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Hauser Kapelle
Name | Hauser Kapelle |
Standort | 6300, Wörgl |
Weiler Haus | |
Kategorie | Religion |
Beschreibung
Die Herz-Jesu-Kapelle im Weiler Haus ist die größte der Wörgler Wegkapellen. Erbaut wurde sie nach der Baugenehmigung des Konsistoriums der Erzdiözese Salzburg vom 9. Oktober 1895 im Jahre 1896. Eine Inschrift über der Eingagstür bestätigt diese Datierung: "Zur Ehre und Verherrlichung des göttlichen Herzens Jesu wurde diese Kapelle im Jahre 1896 durch Wohltäter erbaut und eingeweiht u nd im Jahre 1898 bemalt."
Es handelt sich dabei um eine rechteckige Kapelle mit halbrunder, eingezogener Apsis und einem Satteldach mit Dachreiter. Ein Gesims mit umlaufendem Zahnschnittfries gliedert die Außenwand.
Die Bemalung im Gewölbe, am Triumphbogen und in der Apsis kann hier eindeutig einer Künsterhand zugeschrieben werden. Die Signatur im Deckenfresko "Virgil Groder pinxit 1898" nennt den Kirchenmaler Virgil Groder als Urheber. Groder, 1856 in Kals in Osttirol geboren, hatte, nach einer abgeschlossenen Tischlerlehre, bei Franz von Defregger an der Kunstakademie in München studiert und war, dem Vorbild der 1809 in Wien gegründeten Lukasbruderschaft um Johann Friedrich Overbeck und Peter Cornelius folgend, nach Rom gereist. 1889 kehrte er zurück und ließ sich in Hopfgarten im Brixental nieder, wo er 1891/92 an der Restaurierung der dortigen Pfarrkirche arbeitete.
Seine in den folgenden Jahren vor allem im Pinzgau ausgeführten Arbeiten sind der Auffassung der Nazarenermalerei verpflichtet, wie sie in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts auch in der Tiroler Kirchenausstattung ihre Verbreitung gefunden hatte. Um 1900 geht Groder nach Mittersill, wo er 1924 verstirbt.
Groder Ausmalung der Hauser Kapelle ist in ihrer flächigen Komposition und den klaren Konturen im religiösen Geist und Stil der Nazarener ausgeführt. Um die zuntrale Darstellung der vor Christus knienden heiligen Katharina von Siena, im Gewölbe sind neben den Wappen im Pflanzenornament Medaillons mit den Christussymbolen Pelikan, Alpha und Omega, Schiff und Brunnen, als Halbfigur Petrus Canisius, noch einmal Katharina von Siena und zwei Engelsköpfe angeordnet. Diese Engelsköpfe hat Groder, wie ein Vergleich mit der von ihm 1892 gestalteten Kelchsauer Kirche zeigt, vom dortigen Triumphbogen übernommen. Den Triumphbogen der Hauser Kapelle schmückt zwischen Petrus und Paulus das Spruchband "Auf zum Schwur Tiroler Land...." mit der nochmaligen Datierung der Ausmalung.
Quellen
- Wörgl - ein Heimatbuch, S. 199 -
Lageplan
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