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Interesse an Komplementärwährungen steigt

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Komplementärwährungen sind wie das Wörgler Freigeld 1932/33 Zweitgelder, die zusätzlich zum bestehenden Geldsystem umlaufen. Zu diesen zusätzlichen Zahlungs- und Verrechnungssystemen zählen Tauschkreise, Regionalwährungen und Verrechnungssysteme wie der Schweizer WIR-Franken. Mit Zunahme der Instabilität der internationalen Finanzmärkte, deren negative Auswirkungen auf die Steuerzahler abgewälzt werden, steigt das Interesse an Komplementärwährungen.

Zu den erfolgreichsten Initiativen heute zählt im deutschsprachigen Raum der Talente-Tauschkreis Vorarlberg, der derzeit mit Unterstützung des Landes die Entwicklung von Zeitvorsorge-Modellen ebenso anschiebt wie die Einführung von Regionalwährungen im Ländle. 2008 führte die Gemeinde Langenegg als erste zur Sicherung der Nahversorgung Talente-Gutscheine als Gemeindewährung ein. Das Land Vorarlberg nützt das Talente-Gutschein-System zur Bedankung Ehrenamtlicher und heuer starten in drei weiteren Regionen Regionalwährungen – im Klostertal, im Großen Walsertal und im Walgau.

Kurz vor der Umsetzung steht der Salzburger Regio als Salzburger Regionalwährung sowie ein neues, interkulturelles Tauschsystem in Wien: KAESCH, benannt nach den betroffenen Wohngebieten Kabelwerk, Alt-Erla und Schöpfwerk, in dem rund 100.000 Menschen leben, ein großer Teil davon mit Migrationshintergrund.

Großen Zulauf verzeichnet das 2008 in Oberösterreich gegründete Nachbarschaftshilfswerk TIMESOZIAL; das die Stunde als Währung benützt. Um die Attraktivität bestehender Tauschkreise zu erhöhen, startete mit einem großen Info-Fest in St. Pölten am 22. Mai 2010 der Tauschkreisverbund Ost mit dem Ziel, auf Stunden-Verrechnungsbasis einen gemeinsamen Marktplatz zu bilden und den Austausch mithilfe von neu aufgelegten Zeitwertscheinen zu erleichtern. Dabei sind der Talente-Tauschkreis Niederösterreich, Wien und Südburgenland sowie Lets Wien.

Als Info-Schnittstelle einerseits fürs historische Freigeld und andererseits für aktuelle Komplementärwährungen, zu denen auch die Zeitwertgutscheine des Wörgler Jugendprojektes I-MOTION zählen, dient das 2003 gegründete Unterguggenberger Institut in Wörgl. Als Referentin zum Thema Freigeld und Komplementärwährungen heute war Obfrau Veronika Spielbichler heuer u.a. bei Schulprojekten ebenso im Einsatz wie beim Treffen der österreichischen Tauschsysteme in Salzburg oder bei der Tagung „Geld – regional und global“ am Goetheanum in Dornach in der Schweiz. Auf Einladung der Hochschülerschaft informiert sie zu dem Thema auch am Donnerstag, 27. Mai 2010 ab 19.30 Uhr an der SoWi-Fakultät der Uni Innsbruck. Weitere Informationen gibt´s auf den Websites www.unterguggenberger.org sowie www.neuesgeld.com

Bildnachweis: Unterguggenberger Institut Wörgl


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