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Im Gedenken an die Opfer des Faschismus

Am 12. Februar fand in Wörgl zum Gedenken an die Opfer des Faschismus eine Gedenkfeier beim Denkmal am Bahnhofsplatz statt. Auch Bürgermeisterin Hedi Wechner fand diesem Anlass gebührend mahnende Worte.

Am 12. Februar 1934 griffen in Wörgl wie auch in anderen Städten Österreichs (z.B. Steyr, St. Pölten, in vielen Orten in der Obersteiermark) Sozialdemokraten zur Waffe, da sich der Widerstand gegen die Entwaffnung in Linz sehr schnell herumgesprochen hatte. Wörgl war der westlichste Kampfschauplatz im österreichischen Bürgerkrieg gegen den Austro-Faschismus. Im Bereich des Bahnhofs und der ehemaligen Zellulosefabrik kam es zu heftigem Schusswechsel zwischen dem Schutzbund und der Heimwehr. Insgesamt 77 Arbeiter waren an den Kämpfen in und rund um Wörgl beteiligt, darunter unter anderem Johann Lenk (Wörgl), Johann Astl (Kirchbichl) und Johann Oberhofer (Häring) sowie auch Alois Brunner.

Der damalige Wörgler Bürgermeister Michael Unterguggenberger und ein Kooperator erreichten beim Landesgendarmeriekommandanten, das Standrecht um 90 Minuten zu verschieben. In dieser Zeit konnten die Schutzbundleute zur Aufgabe bewegt werden, wodurch es auf beiden Seiten lediglich zu zwei Verletzten, jedoch keine Todesopfer kam. Letztlich wurden 12 führende Widerstandskämpfer vom Landesgericht zu schwerem Kerker verurteilt.

Alois und Josefine Brunner: Opfer des Nationalsozialismus

Auch Alois und Josefine Brunner leisteten beide erbitterten Widerstand – erst gegen den Austrofaschismus, dann gegen den Nationalsozialismus. Während Alois Brunner 1937 die Stützpunktleitung des Widerstandes in Wörgl übernahm, führte Josefine Brunner hauptsächlich Kurierdienste von und nach Bayern durch. Am 16. Mai 1942 wurden Josefine und Alois Brunner festgenommen. Nach mehr als einem Jahr in Gestapo-Haft wurden beide 1943 vom Volksgerichtshof in Innsbruck zum Tode verurteilt.

Die letzten Wochen ihres Lebens verbrachten Josefine und Alois Brunner im Gefängnis München-Stadelheim. Dort wurden beide, ohne sich noch einmal sehen zu dürfen, am 9. September 1943 hingerichtet. Sie blieben ihrer Gesinnung auch unter dem Druck eines unmenschlichen Regimes treu und büßten dafür mit ihrem Leben.

Text: Wilhelm Maier


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