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Februar 1934 – Gedenken an den Bürgerkrieg

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Wörgl. An die Ereignisse und Hintergründe des blutigen Bürgerkrieges in Österreich im Februar 1934 erinnerte eine Gedenkveranstaltung in Wörgl, zu der am 10. Februar 2012 die SPÖ Wörgl, der Bund sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen, Opfer des Faschismus und aktiver AntifaschistInnen Tirol sowie das Renner-Institut Tirol ins Volkshaus Wörgl einluden. Am 13. Februar 1934 fanden auch im Raum Wörgl blutige Kämpfe statt.

„Wo Unrecht Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht“ – mit diesem zeitlosen Brecht-Zitat beendete Helmut Muigg, Landesvorsitzender des Bundes sozialdemokratischer Freiheitskämpfer sein Eröffnungs-Statement, in dem er auf die Geschehnisse im Februar 1934 in Österreich einging, die in blutigen Aufständen, Hinrichtungen, Aushebelung der Demokratie und im austrofaschistischen Ständestaat mündeten. Österreichische Zeitgeschichte, die den Verurteilten von damals erst spät Gerechtigkeit widerfahren lässt. „Mit 1. März 2012 tritt das Aufhebungs- und Rehabilitationsgesetz in Kraft“, wertet Muigg als kleinen Erfolg und rechtfertigt die Durchführung von Gedenkfeiern: „Die Inhalte von damals sind heute wieder sehr aktuell, wie die Europäische Wertestudie zeigt.“ Der Ruf nach einem starken Führer werde wieder laut, das politische Vertrauen sei am Tiefpunkt und in den Migranten werde ein neues Feindbild aufgebaut.

Nach der Film-Dokumentation „Der blutige Februar“ über die Kämpfe, die in Ostösterreich hunderte Tote und tausende Verletzte forderten, ging Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner auf die Situation in Wörgl, Kirchbichl und Bad Häring ein, dem einzigen Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen zwischen dem Schutzbund und der Heimwehr, Polizei- und Militäreinheiten in Tirol. Verhandlungen zwischen den Kontrahenten milderten die Auswirkungen der bewaffneten Auseinandersetzung, die am 13. Februar im Bereich der Grattenbrücke Verletzte, aber keine Toten forderte. „Bis 23 Uhr waren 26 Schutzbundangehörige verhaftet“, erinnerte Wechner. 12 angeklagte Schutzbündler aus Wörgl, Kirchbichl und Bad Häring – darunter die drei Anführer Johann Lenk, Johann Astl und Johann Oberhofer - wurden zu schweren Kerkerstrafen von 8 Monaten bis zu 3 Jahren verurteilt, ihre Familien damit in ärmlichste Verhältnisse gestoßen.

Ein zeitnahes Bild der Ereignisse und Stimmung in der Bevölkerung vermittelten Texte, Gedichte und Lieder des Widerstandes der Arbeiterbewegung, vorgetragen vom Duo „La Banda“ – Sonja und Andreas Hellbert sowie von Sophia Reisecker.

Bildnachweis: Veronika Spielbichler


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