IRONMAN WORLD CHAMPIONSHIPS HAWAII

„Dass es hart werden würde, hatte ich erwartet. Aber so hart hatte ich mir das Rennen nicht erträumt.“, so Sabrina nach dem Rennen.
Der Ironman Hawaii, das ist der Kampf gegen die Naturgewalten.
Massenstart der Damen. Es war ein Kampf ums Überleben. Panikattacken, Schleudergang und haufenweise Salzwasser geschluckt. „Ich versuchte, mich aus der Masse zu befreien. Erfolglos. Immer wieder wurde ich mit Tritten in die Magengrube und Tritten ins Gesicht konfrontiert. Schwindel und Übelkeit waren die Folge. Ich spielte mit dem Gedanken, das Rennen frühzeitig zu beenden.“, so Exenberger. Das Rennen war bereits nach dem Schwimmen gelaufen. Ein Traumergebnis konnte ich nicht mehr erwarten.
Schnell gewechselt, rauf aufs Rad und Rock´n Roll. Dachte ich mir. Nach ca. 20 km auf dem Rad musste ich zur Kenntnis nehmen, dass ich heute nicht um den Sieg mitfahren kann. Mir war schwindlig, ich fühlte mich kraftlos und einfach müde. Am Wendepunkt in Hawi bekam ich meine Eigenverpflegung. Ich stopfte alles in mich hinein, in der Hoffnung, dass ich voller Energie schnellst möglichst in meine Laufschuhe wechseln kann.
Ein abermals schneller Wechsel in die Laufschuhe. Raus in den Backofen und der Versuch zu fliegen. Die Hitzeschlacht am Highway und Alii Drive. Ich habe mich von Verpflegungsstation zu Verpflegungsstation gekämpft. Das Eiswasser, womit ich mich gekühlt habe, ist einfach verpufft, wie Wasser, das man auf eine heiße Herdplatte gießt. Die ersten Kilometer musste ich ruhig angehen. Die Krafteinteilung war immens wichtig. Nach dem Energy Lab (ca. km 32) wusste ich, dass ich es schaffen kann und legte noch einen Zahn zu. Mit Erfolg. Ich konnte mich von Platz 42 auf Platz 18 vorkämpfen.
Ich werde auf jeden Fall wiederkommen. Ich will eine Revanche. Ich kann mehr und das werde ich beweisen. Als beste Österreicherin nach Hause zu fliegen war natürlich auch ein kleines Ziel. Das eigentliche Ziel habe ich leider verfehlt. Als Hawaii-Rookie sollte ich mit dieser Zielzeit jedoch sehr zufrieden sein. Die Enttäuschung war anfangs mehr als groß.
Ich werde in Klagenfurt 2019 wiederum um den Hawaii-Slot ankämpfen und hoffe, dass ich eine zweite Chance für Hawaii erhalten werde.
„Ich habe auf den letzten Metern der Zielgerade noch mal nach links aufs Meer geschaut, wo in den frühen Morgenstunden alles begann und ein glückliches Ende gefunden hat. Ich wusste schon ziemlich früh, dass das ein langer Arbeitstag werden würde. Mein Körper hatte nicht viel Mitleid mit mir.“, so Exenberger im Ziel.
Im Moment des Zieleinlaufs werden Schmerzen zur Makulatur und Stolz brennt sich ins Gedächtnis ein wie die brennende Sonne auf der Haut.

Foto / Text: Sabrina Exenberger