Premiere des "Hofer-Casting" ein grandioser Erfolg

Das Stück, das Brigitte Knapp nach einer Idee von Fabian Kametz geschrieben hat, glänzt über eineinhalb Stunden mit einem Feuerwerk an Gags und spannenden Wendungen und wird trotz Fehlen einer Pause keine Sekunde langweilig.

Adolf Hitler möchte 1944 den unbekannten Tiroler Volkshelden Andreas Hofer in einem Propagandafilm, gedreht entweder von Leni Riefenstahl oder von Luis Trenker, glorifizieren, um von dem Heldenkult selbst zu profitieren. Dazu lässt er fünf potenzielle Hauptdarsteller zum Casting ein- bzw. vorladen.

Die skurrile Idee, den Tiroler Freiheitskampf in das Vorzimmer des Führers zu verlagern, gewinnt im Laufe des Stücks immer mehr Kontur und gipfelt zuletzt in einem überraschenden Höhepunkt. Das Stück ist äußerst schlüssig und kompakt und wird von einer großartigen Leistung der Schauspieler getragen. Ganz besonders hervorzuheben sind dabei Priska Mey als Hitlers Sekretärin Mayerling und Mike Zangerl, der Luis Trenker nicht nur in Gestik und Mimik perfekt wiedergibt sondern auch mit einem einwandfreien Südtirolerisch glänzt.

Weiters exzellent Birgit Hermann-Kraft als Leni Riefenstahl, Josef Geiger als "echter" Hofer aus Tirol, Wolfgang Niedermayer als Hamburger Fischkutterkapitän, Stuart Kugler als linientreuer Parteigänger, Ursula Hammermann als weiblicher Hoferdarsteller, Christoph Tauber als Tiroler Dissident und Valentina Zangerl als dienstbeflissenes fleißiges Händchen.

Das "Hofer-Casting" kann gerade vor dem Hintergrund der landesweiten Gedenkfeiern zum Tiroler Freiheitskampf und dem Wörgler Jahr der Werte jedem wärmstens ans Herz gelegt werden.

Das Stück wird noch siebenmal bis zum 5. Juni im Astnersaal aufgeführt.