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Das wilde Geschrei
| Standort | 6300, Wörgl |
| Kategorie | Sage |
Einleitungstext
Diese Sage stammt aus den Volkssagen von Heyl und wurde von Hans Federer in seinem Wörgler Heimatschriftchen V. abgedruckt.
Text
Das wilde Geschrei rührt von büßenden Geistern her, die in der Luft umherwandern müssen ohne Rast und ohne Ruh. Gemeiniglich verstehen die Leute unter dem wilden Geschrei die Geisterscharen selbst. Wenn sich nämlich mehrere solch büßende Geister in der Luft auf ihren Wanderungen treffen, so bilden sie einen Zug und heulen fürchterlich. Das unheimliche Geschrei erhebt sich in allen vier Weltgegenden zugleich und es ist für die Menschen sehr gefährlich, in freier Weite zu sein, wenn es hörbar wird und die Geister sich mithin insgesamt aufmachen zum Zuge über Feld und Wald. Wirf man sich dann nicht augenblicklich auf den Boden, das Gesicht zur Erde gewandt, so wird man vom wilden Geschrei in die Luft gehoben und fortgetragen, weiß Gott wie weit.
Vor vielen Jahren war einmal zu Lechen im Bacherwinkl ein Kind des Nachts bei Mondschein noch auf dem Feld draußen, um Palmkätzchen zum Palmbuschen zu suchen. Da kam das wilde Geschrei, vertrug das Kind durch die Luft und ließ es erst auf dem Füllkogel zur Erde nieder.
Von Zeit zu Zeit hört man das wilde Geschrei immer wieder und vor nicht allzu langer Zeit ist es wieder durch die Wildschönau gezogen.
Quellen
- - Volkssagen
- - Wörgler Heimatschriftchen V.
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