Ein Blog von Arno Abler
panorAAma

Wörgler Wohnungsvergabe sucht gesunde ethnische Mischung

In seiner jüngsten Sitzung hat der Wörgler Gemeinderat mit großer Mehrheit die Wohnungsvergaberichtlinien neu geregelt. Ziel war dabei, Wohnghettos zu verhindern und das gemeinschaftliche Element einer funktionierenden Wohngemeinschaft in den Vordergrund zu stellen.

Dafür wurden zwei Elemente in den Richtlinien verankert, welche bereits im Vorfeld zu medialem Schlagabtausch und ideologischem Zwist im Spannungsfeld zwischen rechten Ausländer-Raus- und linken Alle-Sind-Lieb-Parolen in der Öffentlichkeit geführt hatten.

1. Die Wohnungsvergabe an Nicht-EU-Bürger wurde mit 15 % pro Wohnblock limitiert, wobei darauf zu achten ist, dass sich diese 15 % möglichst auf verschiedene Kulturen und Nationalitäten verteilen sollen.

2. Wenn ein Wohnungswerber die deutsche Sprache nicht zu einem Mindestmaß selber beherrscht – als Leitfaden wurde dabei definiert, dass er in der Lage sein muss, seinen konkreten Wohnbedarf zu artikulieren, den Wohnungsantrag zu verstehen und diesen selber auszufüllen – verschlechtert dies durch Punkteabzug seine Reihung und damit Zuteilungschance.

Nun muss man wissen, dass der Anteil der Nicht-EU-Bürger in der Stadt Wörgl unter 10 % liegt (vor allem Türken, Serben, Bosnier und Kroaten) und daher bei dringendem Wohnbedarf – niedrigere Einkommensschichten fragen natürlich vermehrt nach sozialen Mietwohnungen nach als Mittel- und Oberschicht – ohnehin sogar eine überproportionale Wohnungsbereitstellung für diese Bevölkerungsgruppe möglich ist. Allerdings ist durch die Einführung dieser Obergrenze nun sichergestellt, dass sich keine Konzentrationen einzelner Nationalitäten mehr bilden können, welche ab einer kritischen Menge unweigerlich zur Flucht der einheimischen Bevölkerung aus dem betroffenen Wohnblock und damit zur Ghettobildung mit allen Nachteilen einer Parallelgesellschaft führen.

Die möglichst bunte Durchmischung der Ethnien dieses Einwohneranteils in der einzelnen Wohnsiedlung soll zur kulturellen Bereicherung aufgrund einer hohen Vielfalt an Konzepten, Ideen und Lösungsansätzen beitragen, welche jeder allzu homogenen Gesellschaft erfahrungsgemäß ganz gut tut.

Die in den Vergabekriterien neu eingeführte Schlechterstellung (nicht Ausschließung) jener Migranten, die sich beharrlich verweigern, die deutsche Sprache in einem zur Verständigung mit der einheimischen Bevölkerung notwendigen Mindestmaß zu erlernen, ist der Hauptstreitpunkt. Ich betrachte die Maßnahme absolut für gerechtfertigt und auch dringend notwendig.

Nichts ist schlechter für eine Gemeinde, ein Land oder einen Staat als die Bildung von Parallelgesellschaften, die sich kulturell und wirtschaftlich abschotten und deren Entwicklung nicht mehr mit jener der Hauptgesellschaft korreliert. Die Folgen sind kollektive Entfremdung vom ethischen Grundkonsens und vom nationalen Rechtsverständnis und natürlich steigendes Misstrauen, zahlreiche Missverständnisse und wachsende Konflikte. Ursache für solche Parallelgesellschaften ist aber fast immer die fehlende Verständigungsmöglichkeit, um von Anfang an Meinungen, Positionen oder kulturelle Unterschiede austauschen und erklären zu können. Nur durch die Sprache lernt man sich kennen und vermeidet Missverständnisse und damit Ablehnung, aus der in der Folge leicht Hass wird.

Wörgl hat sich daher entscheiden, dass die deutsche Sprache eine wichtige Voraussetzung zu einem gedeihlichen Zusammenleben in den heimischen Wohngemeinschaften sein muss, und mit den neuen Richtlinien einen Anreiz für Migranten geschaffen, deutsch zu lernen und damit einen großen Schritt in Richtung echter Integration zu machen.

Arno Abler
Bürgermeister der Stadt Wörgl
a.abler@stadt.woergl.at

Kommentare (2)

Kommentar vom: Samstag, 13. Juni 2015 04:04:09

Bewerben Sie sich für ein Darlehen bieten

Achtung,
Bewerben Sie sich für eine schnelle und bequeme Darlehen auszahlen Rechnungen, Weihnachten Darlehen,
Hypothekendarlehen, Darlehen Konsolidierung und ein neues Unternehmen zu gründen oder
Re-Finanzierung Ihrer Projekte zu einem günstigsten Zinssatz von 3%.
Kontaktieren Sie uns noch heute über :( Henryclark003@gmail.com) mit Darlehen
Menge benötigt. Wir sind zertifiziert, registriert und legitime Kreditgeber.
So erreichen Sie uns noch heute, wenn Sie daran interessiert, dieses Darlehen, kontaktieren Sie uns
Weitere Informationen zu den Darlehens-Prozess, Prozess, wie die Darlehensbedingungen und
Bedingungen und wie das Darlehen wird auf Sie übertragen werden. Wir brauchen Ihre dringende
Reaktion, wenn Sie interessiert sind.
Erste Informationen benötigt von Ihnen:

Vollständige Namen: ............
Betrag als Darlehen benötigt: ......... ..
Telefonnummer: ............
Dauer: ............
Land: .............
Staat / Provinz: ...............
Monatliches Einkommen: ..........
Familienstand: ......... ..
Alter / Geschlecht: ............ ..
Loan Zweck: ............ ..

HINWEIS: Alle Antworten sind zu richten an:
HENRYCLARK003@GMAIL.COM
für die schnelle Bearbeitung.
Danke.

C.E.O / Henry Clark.


Kommentar vom: Donnerstag, 12. November 2009 00:42:46

Angenommen, der Anteil der ...

... Nicht-EU-Bürger (NEUs) beläuft sich auf die erwähnten 10 %. - Wie lange könnte es nun dauern, bis die beschlossenen 15 % erreicht sind, daß also die Stadt "voll" ist (unter der weiteren Annahme, daß das gesamte Stadtgebiet als homogener "Wohnblock" aufgefaßt werden kann, daß also der Großteil der NEUs nicht in Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern logiert)?

Lt. Statistik Austria http://www.statistik.at/web_de/statistiken/bevoelkerung/bevoelkerungsstand_und_veraenderung/bevoelkerung_im_jahresdurchschnitt/023142.html hat sich der "Ausländeranteil" von 1988 bis 2008 fast verdreifacht (nämlich von 3 auf 8.5 %); eine Verdreifachung bedeutet einen Anstieg um zweihundert Prozent, weil drei plus zweihundert Prozent von drei (= sechs) gleich neun (und damit > 8.5) ist.

Zurück zu unseren Zahlen: Eine Zunahme von 10 % auf 15 % Anteil bedeutet einen Anstieg um die Hälfte (50 %), weil zehn plus fünfzig Prozent von zehn (= fünf) gleich fünfzehn ist.

Für 200 % hat es also 20 Jahre gedauert. - Wie lange dauerte es, rückblickend gesehen, für 50 %?
Betrachtet man sich die Grafik unter dem zitierten Link, kann man hier ausnahmsweise, weil in guter Näherung, linear rechnen, d. h. eine einfache Schlußrechnung führt zum Ergebnis:

+200 % - 20 Jahre
+1 % - 20/200 Jahre
+50 % - 50*20/200 Jahre = 5 Jahre

Ein Anstieg um 50 % dauerte im Zeitraum 1988 - 2008 also runde 5 Jahre.

Wählt man diesen Ansatz als Modell für die Zukunft, ist damit zu rechnen, daß spätestens im Jahr 2015 Wörgl "voll" ist.

Wie auch immer der nächste Gemeinderat aussehen wird, er wird dieses Szenario höchstwahrscheinlich erleben und sich damit (wieder) auseinanderzusetzen haben.

Die 15-%-Regelung ist unter all diesen Annahmen also keine Lösung, sondern nur eine Aufschiebung des zugrundeliegenden Problems, das da lautet: Es gibt in der gleichen Zeit mehr zusätzliche NEUs als EUs.

Zwei Gegenmaßnahmen drängen sich daher auf:

a) Nicht der NEUs-Anteil an sich bedarf einer Regelung, sondern - wenn überhaupt irgendetwas - die Geburtenrate der NEUs. Das Problem dabei ist allerdings noch diffiziler als bei der Reglementierung der Wohnungsvergabe.

b) Zögen mehr EU-Bürger als Nicht-EU-Bürger zu, könnte das Erreichen der 15-%-Marke hinausgezögert werden. Das Problem dabei ist, daß "irgendwann" auch die EU-Bürger von den Einheimischen als NEUs angesehen werden dürften, womit diese Maßnahme in ihr genaues Gegenteil, nämlich in eine schnellere Erreichung der 15-%-Marke, umschlüge.

Möchte man das Problem wirklich lösen, das in den späten 80er- und frühen 90er-Jahren entstanden ist (davor blieb der "Ausländeranteil" nämlich über fast 15 Jahr über konstant), also nie die Marke von 15 % überschreiten, muß man genau das Komplement dessen tun, was damals geschah, nämlich Zuwächse rückgängig machen.

Eine einfache Deckelung allein ist daher keine langfristige, ja nicht einmal eine mittelfristige Lösung. Sie ist am ehesten ein kurzfristiges Mittel für einen bald bevorstehenden Wahlkampf, und selbst das ist zu bezweifeln, denn schließlich haben nur die Listenmitglieder der Grünen und der UFW gegen den Gemeinderatsbeschluß gestimmt.

Da es sich außerdem "nur" um eine Richtlinie und nicht um ein Gesetz handelt, ist weiters fraglich, ob diese überhaupt eine Verbesserung zum jetzigen Zustand darstellt. Denn vielleicht heißt's in fünf Jahren mit demselben Argument wie heute dann ja: "Okay, machen wir eine Richtlinie mit 20 % Deckelung, weil 15 % sind ja nicht viel".

Abschließend möchte ich anfügen, daß ich hier nur rein rationale Zahlenspiele anführe und keine wie immer geartete persönliche Wertung vornehme - weder gegenüber dem Gemeinderat noch gegenüber Nicht-EU-Bürgern.




Blog durchsuchen



Mon Di Mi Do Fr Sa So