Gaumenfreuden bei der Abschlussprüfung

Für die Gäste ein Genuss – für die Prüflinge der Praxistext par excellence, das sind alljährlich die „Prüfungsessen“ an der BFWörgl, zu denen Direktorin Mag. Helga Dobler-Fuchs immer gern Gäste aus Wirtschaft, Politik und Bildungswesen einlädt. So wie am 17. Mai 2022, als neben etlichen Mittelschul-VertreterInnen auch Tirols Bildungsdirektor Dr. Paul Gappmaier und der Leiter des Präsidialbereiches der Tiroler Bildungsdirektion Reinhold Raffler an den festlich gedeckten Tischen Platz nahmen.

35 Absolventinnen und 3 Absolventen aus zwei Klassen der dreijährigen Bundesfachschule traten heuer an, um ihr Können in Küche und Service vor der Prüfungskommission unter der Leitung von Fachvorständin Dip.Päd. Bettina Bergmann zu zeigen. Das Prüfungsprozedere sieht vor, dass je ein Prüfling das Essen für vier Personen zubereitet und ein zweiter für Service und Tischdekoration verantwortlich zeichnet. Was gekocht wird, erfahren die KüchenkandidatInnen erst am Prüfungstag.

Die viergängigen Menüs stellen hohe Anforderungen – ein Beispiel: Nach dem „Gruß aus der Küche“ (Aufstriche und Jourgebäck aus Eigenproduktion der Schule) wurden Spargelsalat mit Erdbeeren, Lachspastetchen mit Kren-Dip, gedünstete Beiriedschnitte mit Wildreismischung und Gemüsebouquet sowie Dessert-Variationen serviert. Inklusive Weinempfehlung, Kaffee nach Wahl und Digestifs vom Zwecklhof in der Wildschönau.

Die Prüfungsessen sind alljährlich eine Visitenkarte der BFWörgl, die mit der Fachschule eine dreijährige solide  Ausbildung für wirtschaftliche Berufe und mit dem Aufbaulehrgang den weiterführenden Weg zur Matura mit Spezialisierungen anbietet. Im laufenden Schuljahr besuchen 143 Jugendliche die Fachschule und 82 den Aufbaulehrgang. Die Anmeldezahlen fürs nächste Schuljahr sind bereits gut. Der Aufbaulehrgang startet im Herbst mit einer Klasse, die Fachschule mit drei Klassen.

Zur Außenwirksamkeit der Schule zählen vielfach Projekte, die von den SchülerInnen im Rahmen der Ausbildung durchgeführt werden. Eines davon hat sich so bewährt, dass es über den geplanten Projektzeitraum hinaus fortgesetzt wird. „Das Foodsharing-Projekt wird im Herbst weitergeführt, wir können damit auch die gesunde Schuljause ausstatten“, freut sich Direktorin Helga Dobler-Fuchs. Abgeschlossen ist hingegen das Projekt mit AsylwerberInnen: „Daran haben 19 bis 23 Jugendliche teilgenommen, alle haben den Pflichtschulabschluss geschafft, einer davon hat sogar die Matura abgelegt.“

Bild und Textnachweis: Veronika Spielbichler