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Wertvolles Wörgl - Diskussion um die Lebensqualität heute und morgen

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Was haben die Forderung nach einem Sportplatz und globale Verantwortung miteinander zu tun? Auf den ersten Blick vielleicht wenig, bei näherer Betrachtung sehr viel.

Am 16. November 2009 haben auf Einladung der entwicklungspolitischen Organisation Südwind Tirol kompetente Menschen darüber im Wörgler Schachtnerhof diskutiert, wie es um die Lebensqualität heute und morgen steht: Veronika Spielbichler vom Unterguggenberger Institut, der Wörgler Bürgermeister Arno Abler, Wolfgang Pekny von der Plattform „footprint“ und rund 50 Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung „Wertvolles Wörgl“, die sich mit ihren Anliegen einbrachten.

Keinen Zweifel ließen die Wörglerinnen und Wörgler daran, dass sie sich an den Entwicklungen in ihrer Gemeinde beteiligen wollen. Das Wie sieht für die Einzelnen ganz unterschiedlich aus: Die einen fordern ein ganzheitliches Energiekonzept, die anderen mehr Grünflächen, die dritten eben einen Sportplatz. Auf der anderen Seite steht eine Welt, in der das Klima zu kollabieren droht und eine Milliarde Menschen kritisch unterernährt sind.

Doch wie alle Wünsche unter einen Hut bringen und trotzdem global verantwortlich handeln, da Wörgl doch eine „faire Gemeinde“ ist? „Jedem Menschen stehen 1,8 ‚global Hektar’ zu“, verdeutlichte Wolfgang Pekny das Prinzip von „footprint“, dem ökologischen Fußabdruck. Derzeit liegt der Durchschnittsverbrauch in Österreich bei 4,8 Hektar. Wir leben also über unsere Verhältnisse. „Würden alle Menschen heute so leben wie wir in Europa, bräuchten wir fast 3 Planeten von der Qualität der Erde“, so Pekny. Die globalen Hektar berechnen sich aus der bioproduktiven Fläche, die auf unserer Erde allen Menschen zur Verfügung sind. Geht man von dem Recht aus, dass allen Menschen gleich viele Ressourcen zustehen, dann hat auch jede/r nur ein bestimmtes Kontingent, mit dem er bzw. sie auskommen muss. Damit jede/r seinen Verbrauch berechnen kann, ist der Ressourcenverbrauch in einer vergleichbaren Einheit umgerechnet: Fliegen ist besonders ressourcenintensiv, ebenso das Essen von Fleisch. Peknys Schlussfolgerung, damit unsere Welt auch für künftige Generationen nutzbar ist: „Bewusst weniger brauchen, bewusster konsumieren und entschleunigen.“

Veronika Spielbichler sieht ein Problem im Drang nach immer mehr Wirtschaftswachstum. Außerdem fordert sie: „Keine Lippenbekenntnisse“, sondern wirksame Maßnahmen für eine ökologisch, wirtschaftlich und sozial gerechtere Welt.

Bürgermeister Arno Abler betonte den guten Weg, auf dem sich die Gemeinde Wörgl befindet. Im „Jahr der Werte“ und als „faire Gemeinde“ gab es zuletzt auch einen Workshop mit Südwind, in dem es um die Möglichkeiten ging, in der Gemeinde fair produzierte und gehandelte Produkte anzuschaffen.

Südwind setzt sich für eine gerechtere Welt ein und freut sich, dass sich die Gemeinde Wörgl daran beteiligen will.

Südwind Tirol, www.suedwind-tirol.at, Telefon: 0512/582418; www.footprint.at

Fotos: Spielbichler Willi


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