Standort | 6300, Wörgl |
Datum | . Dezember |
Kategorie | Sicherheit |
Am 12. Februar 1934 standen sich Wörgler mit der Waffe gegenüber. Nach der Machtergreifung Hiltlers in Deutschland hatten viele junge Sozialdemokraten die Hoffnung aufgegeeben, dass sie den österreichischen Staat noch auf friedlichem Wege in ihrem Sinne umgestalten könnten. Das Feuer, das die Unruhen von Linz entzündet hatten, griff also auch auf den Raum Wörgl über.
Im Bereich Bahnhof und in der Zellulosefabrik kam es zur bewaffneten Auseinandersetzung zwischen dem Schutzbund und der Heimwehr. Bürgermeister Unterguggenberger, auf den seine kämpfenden Parteigenossen kaum mehr hören wollten, und Kooperator Franz Wesenauer konnten vom herbeigeeilten Landesgendarmeriekommandanten fürs erste die Verschiebung der Ausrufung des Standrechtes um 90 Minuten erreichen. Und in dieser Zeit vermochte es der Kooperator in einer gleich mutigen wie gefährlichen Aktion tatsächlich, die zwischen Gasthof Rendl und Moosegg verschanzten Schutzbundleute aus Häring zur Aufgabe zu bewegen. Die Wörgler hatten schon zuvor ihre aussichtslose Lage erkannt und angesichts des Bundesheeraufmarsches den Kampf eingestellt. In bitterer Erinnerung blieb ihnen jedoch das anschließende sie sehr demütigende Verhalten einer anrüchigen Gausturmtruppe aus Hötting ("Penzplatte").
Dank der Zusammenarbeit von einsichtigen und mutigen Männern hatte dieser Tag in Wörgl keine Todesopfer zur Folge, wohl aber kam es zu Verwundeten und nachträglichen Gerichtsverhandlungen. Mit dem darauf folgenden Verbot der Sozialdemokratischen Partei verloren auch deren Gemeindemandatare ihre Ämter. Anstelle des bisherigen Bürgermeisters Michael Unterguggenberger wurde der Schneidermeister Martin Pichler als Regierungskommissär eingesetzt
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