Faire Ostern!

In den Wochen vor Ostern werden in Österreich die unterschiedlichsten Leckereien im Gesamtwert von mehr als 20 Mio. Euro gekauft. Damit ist Ostern für den Handel umsatzmäßig wichtiger als Weihnachten. Alles andere als gut sind jedoch die Arbeitsbedingungen in den Kakao produzierenden Ländern. Drei Viertel des weltweit verarbeiteten Kakaos werden in Westafrika angebaut. Auch Tausende Kinder arbeiten dort auf den Kakaoplantagen, anstatt zur Schule zu gehen. Und das zumeist unter allerschlimmsten Arbeitsbedingungen: bis zu 12 Stunden dauert ihr Arbeitstag, an dem sie mit hochgiftigen Pestiziden und Macheten hantieren müssen, ohne Schutzkleidung und ohne ausreichend Wasser und Nahrung. Immer wieder werden auch Kinder durch Menschenhändler aus anderen Regionen Afrikas geholt, um unter sklavenähnlichen Arbeitsbeziehungen auf den Kakaoplantagen zu arbeiten.

Aber auf dem Kakao-Weltmarkt tut sich etwas. Die Produktion für den FAIREN Handel nimmt zu. Die Kakaoindustrie ist in einem langsamen Wandel begriffen. Der Druck bezüglich besserer Arbeitsbedingungen in der Kakaoproduktion durch europäische und US-amerikanische KonsumentInnen auf die Industrie zeigt offensichtlich erste Erfolge. Immer mehr von den großen kakaoverarbeitenden Unternehmen wollen sichergehen, dass keine Kinderarbeit im Spiel ist. Kinderarbeit ist die Folge von schlechter Bezahlung der erwachsenen ArbeiterInnen. Nur wenn diese fair bezahlt werden, werden sich die Arbeitsbedingungen für alle auf Dauer verbessern. Aus diesem Grund ist es wichtig, FAIR produzierter Schokolade den Vorzug zu geben, damit beim Schokoladegenuss kein unerwünscht bitterer Nachgeschmack bleibt. Und das ist mittlerweile auch zu Ostern gut möglich. FAIRTRADE-Schoko-Osterhasen, Osternester und Ostereier in allen Variationen sind zum Beispiel in den Weltläden erhältlich. Aber auch in herkömmlichen Geschäften ist die FAIRE Produktpalette bereits vielfältig. Die Osterfeiertage 2010 sollten unter dem gemeinsamen Motto stehen: FROHE OSTERN SIND FAIRE OSTERN!

Falls ihr Interesse jetzt geweckt wurde und sie Lust auf FAIRE Lebensmittel und nähere Informationen über deren Produktionsbedingungen bekommen haben, dann gönnen sie sich eine „BioFaire Jause“! ExpertInnen vom Welthaus Innsbruck erzählen bei einer gemütlichen Jause mehr über die Hintergründe fair gehandelter, biologischer und regionaler Produkte. Dieser Informationsaustausch wird derzeit im Rahmen der Initiative „Faire Gemeinde Wörgl“ speziell gefördert. Nähere Informationen über dieses Angebot erhalten sie im Stadtamt beim Agenda21-Beauftragten, DI Peter Warbanoff, unter Tel: 0699-17826177 oder Email: p.warbanoff@stadt.woergl.at.

Foto: www.fairtrade.at