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Georg Rainer

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Name Georg Rainer
Geburtsdatum . Dezember
Todestag . Dezember
Kategorie Heerwesen
Beschreibung
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Lebenslauf

Georg Rainer wurde am 7. September 1761 als Bruder von Joseph Rainer und zweiter Sohn des Georg Rainer und der Maria Hueberin zu Pinnersdorf geboren und übernahm von seinem Vater das Wirtsgeschäft und die damit verbundene Bauernschaft unter günstigen Verhältnissen. Bereits sein Vater hatte das Anwesen durch Fleiß und Verstädnis zu Wohlstand gebracht. Am 22. November 1792 vermählte sich der Einunddreißigjährige mit Katharina Pierzinger, einer Wirtstochter von Bichlwang in Kirchbichl.

1799 zog Rainer mit seiner Sturmmannschaft ins Engadin. Von seiner Frömmigkeit legt ein Gesuch an die ladesfürstliche Deputation in Innsbruck Zeugnis ab, worin er im Namen seiner Kompanie um Überlassung eines Messkleides, eines Kelches und eines Altare portatile (tragbarer Altar) bittet, damit ihr Feldpater im Engadin an Sonntagen Gottesdienst halten könne. Rainer verpflichtete sich gegenüber der landesfürstlichen Deputation, die kirchlichen Paramente bei seiner Rückkehr zurück zu erstatten und wenn das nicht möglich sein sollte, hiefür eine Vergütung zu leisten.

Bei Wiederausbruch des Krieges rückte Rainer mit seiner Mannschaft nach Kufstein und focht am Thierberg. Durch seine Tapferkeit hatte Rainer die Zuneigung der Schützen gewonnen, die auf seinen Befehl, wenn es Not tat, sich jedesmal in kürzster Frist unter seinem Kommando vereinigten.

In der zweiten Hälfte des Monats Mai rückte Rainer freiwillig mit seiner Kompanie aus, wie aus dem nachfolgenden Schreiben des Schützenmajors Sieberer hervorgeht:

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An Herrn Hauptmann J. Georg Rainer

"Der Hauptmann Rainer kann mit seiner unterhabenten Compagnie, welche einswellen freuwillig zur Eilligsten Besetzung der vorteilhaftesten Posten ausgezohen ist, den 13. d. M. um eine andere Compagnie aurücken zu machen, den Märsch nach hause antretten und kann in dessen, wenn keine grosse Feindes gefahr inzwischen eintretten sollte, dieser Posten von dennen zwei anstossenten Hauptleuten Reisch und Wieshofer längstens 5 oder 6 Tage Besetzet werden, weil unfählbar nach solcher zeit, die Compagnie, so errichtet wird dissen Posten Besetzen werde, auch wird die geleistete 15 tögige Dienstzeit der einrückenten Compagnie zu gueten in abschlag gerechnet werden.

Landl, den 5. Juni 1800

Jakob Sieberer,
Distrikts-Comandant."
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In der Gemeinde galt er fortan als Vertrauensmann des Volkes. Am 13 April 1809 reiste er mit seinem wackeren Freund, dem damaligen Postmeister zu Wörgl, mit Christoph Mayr, den kaiserlichen Truppen, die zur Unterstützung der Tiroler anzogen, nach St. Johann entgegen, um sie im Namen der Landesverteidiger zu begrüßen. In St. Johann waren damals 900 Mann mit Oberstleutnant Reichenfeld marschbereit zum Aufbruch nach Wörgl. Derselbe empfing die Abgesannten in wohlwollendster Weise und versprach am nächsten Tag, auf Mittag bereits nach Wörgl zu kommen. Noch am selben Tag kehrte Rainer zurück, schrieb an den Haller Kronenwirt Straub, dass am 14. April wieder die kaiserlichen Truppen in Wörgl eintreffen. Der Brief sei des Interesses halber teilweise wörtlich wiedergegeben:

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"Morgen werden die k. k. Truppen mit aller möglichen Feierlichkeit in Wörgl empfangen werden. Es werden auch Pöllerschüsse gegeben, die Landesverteidiger haben sich über diese Schüsse, wenn sie sie hören, nicht aufzuhalten, so viel zur wahren Nachricht. Macht es allen Landesverteidigern kund und laß diese Nachricht bis Innsbruck durch Ordonnanzen ohne Aufenthalt laufen, jeder Anführer verschließe es wieder und schicke es bis zum andern bis Innsbruck."

Pinerstorf, 13. April, 11¾ Uhr nachts.
Georg Rainer
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Dieser Brief des heldenhaften Mannes an Straub zeigt Rainer in voller Zuversicht für die Zukunft. Und einen Monat später ward bereits das unglückliche Treffen bei Wörgl geschlagen. Rainer wurde wohl arg enttäuscht durch den 13. Mai 1809. Zudem hatten es die bayerischen Truppen auf ihn besonders abgesehen. Sein Haus wurde geplündert und er erlitt nach der amtlichen Schätzung einen Schaden von 1023 fl. an der Wirtschaft und 638 fl. an Effekten. Seine erste Gattin, mit der er in glücklicher Ehe gelebt hatte, war gestorben und Rainer vermählte sich im Mai 1811 mit Elisabeth Lindner, einer Tochter des Riederbauern Josef Lindner im Wörgler Boden.

Rainer hatte in den Kriegsjahren an seinem Hauswesen so großen Schaden erlitten, dass von der einstmaligen Wohlhabenheit nicht mehr viel übrig blieb. Einer Überlieferung nach war dies eine Folge davon, dass er sich gegen Gott versündigt hatte. Deshalb bauten seine Nachkommen eine Kapelle in Pinnersdorf.

1816 wurde er mit der mittleren goldenen Ehrenmedaille ausgezeichnet und 1819 mit einer Gnadengabe von 150 fl. beteilt.

Rainer starb am 28. November 1831, 10 Uhr vormittags. Er zählt zu den wenigen, vielleicht beinahe zum einzigen Schützenhauptmann aus der Hledenzeit Tirols, dem keine besondere Ehrung zuteil ward.

Anno dazumal, als der Ruf zur Verteidigung des Heimatlandes über Berg und Tal erscholl, wuchsen Helden aus diesem Boden. Da kamen sie, die von Mühlstett, von Haus, von Einöd, vom Waller und von Mairhofen zu ihrem Führer dem Pinerstorfer Wirt und stählten ihren Mut und holten Begeisterung an seiner Vaterlandsliebe und Tapferkeit.

Rainer hat viel geopfert. Wer hat es ihm gedankt? Rings um Pinerstorf liegen umsäumt von Kornfeldern stattliche Gehöfte, und der Boden gewährt Brot in Menge. Sonnverbrannt lugen die Bauernhäuser aus den Obstgärten hervor. Wenn du zur Feierabendszeit in Feierabendstunden durch den Wörgler Boden wanderst, sitzen die Leute vor dem Hause und erzählen vom Segen, der über ihren Fluren waltet oder Geschichten aus alter Zeit. Geselle dich hinzu und erzähle ihnen von ihrem Helden Georg Rainer, Wirt zu Pinerstorf, und sie danken's dir - es rollt ja Blut derer von dazumal in ihren Adern.

Funktionen

  • Schützenhauptmann

Verdienste

  • Kompanieführer im Tiroler Freiheitskampf, Teilnehmer in der Schlacht bei Wörgl

Auszeichnungen

  • mittlere goldene Ehrenmedaille
  • Georg Rainer wurde gemeinsam mit seinem Bruder Joseph Rainer in Wörgl eine Straße benannt.

Quellen

  • Paul Weitlaner - Die Marktgemeinde Wörgl, S. 72

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