Neue Biomasse-Nahwärmeversorgung in Bad Häring

Zur Zeit laufen die Einreichplanung für die Bauverhandlung und das Gewerbeverfahren auf Hochtouren. Das Ziel ist es, in der kommenden Heizperiode das Kurzentrum über die Nahwärmeversorgung zu beheizen.

Kooperationsprojekt mit regionaler Wertschöpfung

Für den Obmann der BioEnergie Tirol, NR Hermann Gahr, ist das Projekt ein Vorbild in vielfacher Sicht. Der heimische Sägewerksbetrieb veredelt Sägerestholzprodukte zu Wärme. Heimische Firmen errichten das Heizwerk und damit bleibt Arbeit im Land. „Zudem profitiert die Umwelt nachhaltig“, freut sich Obmann Gahr. „Dezentrale Fernwärmeprojekte in der Größe von Bad Häring machen Sinn. Sie bringen Wertschöpfung in unser Land und mehr Sicherheit in der Energieversorgung. Wir brauchen in Tirol noch weitere mittlere und kleinere Biomasseprojekte, die gut übers ganze Land verteilt sind. Unser Ziel sind kurze Wege und hoher Nutzen.“

Brennstoffbedarf wird direkt in der Region gedeckt

Engelbert Künig, Eigentümer des Kurzentrums, stand vor der Entscheidung, die veraltete Gasanlage gegen eine neue zu ersetzen und machte sich dann letztendlich für eine umweltschonende Alternative stark: „Mit der Biomasse produzieren wir nicht nur weniger Abgase. Wir setzen auch auf die Preisstabilität des heimischen Rohstoffes Holz und sind hier geringeren Schwankungen ausgesetzt“. Momentan wird geprüft, ob das Gemeindehaus angeschlossen werden kann. Bürgermeister Hermann Ritzer befürwortet die Biomasse-Nahversorgung: „Bad Häring ist eine Klimabündnis-Gemeinde. Es ist ein wichtiger Schritt, dass das Kurzentrum auf Biomasse umsteigt. Unsere Landwirte können das Werk mit ihrem Holz beliefern und der Brennstoff kommt aus der unmittelbaren Region. Die Transportstrecken bleiben kurz und die Wertschöpfung in der Region.“

Sägewerk Leopold Strasser ist Partner vor Ort

Auch Betreuungs- und Wartungsarbeiten werden direkt vor Ort erledigt, und zwar von Leo Strasser, der das Bad Häringer Sägewerk vor neun Jahren von seinem Vater übernommen hat. Das neue Biomasse-Heizwerk wird auf seinem Grund erbaut. Für ihn stellt es eine sinnvolle Ergänzung zu seinem bisherigen Sägereigeschäft dar, weil er seine Hackschnitzel nicht mehr abtransportieren muss, sondern direkt für die Wärmegewinnung nutzen kann