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Information an die Bevölkerung von Langkampfen

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Liebe Langkampfenerinnen und Langkampfener!
Wie bereits aus den Medien zu erfahren war, bedingen die am 26. Mai eingesetzten Grenzkontrollen durch die Bundesrepublik Deutschland im Tiroler Grenzland mit hoher Wahrscheinlichkeit die Anwesenheit eine größere Anzahl von Flüchtlingen. Dazu möchte ich zur Information der Bevölkerung von Langkampfen die vorbereitenden Maßnahmen der Behörden und die chronologischen Abläufe aufzeigen:

Seit Montag, dem 18. Mai reagiert das Land Tirol auf die möglichen Entwicklungen auf der Flüchtlingstransitroute von Italien in Richtung Norden und damit die zu erwartende Unterbrechung des Flüchtlingsstromes an der Staatsgrenze bei Kufstein.
Am 19. Mai wurden die Bürgermeister der Region Kufstein in Kenntnis gesetzt, dass Deutschland von 26. Mai bis 15. Juni Grenzkontrollen in Zusammenhang mit dem G7-Gipfel durchführt und damit das Schengen-Abkommen aussetzt. Durch den massiven Einsatz von Polizeikräften an der Staatsgrenze ist die Einreise für Menschen ohne Reisedokumente nach Deutschland de facto ausgeschlossen. Das bedeutet, dass im Extremfall eine undefinierbare Anzahl an Personen in Kufstein stranden und sich auch über einen längeren Zeitraum aufhalten könnte. Für diesen Fall wird von den Behörden humanitäre Hilfe (Betreuung, Unterbringung, Verpflegung, …) vorbereitet.
Am 20. Mai habe ich den Gemeinderat von Langkampfen über die zu erwartende Situation informiert und haben wir die Vorgangsweise in unserer Gemeinde skizziert. Es sind in allen Annahmen der Behörden viele Unbekannte enthalten, sodass zum Zeitpunkt der Verfassung dieser amtlichen Mitteilung noch nichts Faktisches gegeben ist und somit keine Entwicklung abgeleitet werden kann.
Für den Fall des Schlagendwerdens der Annahmen haben wir in der Region Vorberei-tungen getroffen, um einem möglichen Szenario aktiv zu begegnen. Im Gemeinderat haben wir vereinbart, die Bevölkerung über die mögliche Situation mit der gegen-ständlichen amtlichen Mitteilung vertraut zu machen. Dem Land Tirol wurde mitge-teilt, dass die Turnhalle in der Neuen Mittelschule als Notunterkunft zur Verfügung gestellt wird.
Am 21. Mai wurde ich von der BH Kufstein informiert, dass die Stadt Kufstein ein Erstaufnahmezentrum errichtet und im zweiten Schritt auf die nächstgelegenen Turnhallen von Schwoich und Langkampfen Zugriff genommen wird. 
Am 22. Mai habe ich die Schulleitung der NMS über die mögliche Inanspruchnahme der Sporthalle und mögliche zeitlichen Abläufe unterrichtet. Auf grundsätzliche Abläufe im Dorf und in der Schule sollte eine Belegung der Sporthalle mit Flüchtlingen nur wenig Einfluss haben. Es ist in den nächsten Tagen im Gemeindegebiet mit hoher Wahrscheinlichkeit jedoch von einer größeren Anzahl von Fremden auszugehen.
Am 23. Mai wurden vom Roten Kreuz die ersten organisatorischen Maßnahmen im Schulgebäude getroffen und die Turnhalle mit 100 Notschlafbetten ausgestattet.
Wesentlicher Hinweis an die Bevölkerung:Es handelt sich bei den möglicherweise anwesenden Personen nicht um Asylwerber in Österreich, sondern um Menschen (Emigranten) aus Krisenländern, die zum Teil seit Wochen unter außerordentlichen Bedingungen unterwegs sind, um den Bedrohungen und Zuständen in den Herkunftsländern zu entfliehen.
Diese Personen werden in Österreich von der Polizei angehalten und unter Auflagen in den freien Aufenthalt entlassen. Tatsächlich nutzen diese Menschen unser Land fast ausschließlich nur zum Transit, wie der Bezirkspolizeikommandant mitteilte. In den nächsten Wochen könnte sich die Situation jedoch ändern und das Szenario eines längeren Aufenthaltes gegeben sein.
Abgeleitet aus Zahlen der deutschen Behörden könnten es bis zu 1.500 Personen pro Woche sein, die mit der Bahn und auf der Straße in Kufstein nicht über die Grenze kommen. Die österreichischen Behörden gehen davon aus, dass ein Teil dieser Men-schen jedoch über einschlägige Informationen verfügt und somit bereits in Italien davon abgehalten wird, sich auf die Reise in Richtung Norden zu machen.
Für die Behörden und Koordinatoren, die mit einer ähnlichen Situation noch nie konfrontiert waren, sind derart viele Unbekannte verbunden, dass Prognosen in keine Richtung gemacht werden können. In der Region rüsten wir uns für den „Normalfall“, der mit den zur Verfügung stehenden Mitteln bewältigbar sein sollte.
Ich ersuche die Bevölkerung von Langkampfen in jedem zu erwartendem Fall um Verständnis und Unterstützung. Im Bedarfsfall werde ich mich direkt an potentielle Helfer im Dorf wenden. Informationen ergehen grundsätzlich über die Pressestelle des Landes Tirol bzw. über die Medien. Im örtlichen Bereich ergehen Informationen über das Gemeindeamt bzw. durch Veranlassungen des Bürgermeisters.
Mit einem Dank vorab an alle, die dazu beitragen, die Situation zu meistern!

Bürgermeister

Andreas Ehrenstrasser


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