Ein Blog von Arno Abler
panorAAma

Herzlich willkommen auf meinem Blog "panorAAma"!

In diesem Blog zeige ich Ihnen meine Sicht auf Themen, die mich beschäftigen. Ich lade Sie herzlich ein, mit mir zu diskutieren und freue mich auf Ihre Sicht.

Arno Abler


Ich wünsche dir von ganzem Herzen

hell entflammte Weihnachtskerzen.

Nicht nur Lichter sind gemeint,

die am Weihnachtsbaum vereint

zeugen in der Heil’gen Nacht

vom Weihnachtswunder, einst vollbracht.

Ich mein‘ viel mehr den zarten Schimmer

der uns Menschen heut und immer

eint, befreit und fest verbindet,

Gottes wahre Welt verkündet,

der uns Friede, Güte lehrt

und tief in uns die Liebe nährt.

(Arno Abler 2009 – CC-by-sa)

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weihnachten



Den österreichischen Studenten ist Respekt zu zollen, dass sie 62 Tage ausgehalten haben, um ihren Anliegen im besetzten Auditorium Maximum der Uni Wien Nachdruck zu verleihen.

Und dankbar sollte man ihnen auch sein für das kompromisslos basisdemokratische Modell, das zwar letztendlich scheitern musste, aber als realer Feldversuch in nächster Zeit ein Eldorado für engagierte Soziologen und Politikwissenschaftler sein wird.

Zwei Fehler fallen aber auf, wenn man einen objektiven Standpunkt einnimmt und die Dinge mit etwas Distanz betrachtet, welche einen echten Erfolg der Bewegung, der durchaus mit Spätzündung noch kommen mag, bis auf Weiteres verhindert hat.

Zum einen ist es der bereits erwähnte basisdemokratische Justamentstandpunkt, der den Studenten wichtiger war als ein schlagkräftiges Verhandlungsteam, das –demokratisch gewählt – den Anliegen Gesicht und Stimme gegeben hätte. Die Vertreter der Politik, allen voran der zuständige Wissenschaftsminister Gio Hahn, taten sich unendlich schwer, Schritte zu setzen, die zu einem tragfähigen Kompromiss führen könnten, wenn kein Ansprechpartner zur Verfügung steht und sich die Forderungen und Dogmen ständig ändern vom bekannten freien Studienzugang bis hin zum für das zentrale Anliegen völlig irrelevanten bedingungslosen Grundeinkommen für alle. Mit einer anonymen, inhomogenen Menschenmenge zu einem Konsens zu kommen, ist schlicht nicht möglich.

Der zweite – gravierendere – Fehler war die Definition der Basisforderung. Die Studenten verlangten zu Recht bessere Rahmenbedingungen für ihr Studium. Schön und legitim! Sie verknüpften diese jedoch von Anfang an mit dem Weg, der dahin führen sollte – nämlich enorme zusätzliche Budgetmittel der öffentlichen Hand. Ausgeschlossen wurden Studiengebühren, auch wenn sie sozial gestaffelt wären, und Zugangsbeschränkungen, auch wenn sie objektiv auf den schulischen Leistungen beruhen.

Freilich wäre es schön (Thomas Morus lässt grüßen), wenn jeder Staatsbürger das Recht hätte, ohne Studiengebühren und ohne Zugangsbeschränkung an allen österreichischen Hochschulen zu studieren, wie es ihm gerade gefällt. Ein Bildungsschlaraffenland muss man sich aber erst leisten können, und das kann Österreich wie auch die meisten anderen Länder dieser Welt definitiv – gerade jetzt – nicht.

Man schwächt aber seine Position, wenn man den Verhandlungspartner so sehr einschränkt, dass dieser keine Möglichkeit mehr hat, die Forderungen auf die eine oder andere Art zu erfüllen oder ihnen zumindest näher zu kommen.

Allgemein gesagt: Wenn man etwas wirklich erreichen möchte, darf man für maximalen Erfolg nur das eigentliche Ziel als Dogma präsentieren, nicht aber den Weg, der dorthin führen soll. Diesen sollte man tunlichst dem Verhandlungspartner offen lassen. Mit jeder Einschränkung der Art der Zielerreichung wird selbiges schwerer erreichbar. Und wenn man alle Wege, die dorthin führen, analog der Quadratur des Kreises ausgeschlossen hat, ist jede weitere Bemühung vergebene Liebesmüh.

Die Ablehnung von Studiengebühren und gleichzeitig von Zugangsbeschränkungen (z.B. Numerus Clausus) führen dazu, dass man aufgrund hoher Studentenzahlen die Studienbedingungen nur mit enorm viel Geld verbessern kann, das nun einmal derzeit einfach fehlt.

Ende!

Außer, eine der Einschränkungen wird aufgehoben, dann geht’s wieder voran.

Arno Abler
Bürgermeister der Stadt Wörgl
a.abler@stadt.woergl.at

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ziele , studentenproteste , bildung



Wie aufmerksame, sehr sensible Beobachter bereits wahrgenommen haben und alle anderen unweigerlich in den nächsten Wochen noch wahrnehmen werden, steht mit 2010 nach sechs Jahren wieder ein kommunales Wahljahr auf dem Programm, in dem am 14. März in ganz Tirol und damit auch in Wörgl die Gemeinderatsmandate neu verteilt werden.

Es ist also wieder an der Zeit, dass die Wörgler Bevölkerung im Wettstreit der Ideen, Konzepte und Vorschläge die Eckdaten für die künftige Gestaltung unserer städtischen Gesellschaft festlegt und im Wege des Grundrechts der demokratischen Wahl (das ich durchaus als bürgerliche Pflicht verstehe) jene Personen in das Gemeindeparlament entsendet, denen sie das am ehesten zutraut.

Die einzelnen wahlwerbenden Gruppierungen werden sich in steigender Intensität präsentieren, für ihre Schwerpunkte werben und mit Persönlichkeiten aufwarten, die Kompetenz und Visionen vermuten lassen.

Die Wahl kann nur dann eine solche sein, wenn man zwischen mehreren Optionen auswählen kann. Das ist gut so und notwendig. Diese Auswahl sollte sich jedoch auf Konzepte der öffentlichen Gestaltung und der politischen Schwerpunkte beschränken und nicht die Wertebasis – wir beenden dieser Tage das Wörgler "Jahr der Werte" mit einem Diskurs über die wichtigsten ethischen Säulen unserer Gesellschaft – in Frage stellen. Ich lade daher alle Gruppen und Kandidaten ein, die Wahlauseinandersetzung in einem Klima der Wertschätzung, der Toleranz, der Menschlichkeit und der persönlichen Integrität zu führen, weil die (bisherige wie künftige) Führungsspitze unserer Gemeinde eine große Verantwortung für das Klima und den menschlichen Umgang in der Wörgler Gemeinschaft hat.

Die Stadt Wörgl steht zwar nach wie vor finanziell auf soliden Säulen, trotzdem werden sich aufgrund der nur zaghaft anspringenden Konjunktur keine teuren Wahlversprechen ausgehen. Wir sind im Gegenteil ganz besonders gefordert, alle Möglichkeiten von Effizienzsteigerungen und Einsparungen auszuloten, um den städtischen Haushalt durch kargere Zeiten zu führen. Die Konzepte der nächsten Jahre werden sich daher nicht mehr so sehr auf Investitionen in die öffentliche Infrastruktur stützen, hier sind wir bereits sehr gut aufgestellt, sondern vor allem auf eine weitsichtige Weiterentwicklung des gemeinsamen Zusammenlebens. Genau hier sind die Ideen der Gemeinderatsfraktionen gefordert und genau hier können sie auch mit Vorbildwirkung vorangehen.

Die Themen, die Wörgl in diese Richtung führen werden, sind ziemlich offensichtlich. Neben einer verantwortungsvollen Integrationspolitik, die neben einer menschlichen Grundhaltung durchaus auch deutliche Forderungen an die Migranten stellen muss, ist die beherzte Umsetzung der städtischen Verwaltungsreform für spürbare Effizienzsteigerung und die endgültige Ausrichtung auf den Bürger nach dem New-Public-Management-Modell wichtig. Und damit wird auch die Transparenz der Politik und der Verwaltung mit umfassender Information vom und zum Bürger in den Mittelpunkt rücken. Eine Weiterentwicklung der Demokratie sozusagen.

Nicht jeder kann oder möchte sich persönlich in die laufende Gestaltung der Gemeinschaft einbringen, und Modelle wie die Lokale Agenda 21 bieten zwar gute Möglichkeiten der Partizipation, stellen aber gleichzeitig für Viele auch Hürden und Zugangsbeschränkungen auf oder überfordern ihr verfügbares Zeitbudget. Es sind daher Wege zu eröffnen, die einerseits der Einzelnen und dem Einzelnen genau dann die Chance zur direkten Einflussnahme gibt, wenn dies aus der eigenen Interessenslage gewünscht ist, andererseits aber auch den gewählten Repräsentanten die Entscheidungssicherheit durch umfassende Informationen und ein möglichst vollständiges Bild des zu gestaltenden Umfelds gibt. Basisdemokratie und Repräsentativdemokratie müssen sich auf Augenhöhe begegnen und dabei eine neue gemeinsame Qualität entwickeln. Eine Aufgabe, die wir in Wörgl versuchen sollten, die aber in ganz Europa zur dringenden Lösung ansteht.

Dazu braucht es wie gesagt nicht nur moderne Bürgerinnen und Bürger, die sich für ihre Stadt interessieren und engagieren sondern auch „wertvolle“ Politiker, die gemeinsam an der großartigen Sache „Wörgl“ arbeiten und gestalten wollen. Da erscheint es fast wie ein göttliches Zeichen, dass sich gerade am Ende des kommenden Jahres eines der bedeutendsten Ereignisse in unserer Stadtgeschichte zum hundertsten Mal jähren wird. Am 31. Dezember 1910 wurden die bis dahin getrennten Gemeinden Wörgl-Kufstein und Wörgl-Rattenberg durch beherzte Menschen vereinigt, um künftig ihren äußerst erfolgreichen Weg gemeinsam zu gehen.

Arno Abler
Bürgermeister der Stadt Wörgl
a.abler@stadt.woergl.at

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gr-wahl



Naja, eigentlich ist es schon ein Weilchen her, dass dieser Gruß ausgesprochen wurde und er war damals sicher auch etwas verhalten und entbehrte wohl noch jedweder enthusiastisch entgegengebrachter völkischer Verehrung.

Genauer gesagt: Es war vor exakt 240 Jahre, am 14. Dezember Anno Domini 1769, als das Salzburger Wunderkind Wolfgang Amadeus Mozart im zarten Knabenalter von 13 Jahren mit seinem Vater per Postkutsche in Wörgl Station machte und hier bei uns die Nacht verbrachte. Das allein mag ja vielleicht noch nicht so sensationell sein. Schließlich hat jeder berühmte Reisende an zahllosen Orten irgendwann Station gemacht, ohne dass gleich sein Ruhm auf den zufällig gewählten Wirt abgefärbt hätte.

Aber so zufällig war in diesem Fall die Wahl des Wirts gar nicht. Mozarts hatten nämlich Freunde hier in Wörgl, bei denen sie übernachteten, wahrscheinlich in dem ehemaligen Baslergut, einem kleinen Bauernhof dort, wo früher die Wörgler Molkerei stand und heute das Veranstaltungszentrum KOMMA steht (vielleicht sollte man auf diesem edlen Boden mehr Mozart spielen?).

Noch viel bedeutender macht seinen Aufenthalt in Wörgl aber eine andere Tatsache, die mit Mozarts musikalischem Schaffen nur indirekt zu tun hat. Von hier schrieb W.A.Mozart seinen allerersten noch erhaltenen Brief. Wörgl genießt daher in allen Ausgaben der Mozartbriefsammlung das Privileg der ersten Seite. Und diesen Brief, den Mozart an seine Schwester Nannerl schrieb, möchte ich den geneigten Lesern meines Blogs nicht vorenthalten.

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Wirgel, den 14. Dezember 1769
Meine liebste Schwester.

Wir sind in wirgel Gott sei Dank sehr gut angekommen. Wenn ich die Wahrheit berichten soll, muss ich also sagen, dass das Reisen auf diese Weise recht vergnüglich ist, dass es nicht kalt und in unserem Wagen warm wie in einem Zimmer ist.
Wie geht es mit dem Halsweh? Ist unser Herr Plagegeist am Tag, an dem wir aufgebrochen sind, nicht gekommen?

Wenn du Herrn Schiedenhofen siehst, erzähle, dass ich immer singe: Tralaliera, Tralaliera und sag ihm, dass es jetzt während meiner Abwesenheit von Salzburg nicht notwendig ist, Zucker in die Suppe zu geben.

In Lofer haben wir zu Abend gegessen und bei Herrn Helmreich, der hier Pfleger ist, übernachtet. Seine Gattin ist eine liebe Frau, sie ist die Schwester des Herrn Moll.

Ich bekomme Hunger, habe große Lust auf Essen. Lass es dir mittlerweile gut gehen, leb wohl!

Wolfgang Mozart.

PS. Eine Empfehlung an alle meine guten Freunde, an Herrn Hagenauer, an seine Frau, an ihre Söhne und Töchter, an Frau Rosa und an ihren Mann, ferner an Herrn Adlgasser und Spizeder.
Den Herrn Hornung frag statt meiner, ob er nicht noch einmal geglaubt hätte, dass ich statt deiner im Bett wäre.

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Wie schön, dass Mozart Komponist geworden ist und nicht Schriftsteller.

Arno Abler
Bürgermeister der Stadt Wörgl
a.abler@stadt.woergl.at

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mozart



Tja, nun ist es soweit. An der Wörgler Sperrstundenfront tut sich was. Die Gewerbebehörde der Bezirkshauptmannschaft Kufstein hat der ONYX-Bar die Betriebsanlagengenehmigung mit einer Öffnungszeit bis 5:00 Uhr Früh erteilt und damit der bisherigen Regelung, dass in der Wörgler Innenstadt die Lokale um 2:00 Uhr zusperren müssen, ein Ende gesetzt.

Wie bekannt sein dürfte, habe ich vor einiger Zeit aufgrund immer mehr ausufernder nächtlicher Ruhestörungen, Sachbeschädigungen und Randalenakte und daraus resultierender Hilferufe aus der Bevölkerung die Notbremse ziehen müssen und per Bescheid die Sperrstunde dreier Lokale, die bis dahin eine spätere Sperrstunde hatten, auf 2:00 Uhr verkürzt.

Dafür war ein umfangreiches, vorausgehendes Gutachterverfahren notwendig, bei dem die Polizei genau erhoben hatte, welche Übertretungen in der Stadt vorgefallen waren, die mit einer späteren Sperrstunde in ursächlichem Zusammenhang standen. Einer der Bescheide wurde bis zum Verwaltungsgerichtshof angefochten, aber letztendlich als hieb- und stichfest bestätigt.

Die nächtlichen Problemfälle hatten sich daraufhin um über die Hälfte reduziert und gaben dem drastischen Schritt, der vielen vergeblichen Versuchen zur Eindämmung nächtlicher Rücksichtslosigkeit folgte, in der Praxis Recht. Viele junge Wörglerinnen und Wörgler, die nichts dafür konnten, haben die „verkürzte“ Partynacht natürlich sehr bedauert.

Durch die nunmehrige BH-Genehmigung für das Innenstadtlokal ONYX-Bar, ab sofort bis 5:00 Uhr offen zu halten, ist diese Regelung obsolet geworden, weil es nicht einzusehen ist, andere Lokale wirtschaftlich zu benachteiligen, wenn dadurch der Zweck der Übung ohnehin nicht erreicht werden kann. Gerechtigkeit und faire Rahmenbedingungen sind für mich ein unabdingbares Grundprinzip.

Ich habe daher die betreffenden Bescheide mit sofortiger Wirkung aufgehoben, was bedeutet, dass die Wörgler Lokale wieder bis zu ihren ursprünglichen Sperrzeiten offen halten dürfen.

Ganz deutlich sei aber gesagt: Der Beobachtungszeitraum beginnt nunmehr von vorne. Nach einem halben bis dreiviertel Jahr wird wiederum evaluiert, ob sich durch die Änderung neuerlich ein unzumutbares Ansteigen der nächtlichen Ausschreitungen zeigt, oder ob vielleicht bei den Betroffenen doch die Vernunft eingekehrt ist. Schließlich geht es um ihr eigenes Nachtleben und das ihrer Freunde, welches nur durch rücksichtsloses Verhalten Einzelner gefährdet wird.

Ich würde mich freuen, wenn die neuerliche Einschränkung der Sperrstunde in Zukunft nicht mehr nötig wäre, weil ab nun IN den Lokalen gefeiert wird und nicht mehr auf dem Heimweg.

Ich appelliere daher eindringlich an jeden einzelnen von euch, liebe Gäste des nächtlichen Wörgl, auch nach ein paar Gläschen am Nachhauseweg Vernunft und Rücksicht zu zeigen und dies auch von euren Kollegen, Freunden und Cliquenmitgliedern einzufordern.

Ich wünsche allen Partyfans ein vergnügliches Nachtleben und dem Rest der Bevölkerung ruhige, erholsame Nachtstunden.

Arno Abler
Bürgermeister der Stadt Wörgl
a.abler@stadt.woergl.at

Tags:
sperrstunde , nachtleben , wörgl



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