die möglichst Vielen zum Nutzen sind. Und dafür ist es eben notwendig, sich anzugewöhnen, stets einen zweiten Blick auf die Tatsachen zu riskieren und ruhig auch mal einen dritten.</p><p>
Arno Abler<br />
Bürgermeister der Stadt Wörgl<br /><a href="mailto:a.abler@stadt.woergl.at" target="_self">a.abler@stadt.woergl.at</a></p>