Die Einführung der „10.000 Euro GmbH“ ist ein wichtiges Signal für junge Gründer

Die aktuellen Pläne des Justizministeriums zur Änderung des Gesellschaftsrechts ab dem kommenden Jahr sind für die Junge Wirtschaft erfreulich. Die Senkung der Stammkapitaleinlage zur Gründung einer GmbH auf 10.000 Euro ist eine der zentralen Forderungen der Jungen Wirtschaft. „Wir haben diese Forderung forciert und die Politik hat zugehört. Der Beschluss ist gut für die Gründer und den Standort. Viele gute Geschäftsideen sind bisher oft an der Hürde Startkapital gescheitert“, so Markus Gwiggner, Landesvorsitzender der JW Tirol. Auch im europäischen Vergleich stärkt diese Entscheidung die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Österreich.

Die Senkung des Stammkapitals ist eine erhebliche Erleichterung für Gründer, aber es wären noch weitere Schritte nötig, um GmbH-Gründungen zu erleichtern. Das Anbieten eines Mustervertrags für den Notariatsakt um rund 40 Euro wird daher als erster Schritt in die richtige Richtung begrüßt. Mittelfristig sollte aber sowohl die Notariatsaktspflicht für die GmbH-Gründung als auch die Veröffentlichungspflicht in der Wiener Zeitung abgeschafft werden. „Mit solchen Schritten kann Rechtspolitik zu Wachstumspolitik werden“, erklärt Gwiggner.

Ein klares Bild zeigen auch die Gründungszahlen. Die Nutzung der Rechtsform der GmbH ist leicht rückgängig. Entfielen im ersten Halbjahr 2008 noch 11,8 Prozent aller Gründungen auf die GmbH, so waren es im Vergleichszeitraum 2009 nur mehr 10,6 Prozent. Der Wunsch nach der 10.000 Euro GmbH ist bereits bei einer 2008 unter 700 heimischen Jungunternehmern durchgeführten Umfrage klar heraus gekommen. Ein Drittel der Befragten (36 Prozent) hätte selbst eine GmbH gegründet, wenn die Einlagensumme niedriger gewesen wäre. Mehr als 70 Prozent sprachen sich für eine Reduzierung dieses Betrags aus. „Die Wichtigkeit einer Änderung war offensichtlich. Wir freuen uns, einen großen Schritt weiter gekommen zu sein“, so JW-Chef Gwiggner abschließend.