Fulminantes Neujahrskonzert im Wörgler KOMMA

Die 11 Musiker präsentierten stimmungsvoll und mit viel Herz zahlreiche musikalische Juwelen des 19. Jahrhunderts. Die minimalistische Besetzung des Orchesters in der Tradition der vorletzten Jahrhundertwende tat der Qualität des Konzerts im gut besuchten KOMMA keinen Abbruch. Im Gegenteil: Zwei Geigen, Bratsche, Cello, Kontrabass, Klarinette, Oboe, Querflöte, Trompete, Schlagwerk und ein fulminanter Giorgio Hillebrand am Klavier zeigten, dass es kein Sinfonieorchester braucht, um Donauwalzer, Tritsch-Tratsch-Polka, Annenpolka oder den Radetzkymarsch feurig zu interpretieren.

Die ausgedehnte musikalische Reise begann traditionell in Wien bei Johann Strauß', aber etwas untraditionell bei der Standardzugabe der Wiener Philharmoniker, dem Donauwalzer, führte über Johannes Brahms mit seinen ungarischen Tänzen weiter nach Spanien, Frankreich und sogar mit Sibelius "Valse Triste" bis in den Hohen Norden Finnlands.

Höhepunkte des Konzerts waren die "Letzte Rose" aus der Oper "Martha" von Friedrich von Flotow, herzergreifend über die gebanntem Zuhörer ausgebreitet von Solotrompeter Ludwig Wilhalm, die Interpretation von Chopins Nocturne in Es und als kleine Draufgabe noch sein Minutenwalzer durch Giorgio Hillebrand am Bösendorfer und die Romanza Andaluza von Pablo de Sarasate mit einem Violinsolo von Maestro Tibor Jonas.

Durch das Programm führte charmant und fachkundig Herbert Hanko, wienstämmiger Moderator des nunmehr 25 Jahre bestehenden Salonorchesters, der sich nach drei begeistert geforderten Zugaben mit den Worten vom Wörgler Publikum verabschiedete: "Wenn's Ihnen g'fallen hat, tat ma gern wiederKOMMA." Es hat uns gefallen.