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Zauberstab im Zahlenuniversum

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Ob Astronauten, Piloten, Techniker oder Kaufleute – bevor der Computer seinen Siegeszug antrat, war der Rechenstab unverzichtbares Arbeitsgerät für Generationen. Dem „Zauberstab im Zahlenuniversum“ zollt der Heimatmuseumsverein Wörgl mit der Ausstellung 2 x 2 = 3,99 in der Galerie am Polylog Anerkennung und stellt unter dem Motto „Vom Rechenstab zum Elektronikrechner“ noch bis 5. Juli 2014 Funktionsweise, Bedeutung und Geschichte des Rechenschiebers sowie des Wörgler Unternehmens Aristo vor.

1961 begann in Wörgl die Firma Aristo mit der Herstellung von Zeichengeräten und Rechenschiebern, von denen bis zu 86.000 Stück jährlich hergestellt und europaweit exportiert wurden. Das digitale Zeitalter verdrängte zuerst mit dem Taschenrechner und schließlich mit dem Computer den Rechenstab vom Markt. Wie genial einfach damit komplizierte Rechenvorgänge gelöst werden können, demonstrierte bei der Ausstellungseröffnung am 28. Mai 2014 der Mathematiker und langjährige pädagogische Schulungsleiter Erhard Bauer sowie ein Kurzfilm, den der Wörgler Filmemacher Egon Frühwirth in Zusammenarbeit mit dem Bundesrealgymnasium Wörgl erstellt hat.

In seiner Schulungstätigkeit war es Erhard Bauer immer ein Anliegen, zum Hinterfragen des Ergebnisses anzuregen und nicht nur vom Computer abzulesen: „Der Rechenstab zwingt zum Hinterfragen“, so Bauer, der danach demonstrierte, wie der Rechenschieber komplexe Rechenaufgaben wie Multiplikation und Division vereinfacht und mittels addieren und subtrahieren löst. Das Veranschaulichen am linearen Zahlenstrahl lernte im Zuge der Ausstellungsvorbereitung auch Aristo/Geotec-Geschäftsführer Michael Schwaiger zu schätzen: „Man sollte wieder ein Recheninstrument schaffen, das uns Plausibilität lehrt – das passiert digital nicht.“

Die Ausstellung regt auch zum Ausprobieren und Beschäftigen mit Logarithmen an - mithilfe von Rechenaufgaben, die gemeinsam mit dem BRG Wörgl-Team unter der Leitung von OStR. Mag. Fritz Pöll erarbeitet wurden. Sieben Schülerinnen und Schüler der 7a-Klasse sind als Ausstellungsführer für die Schulstufen 6 bis 12 im Einsatz und Philip Kitchen schreibt seine vorwissenschaftliche Arbeit im Zuge der Matura über den Rechenstab. Für interessierte Schulen gibt´s zusätzlich zu den Öffnungszeiten von Dienstag bis Freitag jeweils von 16:30 bis 18:30 Uhr und samstags von 10:00 bis 12:00 Uhr nach telefonischer Vereinbarung unter 05332/71575 weitere Besichtigungstermine.

Löwenanteil am Zustandekommen der Ausstellung, die zusätzlich zum Rechenstab weitere Rechen- und Zeichengeräte sowie anhand von Fotos die Firmengeschichte von Aristo zeigt, hat der ehemalige Betriebsleiter Peter Weich. Tatkräftig unterstützt wurde er dabei von Kurator Mag. Günther Moschig und dem Unternehmen. „Es freut mich, dass die Aristo als Geotec weiterbesteht“, betonte Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner, die die Ausstellung eröffnete. Heimatmuseumsvereins-Obmann Mag. Markus Steinbacher konnte unter den zahlreichen Vernissagengästen weiters u.a. die Vizebürgermeister Evelin Treichl und Dr. Andreas Taxacher, den Schöpfer der Geodreiecks-Skulptur Fritz Biedermann und den Rechenschieber-Sammler und Buchautor Dr. Klaus Kühn begrüßen, der extra aus Deutschland anreiste.

Text/Foto: Veronika Spielbichler


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