WÖRGL: Karl Merkatz alias "Mundl" - 80-Jahre und kein bisschen leise

Er wuchs als Sohn eines Feuerwehrmannes in den 30er Jahren in Wien auf. Keine leichte Kindheit waren ihm auf Grund der damaligen Lage vergönnt. Er erlernte den Tischlerberuf bevor er sich dem Theater zuwandte. Merkatz nahm Schauspielunterricht in Salzburg, Wien und Zürich ehe er am Mozarteum in Salzburg seine Abschlußprüfung ablegte.

Karl Merkatz erzählte in Wörgl vor ausverkauftem Haus sein Leben von Kindheit an. So erfuhr man, dass Merkatz als Kind traumatische Kriegserlebnisse verdauen mußte und diese wohl auch seinen Weg prägten aber auch reiche Erfahrungen für den Bockerer waren. Er, der hauptsächlich "nur" als Mundl bekannt ist spielte als der Fleischhauer Karl Bockerer wohl eine seiner größten Rollen und man darf es unumwunden sagen, es war eine Glanzrolle, fast möchte man meinen sie wurde für Merkatz von Franz Antel zugeschnitten.

Gestern Abend aber zeigte Merkatz auch seine wienerischen Gesangsqualitäten bei "Ein echter Wiener geht nicht unter", oder "Herrgott aus Sta, der selten so gut von jemand gesungen wurde. Aber auch Lieder aus Anatevka oder "A Mord am Abort" aber auch "Ich bin schiach und du bist schiach" das er kurz vor Georg Danzers Tod noch aufnahm ließen einem eine leichte Gänsehaut über dem Rücken rieseln.

Ein amüsanter aber auch nachdenklicher Abend an dem man Karl Merkatz von vielen Richtungen kennen lernen konnte und nicht leicht glaubte das der "Mundl" schon einen Achtziger am Buckl hat. Eh kloar, um mit seinen Worten zu enden.

Bild/Text: Wilhelm Maier