Vorgeschichtlicher Fund in Wörgl

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Schwert, Nadel und Scheibe aus Bronze
FileGröße: 536x904 Pixel, 58,45 kB
MIME-TYPE: image/jpeg
Upload-Datum: 15. März 2009
Lizenz: Public Domain
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Standort 6300, Wörgl
  Innsbruckerstraße 30
Datum . Dezember
Kategorie Bildung
Beschreibung
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Schwert, Nadel und Scheibe aus Bronze
Schwert, Nadel und Scheibe aus Bronze
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Upload-Datum: 15. März 2009
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Beschreibung

Im Winter 1950 wurden in Wörgl vorgeschichtliche Altertümer entdeckt, sodass ab diesem Zeitunkt neben dem Egerndorfer Feld auch für den engeren Bereich der Stadt mit vorgeschichtlicher Besiedlung gerechnet werden konnte.

Als ein Kabelgraben ausgehoben wurde, stießen die Arbeiter einen Meter vor der Südöstecke des Hauses Innsbruckerstraße 30  60 cm tief an einer Stelle, wo das Erdreich mit etwas Holzkohle vermengt war, auf drei Bronzegegenstände: ein 63 cm langes Schwert, eine 18 cm lange Nadel und eine fragmentierte Bronzescheibe von 5 cm Durchmesser.

Das Schwert ist vollkommen intakt und stellt mit seinem, durch eingeritzte Spiralen verzierten Griff eines der schönsten vorgeschichtlichen Waffenstücke Tirols dar. Die Nadel, die einen durch Riefen verzierten Kopf hat, war vermutlich ein Kleiderverschluss. Die Bronzescheibe zeigt auf der einen Seite vertiefte Kreise als Zier, auf der Rückseite ist eine Öse angegossen, die annehmen lässt, dass die Scheibe irgendwo befestigt war, z. B. auf einem Gürtel.

Schwerter mit ähnlichem, aber unverziertem Griff sind in Gräbern in Kitzbühel und in Innsbruck-Mühlau gefunden worden; Nadeln wie die Wörgler kennt man ebenfalls aus Nordtiroler Gräbern, z. B. Innsbruck-Wilten. Solche Gegenstände waren in Tirol in der Zeit ungefähr vom 9. bis 6. Jahrhundert v. Chr. in Gebrauch - man war im vorgeschichtlichen Tirol sehr konservativ und wechselte nicht rasch die Mode. Die Toten wurden damals bei uns verbrannt, ihre Knochenreste tat man samt Beigaben, meist Tongefäßen, metallenen Gebrauchsgegenständen und, wenn es sich um Männer handelte, auch Waffen ins Grab.

Bei den drei Wörgler Bronzen sind zwar keine Menschenknochen gefunden worden und das Metall zeigt keine Spur, die darauf schließen ließe, dass es auf dem Scheiterhaufen gelegen war, wohl aber wurde mit den drei Gegenständen etwas Holzkohle gefunden, sodass der Gedanke an ein Brandgrab nicht ausgeschlossen ist; vielleicht wurde durch den schmalen Kabelgraben zufällig nur jener Teil des Grabes angeschnitten, in welchem die Bronzen lagen, und steckt der Rest der Bestattung nebenan im unaufgegrabenen Boden.

Auf jeden Fall beweist dieser Fund, dass der Boden der Stadt schon in der ersten Hälfte des ersten Jahrtausends v. Chr. Menschen trug.

Quellen

  • Dr. Leonhard Franz - Festschrift zur Stadterhebungsfeier

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