»vivomondo / »Aktuell / »News / »Sport & Gesundheit / Mit dem Bob zu den Olympischen Spielen  

Mit dem Bob zu den Olympischen Spielen

Wenn in Wörgl bekannt gewesen wäre, dass bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang/Südkorea ein Wörgler als Bobsportler dabei ist, dann wären zumindest in der Unterländer Gemeinde die Einschaltquoten bei den Bobveranstaltungen weiter in die Höhe geschnellt. Leider war dem aber nicht so. Dem Betroffenen macht das allerdings nichts aus. Denn er ist ein bescheidener Typ, wirkt durch und durch zufrieden und ausgeglichen.

Eigentlich ist Markus Sammer ein Häringer Urgestein, doch seit geraumer Zeit wohnt der gelernte Orthopädieschumacher mit seiner Frau in Wörgl. Irgendwann, sagt er, wird er auch wieder in seinen Heimatort zurückkehren. Wann das ist, ist noch ungewiss. Spätestens aber, wenn er mit den Umbauarbeiten an seinem Elternhaus fertig ist.

Wurzeln auch im Sport nicht zu verleugnen

Wie auch, Markus Sammer war immer schon sportlich ambitioniert. Und das sieht man auch. Groß in der Statur, muskelbepackt, durchtrainiert, kurz ein Naturbursch. Und der erste Eindruck täuscht nicht. Denn es kommt nicht von ungefähr. Schon in jungen Jahren blieb er ganz in der Tradition seines Heimatortes und begann Gewichte zu stemmen. Und Sammer war damals schon erfolgreich. Tiroler und Österreichische Meistertitel in seiner Altersklasse folgten. International allerdings reichte es nicht für Medaillen. „Da war ich weit davon entfernt“, sagt Sammer heute mit einem verschmitzten Lächeln.

„Ich hab’s nie bereut“, …

sagt Markus Sammer und meint damit seinen Wechsel zum Bobsport vor rund 8 Jahren. Über Vermittlung des damaligen Obmanns des KSC Bad Häring/Kufstein, Kurt Einberger, bekam er die Gelegenheit sich zu beweisen. Und schob auf der mobilen Anschiebebahn in der Nähe von Innsbruck den Schlitten derart schnell, dass man selbst bei den routinierten Bobsportsachverständigen im Verband beeindruckt war. Auch Österreichs derzeit erfolgreichster Bobpilot Benjamin Maier wurde so auf Sammer aufmerksam. Und holte sich Sammer in seinen Zweier- und Viererbob. Was viele nicht wissen - Erfolge blieben nicht aus. Bereits in der Saison 2015/16 wurde Sammer im Vierer mit Maier als Pilot in St. Moritz Vizeeuropameister, auch in der darauffolgenden Saison schafften er es mit einem dritten Platz aufs Stockerl. Zurück zu dem Olympischen Spielen in Pyeongchang. Auch dort war man ambitioniert und zuversichtlich an den Start gegangen. Aber es hat nicht wollen sein. Und so wurde man einmal mehr unter seinem Wert geschlagen. Widrige Umstände, so auch das Wetter, machten es den heimischen Bobsportlern nicht allzu leicht. Umso höher ist Maier und Sammer deshalb anzurechnen, dass sie im Zweier wie im Vierer Top-Ten-Platzierungen einfuhren. Sammer hadert aber nicht. Ganz im Gegenteil. Für ihn ist das Ansporn genug, weiter hart an sich zu arbeiten.

Bobsport in Österreich auf dem Abstellgleis

„Es ist nun einmal eine Randsportart in Österreich und das wird sich leider nicht so schnell ändern. Erst wenn wir Seriensiege im Weltcup hinlegen, bei Großereignissen Podestplätze einheimsen, dann gibt’s auch die notwendige Anerkennung und Geld, das dringend notwendig wäre, um auch auf dem technischen Bereich mit Spitzennationen wie Deutschland mithalten zu können“, sagt Sammer etwas wehmütig. „Aber wir haben gelernt, damit umzugehen. Und schaffen es trotzdem das eine oder andere Mal, die großen Nachbarn zu ärgern. Das war’s aber dann schon“. Und so müssen sich die Bobsportler auch weiterhin zusätzlich um alle technischen Belange im Vorfeld eines Wettbewerbs kümmern, anstatt sich professionell vorbereiten zu können. Dass Markus Sammer seinen Bobsport überhaupt ausüben kann, hat er übrigens zu einem Großteil dem Österreichischen Bundesheer zu verdanken. „Ohne die Unterstützung des Bundesheeres hätte ich meine sportliche Karriere schon längst an den berühmten Nagel hängen müssen“, sagt Sammer, der trotz widriger Umstände weitermachen will. Und er hat natürlich auch Ziele. Nämlich die Weltmeisterschaft 2019 in Whistler Mountain in der Nähe von Vancouver. Für Sammer neben der Naturbahn in St. Moritz die sprichwörtlich geilste Bahn im gesamten Weltcupzirkus. Denn dort werden bei guten Bedingungen Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h erreicht. „Bei diesen Geschwindigkeiten darfst du keinen Fehler machen, denn dann liegst du auf der sprichwörtlichen Schnauze und das ist nicht immer fein“, so Sammer, der dadurch schon so manchen Helm unbrauchbar gemacht hat.


Lageplan

Du kannst den Lageplan jederzeit einblenden bzw. ausblenden.

ACHTUNG:
Die Anzeige des Lageplans verlangsamt die Ladezeiten auf vivomondo.com. Wir empfehlen, den Lageplan nur bei einer schnellen Internetverbindung (ADSL oder höher) zu öffnen.

Aktionsbox

Eintrag bewerten!

0,00 von 5 (0 Stimme)

  • Currently 0/5 Stars.
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5

Top Angebot

Wildschönauer Bahnhof Mittagstisch
von Wildschönauer Bahnhof
Wildschönauer Bahnhof - Gasthaus - Restaurant - Zimmer - Wörgl