Standort | 6300, Wörgl |
Datum | . Dezember |
Kategorie | Religion |
Nachdem Wörgl 1942 alle Glocken mit Ausnahme des Zügenglöckleins zu Kriegszwecken abliefern musste, wurden 1950 als eine der letzten glockenlosen Gemeinden von der Firma Oberascher aus Salzburg fünf neue Glocken geliefert, welche unter Mithilfe der gesamten Bevölkerung am 17. Dezember 1950 hochgezogen wurden. Die Kette der Aufziehenden reicht bis zur ehemaligen Bruggnhocker-Brücke am Wörgler Bach zurück. Das Geläut, das nun mit einer elektrischen Läutanlage ausgestattet war, wurde von Fürsterzbischof Dr. Andreas Rohracher feierlich geweiht.
Der Glockenausschuss der Pfarrgemeinde Wörgl, dem Andrä Lenk, Gastwirt zur Neuen Post, als Obmann, Hans Riedhart, Kaufmann, als Kassier und Geistl. Rat Pfarrer Matthias Riedelsperger als Schriftführer vorstanden, erließ im Dezember 1949 und im Mai 1950 einen gedruckten Aufruf an die "Bevölkerng von Wörgl" und an alle "Wörgler und Wörglerinnen", in dem eine Haussammlung angekündigt wurde und um tatkräftige Mithilfe gebeten wurde. Im Oktober veranstaltete der Glockenausschuss noch einen "Großen Wohltätigkeits-Bazar" (Riesenglückstopf), um die Glocken "schuldenfrei" empfangen zu können. Der Hauptpreis war ein Lohner-Motorroller.
Die fünf Glocken, die noch heute aus dem Turm der Wörgler Stadtpfarrkirche erklingen, haben folgende Eigenschaften:
Das gesamte Geläute umfasst somit ein Gewicht von 8781 kg. Die Glocken bestehen aus einer Legierung von Zinn und Kupfer.
Interessant ist der Kollaudierungsbericht:
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Tonliche Kollaudierung der Glocken für die Pfarre: Wörgl
Tag und Ort der Kollaudierung: 9. Dezember 1950 in Kasern-Salzburg.
Fachreferenten: Prof. Joseph Meßner, f. e. Domkapellmeister.
Ergebnis der Kollaudierung: Zl.: 4043 - Salzburg, den 11. Dezember 1950
Das Werk lobt den Meister! Ein Geläute von hervorragender Güte muss dieses neue Geläute für die Pfarre Wörgl genannt werden! Die Gleichheit der Untertöne, die genaueste Übereinstimmung der Terzen, die 25 - 40 Sek. nachklingen, die ausgezeichnete Schlagtonlage der 5 Glocken muss wunschlos vollkommene Stimmung erzeugen. Die mittels Stoppuhr gemessene und als selten gut befundene Resonanz muss ein ganz hervorragendes Klangerlebnis zeitigen, sodass wir es mit einem Geläute zu tun haben, die wie jene von Söll, Hopfgarten und Maria-Pfarr zu den Zierden unserer Diözese gehören. Es ist dem unterzeichnenden Kollaudator ein Bedürfnis, der Pfarre Wörgl ebenso, wie der Firma Oberascher und ihrem Gußmeister die herzlichsten Glückwünsche auszusprechen: in diesem Geläute ist in allen Komponenten eines Geläutes ein seltener Grad von Vollkommenheit erreicht worden: in Stimmung, Resonanz und Feierlichkeit des Klanges, die ergreifend wirkt.
Prof. Joseph Meßner
Diözesankollaudator
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