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Wörgler Schwundgeld (Freigeld)
Text
Anlässlich des Freigeldexperiments 1932/33 unter Bürgermeister Michael Unterguggenberger wurden Arbeitswertscheine von der Raiffeisenkasse Wörgl ausgegeben, für deren Einlösung die Marktgemeinde Wörgl garantierte. Diese Scheine im Nominalwert von 1, 5 und 10 Schilling wurden im Volksmund Schwundgeld genannt, weil das Wesen dieser Komplementärwährung war, dass man monatlich einen Negativzins in Höhe von 1 % des Nominales in Form von Klebemarken entrichten musste, um die Gültigkeit zu erhalten.
Der Grund dafür war, dass in der großen Depression nach dem Schwarzen Freitag am 25. Oktober 1929, eine Deflation herrschte. Das heißt, dass die Menschen das Geld zu Hause horteten, anstatt es auszugeben, weil das allgemeinde Preisniveau ständig sank. Die Folge war Arbeitslosigkeit und Not. Durch die Negativzinsen wollte das Wögler Freigeld aber niemand lange besitzen, weil es ständig an Wert verlor, sodass die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes stark anstieg und damit Schulden gezahlt, Waren gekauft, Arbeiter entlohnt und öffentliche Aufträge finanziert werden konnte. Die Arbeitslosigkeit in Wörgl sank drastisch und das Experiment fand weltweite Beachtung. Nach einem Jahr wurde es aber auf Betreiben der Österreichischen Nationalbank, die sich Sorgen um ihr Geldmonopol machte, eingestellt.
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