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Festschrift zur Stadterhebungsfeier
Text
Wie die Festschrift zur Markterhebungsfeier 1911 wurde auch die Festschrift zur Stadterhebungsfeier am 19. August 1951 wieder von Dr. Paul Weitlaner im Auftrag der Gemeinde erstellt. Diese hat jedoch nur 23 Seiten und ist wesentlich einfacher und weniger umfangreich als ihre große Vorgängerin 40 Jahre zuvor.
Nach einem Geleitwort von Bürgermeister KR Martin Pichler und einer Rückschau mit Ausblick von Vizebürgermeister Franz Neudeck fasst Weilaner die Geschichte des Gemeinwesens in chronologischer Form bis zum Jahr 1912 zusammen. Auf die Ereignisse in der Zeit der Marktgemeinde wird nicht eingegangen. Baurat Dipl.-Ing. Alfons Wachter, Kufstein, berichtet anschließend anlässlich der Stadterhebung über den Wörgler Verbauungsplan. Danach folgt ein Artikel von Dr. Leonhard Franz über einen vorgeschichtlichen Fund von drei Bronzegegenständen an der Adresse Innsbruckerstraße 30. Anschließend richtet der damalige Gemeinderat Josef Zangerl "Ein Wort an Dich, Jugend!" und Schulrat Hans Stricker, der Verfasser der "Schulgeschichte der Marktgemeinde Wörgl" berichtet noch einmal kompakt über die Entwicklung des Wörgler Schulwesens.
Hier das Vorwort des Bürgermeisters:
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Die jüngste Stadt Tirols begeht am Sonntag, den 19. August, die Stadterhebungsfeier. Dieser Tag wird ein denkwürdiges Ereignis für die kommenden Geschlechter bilden.
Wörgl besitzt eine einzigartige günstige geographische Lage, die mit seinem breitgelagerten Talboden seltene Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Entwicklung - für ein Wirtschaftszentrum der Zukunft schafft. Wir alle wissen, dass wir die wirtschaftliche Enwicklung nicht aufhalten könnne, deshalb sind wir verpflichtet, sie zu beschleunigen.
Wenn wir in Zukunft den Aufgaben, die man von einer Stadt erwartet, gerecht werden wollen, ist es die vornehmste Aufgabe der Stadtverwaltung, neue Erwerbszweige zu schaffen, um damit neue Steuerquellen zu erschließen. Ideen und Initiative - wer immer sie in Zukunft besitzt und ins Werk umsetzt - ist der Baumeister einer schöneren, besseren Zukunft unserer Heimat. Die Gemeinde muss in Zukunftr weit mehr als bisher die Initiative ergreifen, alle Möglichkeiten, jede Anregung prüfen und dauernd Verbindungen mit der österreichischen Wirtschaft und darüberhinaus anbahnen und pflegen. Kein Misserfolg darf uns entmutigen. In zäher Arbeit müssen wir dieses Ziel verfolgen.
Die Bewältigung dieses Problems entscheidet darüber, ob wir auf weite Sicht große Aufgaben, wie sie der Stadt harren, lösen können.
Wir alle wissen zu genau, was uns in Wörgl nottut. Deshalb soll es unterlassen werden, einzelne Ziele künftiger Gemeindepolitik zu erörtern.
So wichtig auch alle Fragen der Wirtschaft sind, dürfen wir uns nicht verhehlen, dass die seelische Not nicht geringer ist. Viele Menschen - weit in die Betriebe hinein - stehen abseits. Junge Menschen - und auch ältere - sind enttäuscht, Ideale sind zerbrochen, Parolen haben oft die Zugkraft verloren, auch wenn man es nicht zugibt. Hass ist niemals fähig, in der Gemeinde Aufbauarbeit zu leisten. Wir wollen nicht Schranken aufrichten, sondern Mauern niederreißen. Einmal im Jahr - am Tag der Stadterhebungsfeier - soll alles Trennende schweigen und wir uns nur als Wörgler fühlen.
"Arbeit und Brot sollst du schaffen, Duldsamkeit und Menschenwürde mögest du allzeit - bis in die spätesten Geschlechter - verkünden!" Das sind die Wünsche, die wir dir, du junge Stadt, an deinem großen Feiertage auf den künftigen Lebensweg mitgeben!
Gläubigen Herzens hoffen wir, dass sie reifen und Segen spenden für die ganze Gemeinde.
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