Neue gotische Kirche in Wörgl

Beschreibung

1479 wurde in Wörgl eine neue Kirche mit vier Altären gebaut, worüber eine Kirchenrechnung erhalten ist. Die Kirche war in gotischem Stil erbaut. Sie besaß ein Sakramentshäuschen, das wahrscheinlich an der Nordwand des Chores in nächster Nähe des Hauptaltars stand und die Hostien barg. Die Unterbringung der Hostie in einem Tabernakel war erst seit Mitte des 17. Jahrhunderts üblich.

Über die Weihe der Kirche, die Bischof Georg von Chiemsee durchführte, erzählt die Kirchenrechnung wörtlich folgendes:

"Item dem gnädigen Hern dem weihbischof von dem weichn 10 rheinische Gulden, die han ich (das ist der Kirchpropbst Christoph von Mairhof) der Kirchn entlichen, 6 rheinische Gulden von dem Hanns Walder (Wallerbauer) und 4 rheinische Gulden von dem Chuntzen; noch ist man dem wischolf (Bischof) schuldig 4 rheinische Gulden.
Item ich han abgeraitt (abgerechnet) mit dem Saxstetter (Wirt) dy speys, dy man hat verzert mit dem bischolff, da man dy Chirich weihat und dy 4 altar, da ist verzert worden 6 Mark.
Dem Jakob, maler von Ratemberg, 4 rheinische Gulden von dem gemal ob an dem Gewelib an dem schloßstein."

Der Schlussstein ist der im Scheitel eines Kreuzrippengewölbes sitzende Stein. Rattenberg wies um die damalige Zeit Maler auf, die urkundlich erwähnt sind.

Die Wörgler Kirche besitzt heute noch eine gotische Madonne aus jener Zeit.