Fulminantes Cäcilienkonzert der Stadtmusikkapelle Wörgl

Das Programm, das der Kapellmeister ausgesucht hatte, war an Vielfältigkeit und Abwechslungsreichtum kaum zu übertreffen. So waren Werke bekannter Romantiker wie Carl Maria von Weber und Friedrich von Flotow genauso vertreten wie der Tiroler Blasmusikkomponist Sepp Tanzer und der legendäre Rockmusiker Phil Collins.

Sogar das trommelbasierte Stück "Pasttime with good Company" aus der Feder seiner königlichen Hoheit von England, Heinrich VIII., Begründer der anglikanischen Kirche, höchstpersönlich, der zwischen seiner Suche nach neuen Frauen offensichtlich Zeit und Muße für hervorragende Kompositionen fand, wurde eindrucksvoll inszeniert dargeboten.

Besonderen Eingang in das Herz des begeisterten Publikums fand gegen Ende des Programms das Stück "A Day at the Circus" von James Curnow, in dem die Kapelle mit gekonnter Conférence durch Robert Silberberger, Clownkostümen der Schlagzeuger und überraschenden kleinen Einlagen echte Zirkus-Stimmung aufkommen ließ.

Ganz besonders hervorzuheben sind die beiden Solisten des diesjährigen Cäcilienkonzerts. Während Thomas Wibmer, der heuer das Leistungsabzeichen in Gold mit Auszeichnung absolviert hatte, auf seiner Klarinette virtuos Weber variierte, brillierte Peter Schrattenthaler nicht nur wie schon gewohnt auf seinem Saxophon sondern auch stimmlich, indem er mit der Welthit-Ballade "Against all Odds" ex-Genesis-Sänger Phil Collins ernsthaft Konkurrenz machte.

Nach der Pause wurden die Jungmusiker Dominic Kögl, Lisa Fuchs, Anna Hechenberger, Christina Rathgeber, Elisabeth Islitzer, Caroline Ebner, Maximilian Erb und der bereits erwähnte Thomas Wibmer für ihre erworbenen Leistungsabzeichen ausgezeichnet und die langjährigen Musikanten Thomas Oberhammer (25), Lorenz Moser (40), Johann Eberl (50), Peter Eberl (50) und Helmuth Rieder (50) für ihre Treue zur Blasmusik geehrt. Heinrich Oberhammer, der krankheitsbedingt fehlen musste, erhielt vom Österreichischen Blasmusikverband die Verdienstmedaille in Gold für seine 25jährige Tätigkeit als Kassier.

Gunther Höbl führte wie schon im Vorjahr charmant und einfühlsam durch das Programm und entließ die Kapelle erst nach zwei stimmungsvollen Zugaben in ihre wohlverdiente Winterpause.