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Kaiser Ferdinand II. nächtigt in Wörgl
Standort | 6300, Wörgl |
Datum | . Dezember |
Kategorie | Politik |
Persönlichkeiten
- Kaiser Ferdinand II.
- Eleonora, Herzogin von Mantua
Beschreibung
Eine große Stukkatur an der Fassade des Gasthofs "Alte Post" erinnert an die Nächtigung Kaiser Ferdinands II. (1578 - 1637) und seiner Gattin Eleonora. Ursprünglich war das Gemälde unter dem Dachgiebel angebracht. Beim Umbau des Hauses 1904 ließ Herr Astner sen. das Gemälde vom alten Haus aufs neue übetragen. Auf zwei Tafeln links und rechts des österreichischen Doppeladlers, von einer Krone überdacht, stand die Inschrift: "Im Jahre 1622, den 4. und 10. Februar, haben ihre k. k. Majestäten Ferdinand und Hochdessen Gemahlin Eleonora, Herzogin von Mantua, auf der Hin- und Herreise von Innsbruck das Quartier allhier genommen und nebenstehendes Wappen gnädigst malen lassen. Renoviert 1873-98."
Mittlerweile wurde das Haus neuerlich umgebaut und das Wappen bzw. die Inschrift in Form einer Stukkatur an der derzeitigen Stelle angebracht.
Am 5. Februar 1622 fand nämlich in Innsbruck die prunkvolle Hochzeit Kaiser Ferdinands II. mit Eleonora, Tochter des Herzogs Vinzenz von Mantua, statt. Die Braut, wahrscheinlich von Süden kommend, hielt am 2. Februar in Begleitung von 3000 Mann Miliz mit Geschützen ihren Einzug in Innsbruck. Der Triumphbogen für die Braut in der Vorstadt, entworfen vom Hofbaumeister Luchese jun., zeigte die Bronzefiguren des Leopoldbrunnens. Nach der "Innsbrucker Chronik" von Fischnaler widmeten die Stände als Hochzeitspräsent 18.000 fl. Die Trauung selbst fand am 5. Februar in feierlicher Weise in der Hofkirche statt. Am Abned war ein feierlicher Hofball angesagt.
Am 7. Februar haben Kaiser Ferdinand II. und seine Gemahlin Innsbruck verlassen, hielten in Hall Mittag und nächtigten in der ersten Nacht in Schwaz, um dann, wie es in Unterkirchers Chronik heißt, über Salzburg nach Wien weiterzureisen.
Für den Aufenthalt beider Persönlichkeiten würde also der 9. und 10. Februar stimmen. Ob der 4. Februar als Tag gelten könnte, an dem Kaiser Ferdinand auf der Hinfahrt in Wörgl nächtigte, ist nicht geklärt. In obgenannter Chronik ist von der Ankunft des Kaisers in Innsbruck nichts erwähnt. In Ferdinands Regierungszeit fällt ja der Beginn des Dreißigjährigen Krieges, und die Unruhen überall in seinem Reich machten vielleicht eine frühere Ankunft in Innsbruck unmöglich.
Es könnte aber auch ein Schreibfehler des Nachmalers sein, der statt einer verwischten 9 die Ziffer 4 las.
Quellen
- Wörgler Heimatschriftchen III. - Alte Stätten und aus früherer Zeit, S. 13 -
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