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Neophyten bedrohen unsere Artenvielfalt

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Wörgl (vsg). Es blüht magenta-rot bis rosa an Waldrändern, Ufern, bei Baustellen und an Straßenrändern, verströmt einen süßlichen Geruch und sieht auf den ersten Blick harmlos aus: Das Drüsige Springkraut, auch rotes oder indisches Springkraut genannt. Aus dem Blickwinkel des Botanikers tickt im invasiven Neophyt, den die Schweiz bereits auf die „Schwarze Liste“ gesetzt hat, eine biologische „Zeitbombe“, die eine Bedrohung unserer heimischen Pflanzenwelt und der Stabilität von Hängen darstellt.

„Das Drüsige Springkraut vermehrt sich sehr stark, ist extrem aggressiv und konkurrenzstark und verdrängt heimische Pflanzen, die die Grundlage für unsere Insekten-, Vogel- und weitere Tierwelt sind“, erklärt Kurt Lechner, Naturschutzbeauftragter des Landes Tirol. Bevorzugt befällt die aus dem Himalayagebiet im 19. Jahrhundert als Zierde importierte Pflanze Saumstandorte. Sie stört das Ökosystem, verdrängt an Böschungen auch Gehölze und damit bodenstabilisierende tiefer wurzelnde Pflanzen. Durch die eingewanderten Flachwurzler kann es zur Bodenerosion und Destabilisierung von Hängen kommen.

„Das Problem ist, dass diese Gefahr in unseren Breiten viel zu wenig bewusst ist“, warnt Kurt Lechner und fordert zur Dezimierung der Bestände auf. Fehler dabei können allerdings zu einer noch schnelleren Vermehrung des Springkrautes führen. „Wichtig ist der Zeitpunkt. Die Pflanzen sollten bei Blütebeginn vor dem Aussamen gemäht oder ausgerissen werden. In der Regel ist das im Juni. Beim Ausreißen darauf achten, dass bei der Lagerung die Wurzel keinen Kontakt zum Boden hat. Am besten sollten die abgeschnittenen oder ausgerissenen Pflanzen gehäkselt werden“, schildert Lechner die richtige Vorgangsweise. Das Häkselgut kann dann kompostiert werden. Werden die Pflanzen zu früh ausgerissen oder abgeschnitten, treiben sie mehrfach neu aus.

Um die Springkraut-Plage los zu werden, reicht allerdings einmaliges Entfernen nicht aus. „Die Samen keimen mehrere Jahre lang. Um es nachhaltig zu bekämpfen, braucht es jährliche Aktionstage“, so Lechner.

Invasive Neophyten wie das Drüsige Springkraut, Goldrute und japanischer Knöterich bedrohen auch die Artenvielfalt im Wörgler Feuchtbiotop Filz. Mit dem Rückenwind-Jugendbeschäftigungsprojekt von 11. bis 26. Juni 2011 ist der Startschuss zur Neophyten-Bekämpfung geplant. 20 Jugendliche aus England und Tirol stellen sich in den Dienst des Biotop-Schutzes und Wörgls Umweltreferent Richard Götz hofft, dass sich Natur-interessierte Freiwillige finden, die ebenso mitmachen. Interessierte können sich beim städtischen Umweltbeauftragten Georg Griesser oder bei Umweltreferent Richard Götz melden.

Foto: Veronika Spielbichler


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