Zruggig'schaut

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Zruggig'schaut

Fünfazwanz'g Jahr is 's Stadtl jung
und dechta schon so alt,
tuat oaner zrugg an'n weit'n Sprung
um zwoa Jahrtausend bald.

Hat anderst ausg'schaut umanand,
dös is a wohl ganz klar,
hamb d'Römer residiascht im Land,
epper net uneb'n gar!

Häuser hat's nur veroanzelt geb'n,
viel Urwald, wenig Feld.
Oanfach is 's doscht net g'wes'n, 's Leb'n,
es war a rauhe Welt!

In die Berg gamb Luchs' und Bären g'haust
und Wöfl in gruaßer Zahl.
Bualein, da hätt' di orndla graust,
warst eah' begeg'nt amal!

So hat si aus Wildnis und aus Dorn
der Vorfahr d'Hoamat baut.
So is a inser Stadtl wor'n.
Hat sie recht kloan no g'schaut.

Die Jahrln san vorüberg'rennt,
bald hoater und bald trüab,
hamb wohl a Neid und Mißgunst kennt
und Haß und treue Liab,

und hamb adiam a Schreck'n bracht,
Seuch'n und Schwarz'n Tod,
Feuer und Kriag und bluatige Schlacht,
Elend und Hungersnot.

Der Ahndl hat tapfer g'halt'n aus.
So is der Homatort,
trotz aller Zeiten in Strum und Graus,
g'wachs'n halt fort und fort.

Is Markt wor'n, schließlich gar a Stadt.
Schau sie dir heut nur an,
was stolz sie aufzuweis'n hat,
da is scho eppas dran! -

Bin fein stadt kemmen ins Sinnier'n
und hätt' decht g'scheiter soll'n
der Stadt zum Festtag gratulier'n!
Wear's gach iatz nachihol'n.

I wünsch' ihr Frieden, Seg'n und Heil,
und dös is oanmal g'wiß,
daß Wörgl für ins alleweil
dös liabste Stadt is.